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Laut Oberbürgermeister doch 25.000 Zuschauer möglich? Der Grund ist recht einfach …

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Bei 18.060 Zuschauer ist die absolute Grenze, so erklärte es die Stadt München immer wieder. Doch plötzlich spricht der Oberbürgermeister davon, dass er auch 25.000 Zuschauer für möglich hält. Wie ist das möglich? Die Antwort ist relativ einfach.

Die Stadt München hat über das Planungsbüro Albert Speer und Partner eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die wurde 2019 veröffentlicht. Dabei gab es Planungsansätze mit einer Zuschauerkapazität von bis zu 23.500 Plätzen. Festgelegt hat man sich allerdings später auf zwei Varianten. Einmal eine ohnehin notwendige Sanierung mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern und einmal ein zweitligatauglichen Umbau mit einer Kapazität von maximal 18.060 Plätzen.

Der Ausgangspunkt

Aktuell sind 15.000 Zuschauer zugelassen. Das ist die aktuell „betrieblich genehmigte Zuschauerkapazität“. Die momentane theoretische Baukapazität liegt allerdings, wenn man die Kapazitäten der einzelnen Tribünen zusammenrechnet, höher. Nämlich bei 16.599 Plätzen. Das war der Ausgangspunkt der Machbarkeitsstudie von 2019.

Die ausgearbeiteten Varianten

Seitens des Planungsbüros wurden dann die Varianten als sogenannte Entwicklungsperspektiven ausgearbeitet. Die Unterschiede in den Varianten waren dabei stets in der Kapazität der Westkurve eingeplant:

AktuellV1V2V3V4
Haupttribüne1.2502.7802.7802.7802.780
Stehhalle4.5033.2603.2603.2603.260
Westkurve8.80012.00013.5008.50014.350
Block P1.5461.5401.5401.5401.540
– Oberrang01.2001.2001.2001.200
Block Q500400400400400
Gesamt16.59921.18022.68017.68023.530

Für die Variante 4, die als „Eine Kurve für alle!“ betitelt wurde, wurden also 23.530 Zuschauer geplant!

Die vorgetragenen Varianten

Warum aber wurden dann zwei Varianten mit jeweils 15.000 bzw. 18.060 Zuschauern veröffentlicht und dem Stadtrat vorgetragen? Der Grund ist relativ einfach. Aufgrund früherer Baugenehmigungs- und Betriebssituation ist eine Erweiterung auf bis zu 18.105 Zuschauer noch als Bestandsumbau zu bewerten. Das Bauen im Bestand bezeichnet alle Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden, die deren Wert erhalten, steigern oder an neue Anforderungen anpassen. Nur das kann die Stadt München politisch so problemlos verkaufen. Ansonsten hätte das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße seinen Bestandschutz verloren und möglicherweise hätte dann jemand für den Standort andere Pläne ins Gespräch gebracht.

Weshalb man sich schließlich auf zwei Varianten geeinigt hat. Auf die Sanierung und damit ein Stadion mit maximal Drittligatauglichkeit oder ein Umbau zu einem zweitligatauglichen Stadion mit maximal 18.060 Plätzen. Damit hätte man laut dem Planungsbüro den Bestandschutz nicht gefährdet. Die anderen Varianten wurden also nicht mehr weiter verfolgt.

Entwicklungsperspektive bei Erbpacht

Erfolgt kein Bestandsumbau, sind deutlich höhere Kapazitäten möglich. Das ist aber nur möglich, wenn die Stadt aus der Verantwortung ist. Und hier wiederum besteht die Möglichkeit der Erbpacht. Die Löwen oder ein entsprechender Investor baut also in Eigenverantwortung. Dabei wären vermutlich auch 25.000 Zuschauer möglich, nicht nur 23.530 Zuschauer, wie seitens des Planungsbüros im Jahr 2019 ausgearbeitet.

Lärmschutz

Allerdings muss man, neben dem Baurecht, auch den Lärmschutz beachten. Und auch hierfür gibt es eine Lösung. Die spricht Oberbürgermeister Dieter Reiter selbst an. Würden die Löwen ganz überdachen, dann wären 25.000 Zuschauer kein Problem mehr, erklärt der der Abendzeitung. Das sorgt für Verwunderung, ist ja seitens der DFL ohnehin eine Komplettüberdachung notwendig, um die Bundesligatauglichkeit zu bekommen. Das ist aber nicht ganz korrekt. Denn die DFL schreibt vor: „Sämtliche Tribünenbereiche müssen einschließlich des Hauptumlaufbereichs gedeckt sein.“

Und bei den Varianten, die seitens des Planungsbüros ausgearbeitet wurden, war keine Überdachung der Ecken vorgesehen. Die einzelnen Tribünen wären also auch einzeln überdacht worden. Deshalb schreibt man in der Studie folgerichtig: „Soweit es aufgrund von schallschutztechnischen Vorgaben im Zuge der Umsetzung notwendig wird, ist das Stadiondach bzw. die Stadionfassade auch in den Übergängen zwischen den Tribünendächern mit einer schallmindernden horizontalen und vertikalen Schicht zu optimieren.“ Und das ist es, was Oberbürgermeister Reiter meint. Bei 25.000 Zuschauern müssen auch die Ecken geschlossen werden.

25.000 Zuschauer

Zumindest 23.500 Zuschauer sind machbar, höchstwahrscheinlich aber auch 25.000 Zuschauer. Und zwar bundesligatauglich. Voraussetzung ist dabei jedoch die Erbpacht, damit man nicht mehr im Bestand bauen muss. Diese Erkenntnisse sind wichtig, waren sie doch lange Zeit in der Diskussion und minderten die Hoffnung auf eine adäquate Spielstätte in Giesing. Eine neue Machbarkeitsstudie muss das nun untermauern und beweisen.

Wer finanziert das bundesligataugliche Stadion?

Bleibt am Ende jedoch die wichtigste Frage: Wer finanziert das Stadion? Auf diese Frage brauchen die Löwen in jedem Fall eine Antwort. Wir sind jedoch überzeugt, die wird man auch noch finden. Oder was meint ihr?

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