Karl-Christian Bay erläutert im Interview, wie der Investorenprozess beim TSV 1860 München aus seiner Sicht ablief und wie er scheiterte. Dazu nutzt er das Boulevardblatt Abendzeitung.
Investorenprozess im Herbst 2024 gestartet
Gegenüber der Abendzeitung erklärt Karl-Christian Bay (ehemaliger Vize-Präsident des TSV 1860 München) das seit Herbst 2024 ein „Investorenprozess gestartet“ wurde. Das Präsidium habe „dabei eine Reihe von Investoren empfohlen“. Matthias Thoma sei nicht dabei gewesen. Allerdings seien die Verhandlungen mit diesem Thoma „offensichtlich ebenfalls schon weit fortgeschritten“ gewesen. „Ich wurde dann seitens HAM informiert, dass man über den Verzicht des Vorkaufsrechts reden möchte. In den Verhandlungen mit Herrn Thoma über das Vorkaufsrecht habe ich die bekannt gemachten ´Gegenleistungen´ für den Verzicht des Vereins mit ihm abgestimmt, die Entschuldung der Gesellschaft sowie eine Sanierung des Grünwalder Stadions mit Erbbaurecht sowie den für den e.V. bedeutsamen Turnhallenbau anzustreben. Ich habe zudem versucht, den Kooperationsvertrag zukunftsträchtig zu gestalten, doch hier hat sich Herr Thoma nicht bewegt.“
Man habe vor der Mitgliederversammlung dann die, mittlerweile stark kritisierte, Pressemitteilung gemeinsam mit den Vertretern von Hasan Ismaik sowie dem neuen Investor „erarbeitet und veröffentlicht“. Nach der Mitgliederversammlung hätte man dann als Präsidium festgestellt, „dass sich der Deal entgegen der abgestimmten Zeitschiene verzögert, bis am vergangenen Freitag die letzte Vollzugsbedingung gescheitert ist.“
Die Prüfung des potentiellen Käufers
Er selbst hat den potentiellen Käufer nicht geprüft. Allerdings lag bereit eine Prüfung durch „eine renommierte Anwaltskanzlei vor“. Er hätte zudem mehrfach nachgefragt, ob die entsprechende „Compliance-Prüfung“ erfolgt sei. Es gab aus diesen Ergebnisse keine Erkenntnisse zu einer Briefkastenfirma, die seitens der SZ aufgedeckt wurde. Es sei im Laufe der Verhandlungen „ernstzunehmende Zweifel“ and der Seriosität entstanden und dies habe man auch täglich mit Vertretern der HAM besprochen.
Bay bedauert, dass die berechtigte Frage im Hinblick auf Seriosität und Bonität des Käufers erst nach der Verkündung der Transaktion sich als negativ herausstellte. Man habe auch mehrfach nach der Compliance-Prüfung gefragt und sich als Präsidium schließlich auf die Prüfung durch die „renommierte Anwaltskanzlei“ verlassen.
Die Pressemitteilung vor der Mitgliederversammlung
Der Ex-Präsident verteidigt die frühe Pressemitteilung: „Ich stehe nach wie vor zu allem, was ich getan habe. Diese Pressemitteilung war im Vorfeld mit allen Parteien abgestimmt, auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung. Die Kommunikation über den Verkauf war angesichts unserer Rechenschaftspflicht als Präsidium im Rahmen der Mitgliederversammlung alternativlos.“ Man müsse ich vorstellen, das Präsidium hätte nichts dazu gesagt und in den Tagen nach der Mitgliederversammlung wäre plötzlich der neue Investor in München erschienen.
Bays Wunsch nach einer Lösung
Bay wünscht sich für den Verein, dass es noch zu einem Gesellschafterwechsel kommt. „ich kann den Beteiligten nur raten, die Realitäten anzuerkennen: Hinsichtlich des Gesamtpakets in einer Transaktion müsste man deutliche Abstriche machen. Dieser eine märchenhafte Investor ist offenbar nicht real“, erklärt der Ex-Vizepräsident. Er warnt vor der Option einer Insolvenz. Die hätte „massive negative Auswirkungen auf den gesamten Verein“. Eine zukünftige Transaktionswahrscheinlichkeit hänge aus seiner Sicht nun von den „anstehenden Gesprächen der Gesellschafter ab“.
Am Montag kommt hierzu Hasan Ismaik nach München und wird sich erstmals mit dem neuen Präsidium zusammensetzen.
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