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Michael Scharold und Robert Reisinger

Michael Scharold

Michael Scharold war vom 09.01.2018 bis 30.06.2020 kaufmännischer Geschäftsführer beim TSV 1860 München, zuvor “Leiter Finanzen”. Er wurde am 12.07.1980 in München geboren, studierte Betriebswirtschaftslehre und machte während des Studiums ein Praktikum an der Grünwalder Straße.

Vor seiner Tätigkeit bei Sechzig war er beim FC Schalke 04 tätig. Auf Betreiben von Hasan Ismaik begann er unter Ian Ayre zu arbeiten. Geschäftsführer wurde er jedoch durch den Einsatz des e.V. von 50+1, gegen den Willen Ismaiks, der sich über Facebook zu ihm so äußerte: “Ich bin mir sicher, es hätte andere Kandidaten als Scharold gegeben, die mit beiden Gesellschaftern zusammen gearbeitet hätten.“ (..) “Ich habe ihn selbst zu Sechzig gebracht. Aber er ist kein Anführer, er ist schwach.” Ismaik hätte sich zu diesem Zeitpunkt gewünscht, dass vorübergehend Markus Fauser im Amt blieb, danach sollte Franz Gerber kommen.

Scharold sprach in seiner ersten Pressekonferenz davon, dass es “seine Aufgabe ist, die KGaA nach vorne zu bringen und in ihrem Interesse zu handeln. Das ist dann auch im Interesse der Gesellschafter“. Später sprach er über das Verhältnis zu Ismaik: “Ich hoffe, dass ich Ismaik mit meiner Arbeit überzeugen kann, dass ich doch die richtige Besetzung bin. Ich will mit Ergebnissen überzeugen.”

Er bezeichnete die Regionalligasaison aus wirtschaftlicher Sicht als Überlebenskampf. Lt. seinen eigenen Angaben lag der Umsatz bei 7 Mio. Euro, in den darauf folgenden Saisons bei 9 Mio. und 10,5 Mio. Euro.

Unter Scharold, gab die Stadt München die Machbarkeitsstudie für das Grünwalder Stadion in Auftrag, später konnte er die Zweitligalizenz für das Stadion bei der DFL erwirken. Auch in seine Zeit fällt ein Foto mit einer missglückten Retusche eines Ismaik-kritischen Plakates, welches die Westkurve mit einem Spruchband beantwortete: “Kritik am Investor akzeptieren statt die Kurve zu zensieren“.

Im Juni 2019 warf Hasan Ismaik Scharold vor, dass er “bei seinen Etat-Präsentationen immer wieder unterschiedliche Zahlen vorgelegt” habe. Laut AZ drohte HAM Scharold sogar mit einer Klage, falls er ein zusätzliches Sponsoring von “die Bayerische” annehmen sollte. Es ging damals um die Vermarktung der Namensrechte des NLZ. Daniel Bierofka forderte neue Spieler, die aber nur mit neuem Geld finanzierbar gewesen sind. Nachdem Martin Gräfer Scharold in Schutz genommen hatte, postete Ismaik: “Wie sich Herr Gräfer seit geraumer Zeit in Szene setzt, geht weit über den Aufgabenbereich eines Sponsors hinaus. Ich sehe Gräfers Worte als reine Provokation. Wir lassen uns von der Bayerischen nicht unter Druck setzen und schon gar nicht vorführen.” Scharold, der sich auch öffentlich für einen dritten Gesellschafter stark machte, setzte sich durch und konnte den Deal mit dem Versicherer umsetzen.

Am Ender der Saison 2019/20 schied Scharold freiwillig aus.