Er ist zurück auf der klubpolitischen Ebene der Löwen – Martin Gräfer. Noch populistischer und noch angriffslustiger als zu Zeiten des Bündnis Zukunft 1860. Ohne Team. Als Alleingänger. Was ihn irgendwie sexy machen würde, wenn er dazu noch Strumpfhosen wie Robin Hood tragen würde.
Aber Scherz beiseite. Robin Hood ist nur ein Mythos. Martin Gräfer gibt es wirklich. Beide aber basieren auf Wunschdenken. Gräfer ist nicht der Rächer irgendwelcher Enterbten und die Stimme der Armen, sondern ein Selbstdarsteller vor dem Herrn. Auch wenn er anderorts als die Stimme der unorganisierten Fans gilt.
Mit dem Bündnis gescheitert …
Das Bündnis Zukunft 1860 war angetreten, um die Löwen im positiven Sinne mit Ideen und Perspektiven zu unterstützen. Als das Löwenmagazin schrieb, dass hier jemand Wahlkampf für die kommende Mitgliederversammlung betreibt, wurden wir der Lüge bezichtigt. Gräfer polterte unfassbar laut. Allerdings bewahrheitete sich doch genau das, was wir geschrieben hatten. Als die Kandidaten für die Wahl zum Verwaltungsrat bekannt wurden, stand Gräfer mit seinem Team dann doch auf der Liste. Mit einer unfassbaren selbstherrlichen Art trat das Vorstandsmitglied des Hauptsponsors mit dem Bündnis Zukunft 1860 an, um den Verwaltungsrat zu stürzen. Und sprach dann auch plötzlich Klartext. Gegenüber dem Löwenmagazin machte Gräfer deutlich: er will nicht einzelne Kandidaten in den Verwaltungsrat bringen, sondern sein ganzes Team. Er will die Mehrheit.
Schnell wurde auch klar, dass Klaus Lutz dann Präsident werden sollte. Lutz, der Sonnenkönig der BayWa. Der sogar stolz auf diesen spöttischen Titel war, den ihm ein Journalist verpasst hatte. Das hat er uns deutlich gemacht. Er findet diese Bezeichnung passend. Der Lutz, der die BayWa in eine absolute Krise stürzte und sich danach ehrenamtlich am TSV 1860 München austoben wollte. Warum auch immer. Man vermutet, er witterte ein Geschäft mit Hasan Ismaik. Ein Stadionbau, ein Fußballprojekt oder eben eine interessante Bühne. Was auch immer. Gräfer scheiterte. Lutz verschwand mit seinen Bodyguards und ward nie wieder gesehen. Eigentlich hatte man versprochen als Think Tank den Löwen auch nach einer Niederlage zur Verfügung zu stehen. Daraus wurde nichts.
… und zurück als Einzelkämpfer
Nun ist er zurück. Gräfer poltert nicht nur ordentlich, er will auch eine Umfrage durchführen. Online und auf der Straße. Das soll auch der Hauptsponsor bezahlen. Wir erinnern uns, die Bayerische hatte auch die Lobbyagentur bezahlt, die das Bündnis Zukunft im Wahlkampf positionierte. Mit einer immensen Summe. Aber scheinbar macht die Bayerische auch dieses Spiel nun wieder mit. Ohne Absprache mit dem TSV 1860 München, wohlgemerkt. Was mehr als befremdlich ist. Aber gut, bei den Löwen hat Gräfer kaum einen Verantwortlichen hinter sich. Weder seitens des e.V., noch seitens HAM International. Weil seine selbstdarstellerische Art sehr durchschaubar ist.
Was bringt eine derartige Umfrage? Fragt man den kleinen Mann auf der Straße wird der eine oder andere von einem 50.000er Stadion schwadronieren. Andere wollen auf jeden Fall den Standort Giesing aber mit mindestens 30.000 Plätzen und andere wollen, dass das Giesinger Bräu die Namensrechte am Stadion kauft. Das hilft dem Fußballunternehmen nicht annähernd weiter. Auch wenn rauskommt, dass der eine oder andere einen Neubau an anderer Stelle haben möchte, hilft das nicht weiter. Es wird ein Sammelsurium an Ideen und Luftschlössern.
Gräfer bemängelt im Interview die Kommunikation mit den Löwen und erklärt, man habe nun zumindest mal Manfred Paula, den Geschäftsführer eingeladen. Wie großzügig von ihm und seinem Unternehmen. Was er nicht erwähnt: es gibt auch eine offizielle Einladung des Präsidiums an die Vorstandschaft des Hauptsponsors. Kein Wort darüber. Was deutlich zeigt: Gräfer spielt ein falsches Spiel.
Vor allem aber sorgt er für ordentlich Unruhe. Gräfer schadet damit den Löwen. Er schadet den Gesellschaftern und er schadet den Fans. Vor allem aber schadet er auch seinem Unternehmen. Weil ein gutes Bild gibt die Bayerische momentan nicht ab.


and then 
Unser Partner
Weidl Rolladenbau GmbH
Herstellung von Rollladenkästen, Insekten-Schutz-Systemen, Dämmzargen-Systemen, Montage und Vertrieb von Rollläden, Markisen, Terrassendächer, elektr. Steuerungen, Raffstore, Rollos, Flächenvorhänge, Plissee, Dämmstoff Zuschnitte und Dämmstoff Veredelung. Beratung vor Ort, erfahrene Mitarbeiter, individuelle Fertigung.Homepage / Instagram-Seite / Unternehmer für Sechzig
Unsere Empfehlung
57, 58, 59, Sechzig!
Die Fußballabteilung des TSV 1860 München feierte im Jahr 2024 das 125. Jubiläum ihrer Gründung. Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten haben die Autoren Claus Melchior und Thomas Bohlender – Mitglieder der Fußballabteilung und der Abteilung Vereinsgeschichte des TSV 1860 – Anekdoten, Bilder und Erinnerungen aus der langen Historie der Löwen-Fußballer ausgegraben. Auf 256 üppig bebilderten Seiten nehmen sie die Leser mit auf eine Reise durch die eine Geschichte, die schon immer ein Auf und Ab der Emotionen war.Erhältlich bei Amazon sowie im Buchhandel.