Wenn am morgigen Mittwoch der Stadtrat der Landeshauptstadt München über den aktuellen Sachstand im Hinblick auf das Grünwalder Stadion informiert wird, dann ist das aktuelle Präsidium der Löwen 150 Tage im Amt. Von unseren Leserinnen und Lesern wollen wir wissen: was hättet ihr als Präsidium in der Stadionfrage anders gemacht und was würdet ihr in der nun folgenden Zeit anders machen?
Wir wollen keine üblichen Floskeln oder „es geht hoid net“-Kommentare. Sondern diskutable Meinungen. War die bisherige Vorgehensweise des Präsidiums im Hinblick auf die Stadionfrage richtig oder nicht? Was hättet ihr anders gemacht? Ist die geplante weitere Vorgehensweise sinnvoll? Was sind mögliche Alternativen?
Wir fassen noch einmal zusammen, was aus unserer Sicht bisher geschehen ist, welche aktuelle Auswirkungen es hat und was zukünftig planbar wäre.
1. Gemeinsame Vorgehensweise beider Gesellschafter
Dem aktuellen Präsidium ist es gelungen bei der Stadionfrage den Mitgesellschafter Hasan Ismaik ist Boot zu holen. Gegenüber der Stadt spricht man nun mit einer einzigen Stimme. Das ist auch bei der Stadt so angekommen, was die Sitzungsvorlage für morgen eindeutig bestätigt. Das war vor dem aktuellen Präsidium nicht möglich, das lag aber sicher an beiden Seiten.
Erstmals ist es nicht mehr möglich zu behaupten, die Löwen wissen nicht, was sie wollen und das sie sich nicht einig in der Stadionfrage sind.
These: Einer der wesentlichen Fortschritte unserer Meinung nach. Denn die Stadt hätte sich auf keine Planungen mehr eingelassen, solange das Gegenüber mit unterschiedlichen Vorstellungen kommt. Unabhängig erst mal von der Entscheidung welche Spielstätte man gemeinsam priorisiert also immens wichtig. Gerne kannst du in den Kommentaren schreiben, wenn du das anders siehst.
2. Gemeinsam priorisierte Lösung
Beide Gesellschafter haben sich dafür entschieden, sich für das Grünwalder Stadion auszusprechen, sofern 25.000 Zuschauer möglich sind. Hierzu benötigt es eine neue Machbarkeitsstudie. Damit ist Riem vom Tisch. Die Pachtverträge für den Standort Riem werden dieses Jahr erneuert und sind damit dann auch kein Thema mehr für ein Stadionstandort.
These: Da wir davon ausgehen, dass man eine Machbarkeitsstudie mit 25.000 Zuschauern bekommt, weil es der Standort schlichtweg hergibt, freut uns diese Entscheidung. Auch das andere Option kein Thema sind, finden wir gut. Ständig Alternativen auf der Hinterhand zu haben, stört unserer Meinung nach den Fokus auf das tatsächliche Ziel. Aber ihr könnt natürlich anderer Meinung sein.
3. Arbeitsgruppe und Machbarkeitsstudie
Es war bereits in der Amtszeit des Vorgänger-Präsidiums klar, dass in diesem Jahr der Stadtrat eine Entscheidung fällen muss, wenn von den Löwen kein umsetzbarer und planbarer Vorschlag kommt, wie man sich das Stadion vorstellt. Dabei hätte der Stadtrat in diesem Jahr entscheiden müssen, ob man die Grundsanierung vornimmt. Die soll inklusive Planung, Ausschreibung und Umsetzung bis zu sechs Jahre benötigen. Dabei ist davon auszugehen, dass die tastsächlichen Baumaßnahmen rund zwei Jahre dauern und erst 2029 beginnen kann, weil dann das Olympiastadion als Ausweichstadion zur Verfügung steht. Die Löwen hätten dann voraussichtlich im Jahr 2031 ein weiter bespielbares Drittliga-Stadion.
Das Präsidium hat allerdings in Gesprächen mit der Stadt den Oberbürgermeister und seine Sportbürgermeistern davon überzeugen können, diese Entscheidung in diesem Jahr nicht zu treffen. Sondern vielmehr die Ergebnisse der Arbeitsgruppe des TSV 1860 München abzuwarten. Dabei soll es auch eine Machbarkeitsstudie geben. Der Oberbürgermeister und die Sportbürgermeisterin haben dem zugestimmt und versprochen, dass die Stadt in wichtigen Fragen diese Arbeitsgruppe unterstützt.
Aufgrund der notwendigen Sanierung ist dennoch eine rasche Entscheidung notwendig. Die Deadline ist Ende 2026. Gibt es keine nennenswerten Ergebnisse, die ein 25.000er Stadion ermöglicht, kommt es dann zur Grundsanierung.
These: Wir finden es gut, dass das Präsidium diese Machbarkeitsstudie in Auftrag geben möchte. Denn nur so haben die Löwen etwas in der Hand mit dem sie arbeiten können. Vermutlich hätte man das schon viel früher tun können, dafür kann aber das aktuelle Präsidium nichts. Was ist eure Meinung zur geplanten Machbarkeitsstudie?
4. Durchsetzung der Machbarkeitsstudie
Wir gehen davon aus, dass die Machbarkeitsstudie ein positive Ergebnis bringt. Und sie wird dann konkrete Ergebnisse liefern was an Kapazität möglich ist und inwiefern man das Grünwalder Stadion auch bundesligatauglich bekommt. Das hierzu von der Zweitligatauglichkeit zur Bundesligatauglichkeit gar nicht viel fehlt, haben wir bereits in vorhergehenden Artikeln ausgiebig erörtert. In jedem Fall benötigt es dann auch eine ausformulierte Planung anhand der Machbarkeitsstudie.
These: Wir gehen davon aus, dass sich die neue Machbarkeitsstudie explizit mit den relevanten Punkten beschäftigt. Für uns ist das die Zuschauerkapazität und die Bundesligatauglichkeit. Wir wissen, dass das Planungsbüro Albert Speer und Partner nie mit einer Zuschauerkapazität in dieser nun angedachten Höhe geplant hat. Bringt eine neue Studie das Ergebnis, dass 25.000 Zuschauer möglich sind, fällt die andere Studie unter den Tisch. Denn die Begründung, dass eine höhere Kapazität „unrealistisch“ sei, wird mit „Höhenversprung Isarhangkante, Wegeführung, Erreichbarkeit, etc.“ begründet. Das ist doch sehr vage. Die neue Machbarkeitsstudie kann genau diese Zweifel ausräumen. Was ist eure Meinung im Hinblick diese geplante Machbarkeitsstudie?
5. Bau in Erbpacht
Kommen wir zum schwierigeren Teil, nämlich die anschließende Umsetzung. Selbstverständlich erfüllt die Landeshauptstadt nicht einfach die Wünsche der Löwen. Deshalb bietet sie eine Erbpacht an. Die Löwen müssen das Projekt also selbst stemmen können. Natürlich mit entsprechender Zuschauerkapazität und natürlich mit einer Bundesligatauglichkeit. Möglich ist dabei auch, dass der Umbau während der Spielzeit umgesetzt wird, was bei der Grundsanierung nicht möglich ist. Damit wäre auch ein temporärer Umzug ins Olympiastadion kein Thema mehr.
These: Wir wissen nicht inwiefern das Präsidium hier bereits Ideen entwickelt hat oder auch Gespräche geführt hat. Aber wir gehen davon aus, dass man diese Idee nicht einfach in Erwägung zieht ohne entsprechende Pläne. Wobei, wir sind ehrlich, wir sind bei den Löwen wo alles möglich ist. Es gab schon viele Luftschlösser. Dennoch sind wir der Meinung, dass das eine sehr interessante Option ist. Möglicherweise auch mit Fananleihen. Auch die Namensrechte könnten eine Rolle spielen. Das Projekt Giesing hat in jedem Fall für Geldgeber durchaus seinen Reiz. Oder was denkt ihr? Ist eine Erbpacht und eine Finanzierung eines Umbaus möglich oder eher nicht? Bitte bedenkt, dass man auch bei einem Neubau an anderer Stelle diesen selbst finanzieren müsste. Was also wären die Alternativen?


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