Nachdem das Bündnis „Weiss und Blau für den TSV“ eine Mitgliederbefragung im Hinblick auf die Stadionfrage anregt, möchte Martin Gräfer, Vertreter des Hauptsponsors „die Bayerische“ zunächst eine Mitgliederbefragung zur Frage, wohin die Löwen überhaupt wollen. 1860-Präsident Gernot Mang zeigt sich überrascht über diesen Vorstoß des Hauptsponsors.
Die Fanorganisation „Weiss und Blau für den TSV“ hat vom Präsidium jüngst eine Mitgliederbefragung zwecks der Stadionfrage gefordert. Dabei hat man den Verantwortlichen deutlich gedroht – gibt es bis Anfang Dezember keine Antwort zu dieser Forderung, will man eine Petition starten. Mittlerweile ist man davon allerdings wieder abgekommen. Die Fanorganisation scheint erkannt zu haben, dass Petitionen sich grundsätzlich an staatliche Stellen wie Parlamente und Behörden richten. Oder sie haben unseren Artikel dazu gelesen, indem wir das bereits beschrieben hatten. Deshalb will man aber weiterhin eine Mitgliederbefragung für die Stadionfrage erwirken.
„Wohin wollt ihr mit dem Profifußball?“
1860-Präsident Gernot Mang zeigt sich irritiert, dass nun auch Martin Gräfer eine Mitgliederbefragung fordert. Allerdings nicht im Hinblick auf die Stadionfrage, denn das sei „nicht die erste Frage“, die man sich stellen müsse. Zuerst benötige es eine Strategie, ein Ziel, meint Gräfer. „Denn nur wenn klar ist, wohin wir wollen, können wir entscheiden, welches Stadion dafür der richtige Ort ist. Erst die Idee, dann die Adresse. Eine Abstimmung darüber, wer sich welches Stadion wünscht, kann man machen – sie ist zum jetzigen Zeitpunkt aber eigentlich irrelevant. Denn es kommt auf das Ziel an! Warum fragen wir nicht die Mitglieder (und zwar alle!): Wohin wollt ihr mit dem Profifußball? Soll es wirklich in Richtung Oberhaus des deutschen Fußballs gehen, oder ist es ausreichend, in der 3. Liga oder gar Regionalliga zu bleiben und sich dort dauerhaft einzurichten? Erst danach können die Fragen nach dem Stadion sinnvoll gestellt werden“, so Gräfer in den sozialen Medien.
Mang: Perspektive schaffen für höhere Ziele
Der Präsident des TSV 1860 München ist mehr als verwundert. Die Stadionfrage habe sehr wohl Priorität, erklärt er heute morgen unserer Redaktion. Und man sei auch dran an dieser Thematik. Man könne das nicht übers Knie brechen, wäre aber mit Hochdruck dran. Die Frage, wohin die Löwen überhaupt wollen, benötige hingegen keine Klärung. „Natürlich wollen wir nicht in der 3. Liga bleiben oder gar in die Regionalliga“, meint Mang. Da müsse man auch nicht die Mitglieder fragen. „Wir alle wollen aufsteigen. Ich bin mir sehr sicher, dass sich da alle Löwenfans einig sind.“ Und deshalb sei die Zielsetzung natürlich vorgegeben. Mang wirkt fast schon ein wenig verärgert, klingt der Vorsitzende der Bayerische doch so, als hätte man keine Strategie und würde nichts tun. Es seien vor allem die Themen, die medial nicht so groß gemacht werden, meint Mang und verweist auf die reibungslose Einigung zwischen HAM International und dem e.V. bei der positiven Fortführungsprognose. Das sei immens wichtig gewesen. Man arbeitet nun konstruktiv an allen Themen. „Und zwar beide Gesellschafter zusammen.“ Außerdem sei man mit 1860-Geschäftsführer dran, die Verzahnung zwischen der Profifußball KGaA und dem Nachwuchsleistungszentrum zu intensivieren. „Das tun wir deshalb, weil wir eine Perspektive schaffen für höhere Ziele. Nicht für 3. Liga oder gar für Regionalliga.“
Mang betont, dass er ein sehr positives Bild vom Hauptsponsor hat. „Als wir am vergangenen Samstag mit der Aktion gegen Rassismus die Trikots vorstellten, war das eine runde Sache.“ Umso verwundeter zeigt er sich nun beim Vorstoß von Gräfer. Das Vorstandsmitglied der Bayerischen wirft den Löwen vor, dass es keinen „offenen Prozess zur Zukunft der Löwen“ gäbe. „Wir arbeiten Schritt für Schritt die Themen ab“, meint Mang. „Mit der Stadt München, mit dem Mitgesellschafter und mit allen Gremien.“ Und wenn etwas spruchreif ist, dann werde man es auch entsprechend kommunizieren.
Gräfers medialer Vorstoß sorgt für Irritation
Auch viele Fans zeigen sich überrascht über Gräfers medialen Vorstoß. 2024 hatte er, nach der deutlichen Niederlage seines „Bündnis Zukunft 1860“, ein „Think Tank“ angekündigt, das den TSV 1860 München unterstützen soll. Gehört hat man nun eineinhalb Jahre nichts. Sein Versprechen hielt das Vorstandsmitglied von „die Bayerische“ demzufolge nicht. Deshalb wirkt sein Auftritt in Social Media und auf LinkedIn für viele eher populistisch. Dem TSV hilft Gräfer damit in jedem Fall nicht.


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