Der TSV 1860 München verliert ein Urgestein. Zumindest am Mikrofon. Umstimmen lässt er sich nicht. Er will zurück in die Westkurve und freut sich darauf ungemein. Wir haben bei ihm nachgefragt.

„Ich habe vor Jahren schon gesagt, wenn ich irgendwann mal aufhöre, geht die Marke an meine große Liebe. Vor zwanzig Jahren schon“, meint Stefan Schneider und räumt damit Spekulationen aus dem Weg, dass es um die eingetragene Marke „Münchens große Liebe“ geht. Warum er zurückgetreten ist? „Du weißt es selber, es gibt nach 28 Jahren keinen richtigen Zeitpunkt“, meint Stefan. „Ich will einfach kürzer treten und mehr Zeit für mich“. Ja, gesteht er. Auch Corona habe eine Rolle gespielt. „Ich bin ein ganz großer Fan von der Kurve“, erklärt er. Corona macht nachdenklich. Dass die Fans aktuell nicht im Stadion sind, hat ihm durchaus bei seiner Entscheidung geholfen. „Das war so der letzte Moment und ich habe es dann durchgezogen.“

Kein freies Wochenende. Oft auch zwei Spiele. Keine Zeit für sich selbst.Während der Corona-Zeit lernt Stefan Schneider wohl, dass er auch ein wenig an sich denken muss. Wenn Fans wieder zugelassen werden, hört man seine Stimme in jedem Fall im Stadion. Allerdings nicht am Mikrofon sondern aus der Westkurve. „Mit einem Stadionbier in der Hand“, meint Schneider. Und mit vielen anderen Fans.

„Ich bin gesund und werde in zwei Wochen 59 Jahre alt“ erklärt er. Gesundheitlich ist also alles in Ordnung. Ob wir uns wiedersehen? Natürlich … aber eben in der Kurve. Und er freut sich tierisch darauf. Und das nimmt man ihm auch ab.

Löwenfans haben eine Petition gestartet unter https://www.petitionen.com/stefan_schneider_muss_bleiben. Die Chance, dass er bleibt? Sehr gering. Aber eine Wertschätzung seitens der Fans ist es durchaus.