Hans Sitzberger ist als Vizepräsident zurückgetreten. Er hat eine Stellungnahme verfasst, die Fragen aufwirft. Wir möchten allerdings was ganz anderes: dankbar sein. Ein Kommentar der Redaktion.
Der amerikanische Psychologe Martin Seligman ist bekannt für seine Beiträge im Gebiet der positiven Psychologie. Eine seiner Thesen ist, dass „Dankbarkeit“ eines der stärksten Indizien für psychische Gesundheit ist. Wer Dankbarkeit entwickelt, lebt glücklicher, ist weniger depressiv und gestresst und damit zwangsläufig auch körperlich gesünder. Aus seiner Lehre entwickelte sich auch die Theorie eines Dankbarkeitstagebuches. Laut Seligmann besitzen wir ein katastrophisches Gehirn. Es rechnet mit dem Schlimmsten. Was gut läuft, wird gerne mal ausgeblendet.
imago imagescAn was denkst du bei Daniel Bierofka?
Frage dich selbst: was fällt dir als Erstes ein, wenn du an Daniel Bierofka denkst? Denkst du an seinen Weggang und daran, dass man unfair mit ihm umging? Das er quasi weggemobbt wurde? Dann frage dich, ob du Bierofka damit gerecht wirst. Immer und immer wieder wird, zumindest von einer Seite, genau das gepredigt. Dabei ist Daniel Bierofka so sehr viel mehr für die Löwen. Momenten wie das Relegationsspiel gegen Saarbrücken sollte im Herzen mehr Platz eingeräumt werden, als sein Weggang. Bei Michael Köllner verhält es sich ähnlich.

Hans Sitzbergers Rücktritt
Und Hans Sitzberger? Sein Weggang hat einen bitteren Beigeschmack. Vor allem sein Statement lässt viele Fragen offen. Ob er da gut beraten war, wir bezweifeln es. Wir haben uns lange überlegt seine Worte Zeile für Zeile durchzugehen und zu kommentieren. Wie wir es schon oft als Redaktion getan haben. Wir tun es nicht.
privatcEin großer Löwe mit großem Herz
Wir bedauern, dass es Hans Sitzberger so zu Ende gegangen ist. In Erinnerung behalten wir ihn jedoch als einen der ganz großen Löwen. Als einen Gönner, Freund und Löwen mit großem Herz. Egal welche Aktion wir gestartet haben, sei es ein Banner für die neue Frauenmannschaft, unsere Rentneraktion, Karten für Kinder oder Spendenaktionen aller Art. Er war immer da. Er stand stets für die Löwen ein. Er war tatkräftig. Er nahm nach Feiern am Trainingsgelände auch schnell mal selbst den Besen in die Hand, wenn Schnee gefallen ist, war er einer der ersten im Stadion und packte die Schaufel aus. Wenn man ihn anrief war er stets glücklich dabei. Für den Verein einzustehen war sein großes Ding. Er war für die Löwen immer unterwegs. Das bleibt uns im Gedächtnis.

Ein fairer Umgang ist wichtig
Hans Sitzberger ist zurückgetreten. Es scheint notwendig gewesen zu sein. Aufgrund von Vorwürfen, die der Verwaltungsrat als Grund sieht, dass keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr möglich ist. Der scheidende Vizepräsident hat eine andere Sichtweise. Das müssen wir erst mal akzeptieren. Wir behalten die schönen Momente in Erinnerung. Allerdings hoffen wir, dass uns diese schönen Erinnerungen nicht durch einen ellenlangen Machtkampf erschwert werden. Man muss durchaus die Befürchtung haben, dass seine Person aus klubpolitischen Motiven zum Märtyrer hochstilisiert wird. Schon jetzt wird er als Mobbing-Opfer dargestellt. Ehemalige Funktionäre sind plötzlich hinter ihm, wollen sich für ihn dafür einsetzen, dass der Verwaltungsrat abgewählt wird und die „Machenschaften“ beendet werden. Das ist feige und dumm. Zum einen ist die Wahl des Verwaltungsrates eine demokratische Entscheidung, die auf Sachebene erfolgen sollte und nicht geeignet ist für irgendwelche persönlichen Feld- oder Rachezüge. Zum Anderen wird es auf dem Rücken von Hans Sitzberger ausgetragen. Die Vergangenheit lehrt uns – so schnell wie die großen Redenschwinger kommen und Ankündigungen machen, so schnell sind sie auch wieder fort. Und der eine oder andere scheint ohnehin wie ein Murmeltier von Zeit zu Zeit den Kopf rauszustrecken um dann wieder in Deckung zu gehen.
imago imagescWas sagt dein Glückstagebuch der letzten Löwenjahre?
Vielleicht sollten alle Löwenfans ein Glückstagebuch zumindest für ihre Erlebnisse mit den Löwen führen. Um zu erkennen, dass es viele schöne Momente gibt und die letzten Jahre sich durchaus gelohnt haben – inklusive dem Engagement von Hans. Und wer keine Punkte für sein Glückstagebuch findet? Der hat, zumindest aus unserer Sicht, in den vergangenen Jahren viel verpasst. Inklusive dem großartigen Engagement und den schönen Momenten mit Hans. Die allesamt lohnenswert für einen Eintrag ins Glückstagebuch sind.


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