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Die Super League steht wohl vor dem Aus – englische Klubs ziehen nach Fanprotest zurück

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In den vergangenen Jahren war er immer wieder präsent, der Schrei nach 50+1 in England. Mit neidischem Blick schaute man nach Deutschland, wo die Regel gilt. Nun erreicht die Kritik am Investorenfußball seinen Höhepunkt. Ausgelöst durch die verkündete Gründung einer Super League.

Manchester City gilt als einer der ganz großen Investoren-Klubs in Europa. Eine ganze Fußball-Holding Gesellschaft, die City Football Group, hat sich rund um Manchester City gebildet. Viele Klubs gelten dabei als Farmteams. Als Zulieferer für den Haupt-Klub. Die Fäden zieht Hasan Ismaiks Freund und Geschäftspartner Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan. Manchester City ist dabei, bei der Gründung der neuen Super League. Ein Projekt für die großkopferten Klubs Europas.

Die Teilnehmer erhalten einen Betrag von 3,5 Milliarden Euro, der „ausschließlich für die Entwicklung ihrer Infrastruktur und zur Abfederung der Auswirkungen der COVID-Pandemie vorgesehen ist“. Das Geld stellt die US-amerikanische Investmentbank JPMorgan zur Verfügung. Den Teilnehmern werden zudem pro Jahr Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe garantiert. Die Super League soll den Fußball retten, meint der designierte Chef der Liga, Florentino Perez. Real Madrid habe, wie auch der FC Barcelona, hohe Schuldenberge, die Pandemie hätte die Lage noch verschlimmert.

Der FC Liverpool war stets ein Garant für Fußballromantik und Nostalgie. Auf der Kop-Tribüne an der Anfield Road hatte man im Rahmen der Pandemie die leeren Ränge verschönert. Die Fans hatten hausgemachte Fahnen erstellt, die von der stolzen Vereinsgeschichte des FC Liverpool erzählen. Über Nacht wurden die Fans nun mit der Realität konfrontiert, dass man dabei ist, bei der Super League. Ein Schock für viele Anhänger. Die Kunstwerke auf der Tribüne werden nun verschwinden, verkündeten Liverpooler Fangruppierungen. Mittlerweile hängen schwarze Transparente am Stadion. Es ist wohl jedem bewusst, dass der FC Liverpool kein klassischer Fußballverein mehr ist, sondern ein Unternehmen. Die Firma „FC Liverpool“ gehört der US-amerikanischen Fenway Sports Group. Und das bereits seit 2010. Bislang fuhr man allerdings ganz gut damit. Weil der Investor sich durchaus an den Fans orientierte.

„Am Ende des Tages sind wir zuversichtlich, dass Fans, wenn sie wieder ins Stadion dürfen und die ersten Super-League-Spiele gespielt werden, den großartigsten Fußballwettbewerb genießen werden, den der Klubfußball je gesehen hat“, schreiben die Verantwortlichen der Super League. Man will den besten Fußball liefern, der möglich ist. Sportschau-Reporter Robert Kempe hingegen sieht die Zwei-Klassen-Gesellschaft im europäischen Fußball demnächst verschärft. Die UEFA möchte die jeweiligen Klubs aus dem „normalen“ Ligabetrieb ausschließen. Dagegen werden die Klubs der Super League allerdings gerichtlich vorgehen.

Update von heute:

Heute kam es nun zu einer großen Wende. Alle sechs englischen Klubs wenden sich plötzlich von der Super League ab. Ausgerechnet Manchester City hatte den Anfang gemacht. Dann war der FC Liverpool, Manchester United, Tottenham Hotspur und der FC Arsenal gefolgt. Zuletzt folgte dann der FC Chelsea.

Dem Rückzug ging ein lautstarker Protest von Fans voraus. Ein Proteststurm auf den Straßen vor Manchester City und dem FC Chelsea, so Medienberichten. So ganz ohne den Willen der Fans scheint das Projekt wohl zu riskant.

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