Ein unverzinstes Darlehen soll es werden. Und mit diesem Darlehen möchte Investor Hasan Ismaik vor allem eines: das Darlehen von Hauptsponsor die Bayerische ablösen. Diese Information wurde durch die Presse aufgrund einer Pressemitteilung von Saki Stimoniaris veröffentlicht. Doch der Grund erschließt sich einem nicht, wenn man die ganze Sache etwas hinterfragt.
Unverzinstes Darlehen ist unrealistisch
Ein detailliertes Angebot liegt dem TSV München von 1860 e.V. als Mitgesellschafter noch nicht vor. Das wäre jedoch durchaus wichtig, denn es gilt vor allem auch zu klären, wie es steuerrechtlich mit einem solchen Angebot aussieht. Das braucht Zeit, die man nicht hat. Der e.V. steht damit unter Druck, denn ihm wurde nun der imaginäre Spielball zugeworfen.
Ein komplett zinsfreies Darlehen ist aus wirtschaftlichen Gründen unrealistisch. Denn zinslose Darlehen können zu einer steuerlichen Falle werden. Laut dem Einkommenssteuergesetz müssen sie mit 5,5 Prozent abgezinst werden. Deshalb schreibt Saki Stimoniaris in seiner Pressemitteilung auch: „Das zinslose Darlehen steht lediglich unter dem Vorbehalt einer steuerrechtlichen Prüfung – gegebenenfalls muss das Darlehen mit einem Prozent verzinst werden.“ Von einem völlig zinslosen Darlehen rät jeder Finanzexperte ab. Weil dann das Finanzamt auf der „Matte“ steht. Deshalb besteht hier Klärungsbedarf. Auch im Hinblick der Option, dass Investor Ismaik die anfallenden Zinsen in Form von Genussscheinen umwandeln möchte. Ein solches Angebot steht nun zwar im Raum, kann jedoch nicht konkretisiert werden.
Angeblich soll es in der aktuellen Woche noch eine Aufsichtsratssitzung geben. Eine Einladung an die Ratsmitglieder durch den Vorsitzenden ging jedoch noch nicht raus. Die muss durch Yahya Ismaik, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, erfolgen. Karl-Christian Bay wurde über die Pressemitteilung von Saki Stimoniaris bereits vor Veröffentlichung informiert. Eine Sitzung ist jedoch noch nicht einberufen.
Das Darlehen von „die Bayerische“
Investor Ismaik möchte, dass die KGaA bei ihm ein Darlehen nimmt. Das Darlehen des Hauptsponsors die Bayerische soll abgelöst werden. Schmackhaft macht man dies vor allem der Öffentlichkeit, in dem man eben dieses zinsfreie Darlehen anbietet. Das hört sich gut an, denn das Darlehen des Hauptsponsors wird rein theoretisch mit 5 Prozent verzinst. Allerdings wurde dieses Darlehen tatsächlich nie angerührt. Momentan und auch in der kommenden Saison steht die Nutzung des Darlehens bei 0. Dies gilt auch für die Zinsen. Notwendig ist das Darlehen nicht zum Beispiel für das aktuelle Budget, sondern für die zweijährige Fortführungsprognose. Vor dem Jahr 2020 soll diese Summe auch nicht angetastet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden also auch keine Zinsen fällig.
Darlehen für Spielerverpflichtungen nicht vorgesehen
Würde man das Darlehen des Hauptsponsors ablösen und ausbezahlen, um damit Spielerverpflichtungen zu tätigen, dann hätte die KGaA Ende Juni eine negative Fortführungsprognose für die kommenden nächsten zwei Jahre. Der Vorschlag der Investorenseite ist also gar nicht möglich. Um die Wünsche des Trainers und des Sportlichen Leiters zu ermöglichen und gleichzeitig eine positive Fortführungsprognose zu erlangen, bräuchte es aktuell 4,7 Millionen Euro. Das zumindest sagt Heinz Schmidt, Vize-Präsident des TSV München von 1860 e.V..
17 Millionen Euro Schulden beim Investor
In etwa 17 Millionen Euro schuldet die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA dem Investor in Form von Darlehen. Teilweise werden sie mit sage und schreibe 9 Prozent verzinst. Allerdings werden aktuell sowohl die Darlehen als auch die Zinsen gestundet. Das heißt: die Gewinn- und Verlustrechnung ist belastet. Es geht jedoch kein Geld raus. Würde man das aktuelle Angebot annehmen, läge man bereits bei 19 Millionen Euro, die man Investor Ismaik schuldet.
Noch keine Stundung von Darlehen
Die Stundung der Darlehen hat im Übrigen nichts mit dem Erhalt der Lizenz zu tun, wie Vize-Präsident Schmidt sagt. Die Lizenzbedingungen wurden bereits letzte Woche erfüllt. Die Stundung der Darlehen durch Investor Ismaik ist noch gar nicht vollzogen. Zwar kündigte man dies an, allerdings nur in der Presse. Auf dem offiziellen Papier steht nichts.
Schwierige Aufsichtsratssitzung erwartet
Es wird wohl leider wieder eine sehr schwierige Aufsichtsratssitzung. Vor allem im Hinblick auf die Fortführungsprognose wird das Angebot von Investor Ismaik durchaus kritisch betrachtet. Ob es Sinn macht oder nicht, das muss das Gremium entscheiden. Klar ist aber auch, dass sich alle Fans und vor allem auch die Mitglieder klar machen müssen, dass hier nicht einfach nur ein Darlehen durch ein günstigeres Darlehen ersetzt wird und man mehr Geld hat. Die positive Fortführungsprognose darf man nicht gefährden. Sonst ist die KGaA nämlich zahlungsunfähig. Ein konsequenter Liquiditätsplan ist von enormer Wichtigkeit und sollte vorrangiges Ziel aller im Aufsichtsrat sein.
Unser Partner
Weidl Rolladenbau GmbH
Herstellung von Rollladenkästen, Insekten-Schutz-Systemen, Dämmzargen-Systemen, Montage und Vertrieb von Rollläden, Markisen, Terrassendächer, elektr. Steuerungen, Raffstore, Rollos, Flächenvorhänge, Plissee, Dämmstoff Zuschnitte und Dämmstoff Veredelung. Beratung vor Ort, erfahrene Mitarbeiter, individuelle Fertigung.Homepage / Instagram-Seite / Unternehmer für Sechzig
Unsere Empfehlung
57, 58, 59, Sechzig!
Die Fußballabteilung des TSV 1860 München feierte im Jahr 2024 das 125. Jubiläum ihrer Gründung. Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten haben die Autoren Claus Melchior und Thomas Bohlender – Mitglieder der Fußballabteilung und der Abteilung Vereinsgeschichte des TSV 1860 – Anekdoten, Bilder und Erinnerungen aus der langen Historie der Löwen-Fußballer ausgegraben. Auf 256 üppig bebilderten Seiten nehmen sie die Leser mit auf eine Reise durch die eine Geschichte, die schon immer ein Auf und Ab der Emotionen war.Erhältlich bei Amazon sowie im Buchhandel.