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Bündnis Zukunft – ein Lehrstück des Populismus

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Ein Feindbild und ein Heilsversprechen – das ist eine perfekte Symbiose für Populisten. Das Bündnis Zukunft bietet uns das Lehrstück dafür. Ein Kommentar der Redaktion.

Am gestrigen Dienstag reagiert der TSV 1860 München auf ein, aus unserer Sicht, mehr als populistisches Interview des Bündnis Zukunft in der Süddeutschen Zeitung. Der TSV versucht dabei auf sachlicher Ebene dem „Populismus in Reinkultur“ zu begegnen. Wohl auch um den eigenen Verein und die Demokratie zu schützen.

Tatsächlich ist der aktuelle Wahlkampf, der nur von einer einzigen selbsternannten Opposition ausgerufen wurde, ein Lehrstück für Populismus. Unterstützt wird das Bündnis rund um Gräfer, Ruhdorfer und Lutz von einer „Agentur für Kommunikation“. Die PR-Agentur wirbt damit „Marken gut aussehen“ zu lassen, „Menschen zum Träumen“ zu bringen „Botschaften ans Ziel“ zu pushen.

Das Interview in der Süddeutschen Zeitung? Es war ungemein wichtig. Die Journalisten haben die Vertreter des Bündnisses ernst genommen. Und dabei erreicht, dass die Masken gefallen sind. Das Interview ist Teil des Lehrstückes.

Das Bündnis will den Chor und nicht die einzelne kritische Stimme

Das Bündnis Zukunft will dem Löwenmagazin keine Fragen beantworten. Für uns ist das kein Problem. Wir erkennen aber durchaus warum das so ist. Wahlkampf versteht das Bündnis wohl vor allem als Show und Effekt. Man will das mediale Bedürfnis stillen. Sich auf die Sachebene zwingen zu lassen ist da störend. Und, auch wenn Gräfer dem Löwenmagazin immer wieder unsachliche Berichterstattung vorwirft, richtig ist das nicht. Unsere Fragen sind sehr wohl sachorientiert und wir haben ein gutes Feedback. Und ein Interview mit dem Löwenmagazin? Wir geben jedem Kandidaten das Interview vor Veröffentlichung zur Freigabe. Jeder würde erkennen, wenn Kandidaten anders befragt werden würden als Mitkandidaten.

Uns ist klar, was die PR Agentur oder auch das Bündnis wollen. Man will den Chor, nicht die einzelne kritische Stimme. Denn im Chor sind Gegenfragen schwer anzubringen. Ruft man in die Menge, „Wollt ihr den Aufstieg?“. wird wohl kaum einer im Chor antworten: „Schon, das wollen wir alle. Aber zu welchem Preis?“

Längst hat das Bündnis mit rhetorischer Vereinfachung manche Parole in die mediale Welt geblasen. Und leider ist es nun mal so, dass nicht jeder die Sachebene hinter den Themen hinterfragt. Gräfer wirft dem Löwenmagazin immer wieder vor, die Sachebene verlassen zu haben, beantwortet aber gleichzeitig keine einzige Frage auf der Sachebene.

Der Sündenbock statt tatsächliches Angehen der Problematiken

Des Lehrstücks zweiter Teil ist die Schaffung eines Sündenbocks. Mit überraschend durchsichtiger Taktik spricht man von „Bande“, von einer „Sekte“ und von einem „Sumpf“. Und scheut dabei nicht, auch aktuell gewählte Vereinsvertreter anzugreifen, so wie zum Beispiel den Wahlausschuss. Wer Sündenböcke sucht, statt Probleme direkt anzugehen, der ist nun mal ein Populist in seiner Reinform. Auch hier ist das Ziel deutlich zu erkennen. Maximale Verunsicherung streuen, dann ist jedes noch so kleine und wirre Ergebnis der Arbeitsgruppen eine heilsbringende Botschaft. Und dann wird es für den „Chor“ noch einfacher „Ja“ zu schreien.

Die Durchschaubarkeit zeigt zwar, dass die einzelnen mitspielenden Charaktere den Bogen etwas ungeschickt überspannen. Aber eben auch, dass sie den Populismus in Reinkultur für sich nutzen. Durchaus möglich, dass sie aufgrund dieser Bogenüberspannung am Ende scheitern. Aber es ist auch möglich, dass sie genügend Befürworter finden.

Am Ende bleibt jedoch in jedem Fall eines ganz sicher – ein Schaden für den TSV 1860 München.

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