Das Löwenmagazin hat bei Robert Reisinger zur aktuellen Lage nachgefragt. Gibt es tatsächlich einen Wandel im Hinblick auf Investor Ismaik? Gibt es kein Gesprächsbedarf mit Daniel Bierofka? Der Löwen-Präsident antwortet uns überraschend selbstsicher und gestärkt.
Gerne würden wir auch ein Interview mit Hasan Ismaik führen. Bislang blieb uns das allerdings verwehrt.
Löwenmagazin: Herr Reisinger, heute findet das letzte Spiel in der Regionalliga Bayern statt. Bekanntermaßen beginnt dann quasi ein Winterloch für die Presse. Viele Fragen sind offen und es wird dann vermutlich mächtig spekuliert. Werden Sie und der Verein zeitnah Fakten liefern, um Spekulationen keinen Raum zu geben?
Reisinger: Erst einmal freue ich mich darüber, dass wir auf dem 1. Platz in der Tabelle stehen. Es ist großartig, was unser Trainer mit der Mannschaft erreicht hat. Der Mannschaft gilt mein volles Kompliment und sie haben die Winterpause redlich verdient. Sportpolitisch stehen wir solide da. Mit Markus Fauser an der Seite konnten wir konsequent unsere Punkte abarbeiten. Wir haben für die kommenden 2 Jahre einen Wirtschaftsplan, der selbstverständlich auch einen Aufstieg mit einkalkuliert. Nun müssen sich in einigen Fragen die Gesellschafter abstimmen und dann gemeinsam die Lösungen präsentieren.
Löwenmagazin: Im Sommer hatten sie allerdings keinen Gesprächsbedarf mit Hasan Ismaik. Wieso der plötzliche Wandel?
Reisinger: Das ist genau der Punkt, der uns Probleme macht. Man dreht uns oftmals die Worte im Mund herum oder interpretiert in Aussagen völlig unterschiedliche Sachen. Es ist die Pflicht beider Gesellschafter zusammenzuarbeiten, Lösungen zu erarbeiten und schließlich auch zu präsentieren. Wir waren ständig im Kontakt, hatten einen gemeinsamen Punkteplan, der abgearbeitet wurde. Ich bin nicht der Typ von Präsident, der stets halbfertige Lösungsansätze präsentiert.
Löwenmagazin: Es ist bekannt, dass arabische Geschäftsleute gerne hofiert werden. Geschäfte laufen dort vor allem über die Beziehungsebene.
Reisinger: Es ist durchaus richtig, dass wir hier 2 Gesellschafter mit unterschiedlichen Kulturen haben und das ist natürlich nicht so einfach. Beide Seiten müssen lernen, mit der anderen Kultur umzugehen. Auch für mich ist das ein Lernprozess. Aber ich denke, dass Herrn Ismaik durchaus klar ist, wie wir arbeiten. Und vor allem, dass wir arbeiten. Es besteht eine Geschäftsbeziehung und man informiert sich gegenseitig. Und notwendige Entscheidungen werden professionell in den zuständigen Gremien entschieden. Herr Ismaik ist informiert. Manch einer möchte die Beziehung zwischen den Gesellschaftern gerne schlechtreden, aber das ist der falsche Ansatz.
Löwenmagazin: Allerdings gibt es keinen persönlichen Kontakt zu Herrn Ismaik
Reisinger: Vollkommen richtig. Allerdings entscheidet jeder Gesellschafter selbst, von wem er sich vertreten lässt. Selbstverständlich bin ich jederzeit offen, auch mit ihm persönlich zu sprechen.
Löwenmagazin: Taktisch wäre es jedoch vermutlich klug, ihm ein wenig den Bauch zu pinseln.
Reisinger: Ich betone es noch einmal: Wir informieren den Gesellschafter und sind im Kontakt. Das sind interne Prozesse, die wir für richtig halten. Und Herr Ismaik hat sich nie über die Kommunikation beklagt.
Reisinger: Die Winterpause wird das entscheiden. Wir haben uns natürlich im Vorfeld darüber Gedanken gemacht.
Das wird unter den Gesellschaftern diskutiert und wir präsentieren dann gemeinsam einen Nachfolger.
Löwenmagazin: Gemeinsam heißt?
Reisinger: Die Gesellschafter.
Löwenmagazin: Können Sie denn nicht verstehen, dass es Fans gibt, die gerne einen starken Präsidenten haben? Der sich mehr zeigt?
Reisinger: Wir hatten im TSV unterschiedliche Präsidenten. Die einen präsentierten sich mehr, die anderen weniger. Ich verstelle mich nicht. Mir persönlich ist es als Präsident wichtig, die Punkte abzuarbeiten. Ich habe dem Löwenmagazin doch schon im Sommer gesagt, dass ich dann etwas sage, wenn es etwas zu sagen gibt. Dazu stehe ich.
Löwenmagazin: Kein Gesprächsbedarf mit Daniel Bierofka? Manch einer kritisiert diese Haltung.
Daniel Bierofka
Reisinger: Daniel macht eine hervorragende Arbeit, die ich sehr schätze. Und zwar als Vertreter einer der beiden Gesellschafter. Ich glaube nicht, dass es der richtige Weg wäre, wenn die Gesellschafter ständig sich in das operative Geschäft einmischen.
Für Daniel ist der Hauptansprechpartner der Geschäftsführer und die KGaA. Selbstverständlich ist meine Türe für den Trainer immer offen.
„Wir alle wollen die Regionalliga nicht als Dauerlösung, sondern schnellstmöglich aufsteigen.“
1860-Präsident Robert Reisinger bei den Unternehmern für Sechzig
Löwenmagazin: Kann es sein, dass der Verein aktuell wenig Angriffsfläche bietet und deshalb nach dem Haar in der Suppe gesucht wird?
Reisinger: Das haben Sie jetzt gesagt. Fakt ist, dass wir eine Menge Arbeit haben. Wir alle wollen die Regionalliga nicht als Dauerlösung, sondern schnellstmöglich aufsteigen.
Löwenmagazin: Jetzt bin ich überrascht. Manch einer vermutet, dass die aktuelle Vereinsführung für allezeit in der Regionalliga bleiben möchte?
Reisinger: Ja, das ist sehr schade, dass das so gesehen wird. Aber ich denke, dass die meisten Fans durchaus unsere Absichten erkennen. Selbstverständlich möchten wir aufsteigen. Und hierzu tun wir einen Schritt nach dem anderen. Ein fataler Fehler wäre es, wenn man jetzt schon wieder von Champions League sprechen würde.
Reisinger: Unser Ziel ist es, die 3. Liga zu ermöglichen. Hierfür haben wir einen Finanzplan. Sportlich hoffe ich natürlich das Beste. Wir setzen unser Vertrauen in Daniel Bierofka. Der Verein steht geschlossen hinter ihm und seiner Mannschaft.
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