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Präsident Reisinger über die ausgerufene Übergangssaison und den langfristigen sportlichen Plan

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Der TSV 1860 München hat eine Übergangssaison ausgerufen. Wir haben den Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer nach dem langfristigen Plan gefragt. Nachdem dieser teilweise auf die Gesellschafter verweist, haben wir die Fragen auch an HAM International und den e.V.-Präsidenten gestellt.

Insgesamt drei Fragen haben wir an den Geschäftsführer der Profifußball KGaA gestellt. Interessiert hat uns dabei auch die sogenannte Übergangssaison und mit welchem Plan man in der nachfolgenden Saison starten möchte. Die KGaA lässt über den Pressesprecher ausrichten, dass keines der Themengebiete stagniere, sondern sie sich „weiterhin in einem dynamischen Prozess“ befinden, „der in großen Teilen gemäß den Gesetzmäßigkeiten nicht alleine durch die Geschäftsführung der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA, sondern unter engem Einbezug der dafür erforderlichen Gremien (Gesellschaftern), diskutiert werden.“

Wir haben deshalb die Fragen sowohl an HAM International als auch den TSV München von 1860 e.V. geschickt. Die Antwort von den Vertretern von HAM steht bislang aus. Geantwortet hat hingegen Präsident Robert Reisinger. In diesem Artikel geht es um die Antwort im Hinblick auf die Übergangssaison und den langfristigen Plan der Profifußball-Firma.

Einleitende Worte des Präsidenten zu allen drei Fragen

Ihre drei Fragen berühren den unmittelbaren Tätigkeitsbereich der Geschäftsführung der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA. Insofern war Ihre ursprüngliche Adressierung an den Geschäftsführer nicht falsch. Dass Sie mit der kurz gefassten und wenig konkreten Antwort des Pressesprechers nicht zufrieden sind, kann ich nachvollziehen.

Nun richten Sie Ihre Fragen direkt an mich als Vertreter des TSV München von 1860 e.V. und Herrn Stimoniaris als Vertreter der HAM International Limited aus Dubai. Ich kann Ihnen nur aus meiner persönlichen Perspektive antworten, die sich von der anderer Handelnder möglicherweise unterscheidet.

Vorweg: Wir mischen uns als Vereinspräsidium nicht in das Alltagsgeschäft der KGaA ein. Der Profifußball bei den Löwen spielt sich außerhalb der unmittelbaren Zuständigkeit des gemeinnützigen Vereins ab, wird von Fachleuten gesteuert und folgt seinen eigenen wirtschaftlichen Regeln. Das finde ich auch völlig richtig so.

Die Frage zur Übergangssaison

Sie sprechen von einer diesjährigen Übergangssaison. Zum Ende der aktuellen Runde laufen wieder viele Verträge aus. Wer plant (aktuell) die neue Saison nach dieser Übergangssaison? Gibt es einen langfristigen sportlichen Masterplan im Hinblick auf den Kader? In wie weit spielt die Fortführungsprognose bei den mittel- bis langfristigen Planen eine Rolle?

Die Antwort des Präsidenten

Als Gesellschaftervertreter des Vereins sind wir über den Aufsichtsrat bei zustimmungspflichtigen Geschäftsvorgängen gefragt. Dazu zählen beispielsweise Budgetfragen aber auch einzelne Personalien in Führungsfunktion. Im Aufsichtsrat der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA verfügt unser Mitgesellschafter über die Stimmenmehrheit. Die Stimme des Vorsitzenden Stimoniaris zählt bei einer Pattsituation doppelt.

Einfluss im Sinne von 50+1 können wir als Vereinsvertreter in der Gesellschafterversammlung ausüben. Beispielsweise bei der Besetzung der TSV München von 1860 Geschäftsführungs-GmbH mit einer aus unserer Sicht fachlich geeigneten Geschäftsführung. Die mitunter unter Vereinsmitgliedern und Fans herrschende Vorstellung, wir würden oder könnten als Vereinsvertreter Alltagsentscheidungen aller Art innerhalb der ausgegliederten Profifußballgesellschaft mit Verweis auf 50+1 anordnen, entspricht nicht der Realität.

In der Praxis haben Vereinsvertreter vom Sommer 2017 an bis heute in genau zwei Einzelfällen von der Richtlinienkompetenz – wie sie in der 50+1-Regel vorgesehen ist – aktiv Gebrauch gemacht. Das war bei der Einstellung des Sanierungsspezialisten Markus Fauser als Interimsgeschäftsführer und bei der Ernennung von Michael Scharold als dessen Nachfolger.  

Die Etikettierung der aktuellen Spielzeit der Profimannschaft als Übergangssaison stammt vermutlich von der Geschäftsführung. Ich nehme an, sie zielt darauf, den sportlichen Erwartungsdruck zu mindern, weil der Kader im Sommer eine umfangreiche personelle Veränderung erfahren hat und die Mannschaft sich mit ihrem Trainer erst finden muss. Die kurzen Vertragslaufzeiten stehen dieser Sichtweise zugegeben etwas entgegen.

Verträge mit Profispielern werden in der Regel mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr abgeschlossen und sind immer bis zum Ende einer Spielzeit befristet. Lange Vertragslaufzeiten von mehreren Jahren sind in der 3. Liga generell unüblich. Auch bei anderen Vereinen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass Akteure mit einem auslaufenden Vertrag erklärtermaßen den Klub verlassen. Eine Verlängerung ist immer möglich, wenn beide Seiten sich auf einen neuen Vertrag einigen.

Der aktuelle Kader wurde im vergangenen Sommer im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten komplett auf die Bedürfnisse des Trainers hin zugeschnitten. Ich konnte mich mit meiner Haltung, dazu zunächst einen kompetenten Sport-Geschäftsführer als nahtlose Nachfolge für Günther Gorenzel zu engagieren, bekanntlich nicht durchsetzen.

Sowohl die Geschäftsführung wie die Vertreter unseres Mitgesellschafters wollten die Entscheidung über die sportliche Leitung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Ihrer Ansicht nach bestand kein Handlungsdruck Der Trainer und der Geschäftsführer sowie Vertreter unseres Mitgesellschafters übernahmen daraufhin federführend die Kaderzusammenstellung. 

Ihre Frage nach einem “langfristigen sportlichen Masterplan im Hinblick auf den Kader“ kann von mir deshalb nicht eindeutig beantwortet werden. Ich gehe davon aus, dass hinter den Aktivitäten der Genannten ein konzeptionell durchdachtes Handeln steht. Wie das im Detail aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Die sogenannte Fortführungsprognose spielt für die bilanziell überschuldete TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA immer eine Rolle. Deshalb ist es unerlässlich, die Gesellschaft auf wirtschaftlich stabilere Beine zu stellen. Dafür gibt es Initiativen. Mehr kann ich dazu aktuell nicht sagen. Im Hinblick auf das kommende Geschäftsjahr bin ich optimistisch, dass mit einem festen verlässlichen Etat für den Sport kalkuliert werden kann und nicht mehr wie bisher auf scheibchenweise Erhöhungen gehofft werden muss. Denn das ist einer vernünftigen Planung selbsterklärend nicht zuträglich.

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