Der TSV 1860 München spielt ein gefährliches Spiel. Allerdings nicht auf dem Platz. Sondern auf medialer Ebene. Viele Fans vermissen im Moment vor allem eines: Transparenz. Die Löwen-Führungsriege hat es längst verpasst, Klartext zu sprechen.
„Dem Löwen-Team droht der Ausverkauf“, titelt die Abendzeitung am heutigen Mittag. Am Spieltag gegen Viktoria Köln. Der Grund ist der aktuell bereits bestätigte Weggang von Efkan Bekiroglu und der noch nicht bestätigte Wechsel von Noel Niemann. Wer in die vergangenen Jahre blickt, der weiß: den Löwen drohte immer irgendwie ein Ausverkauf oder finanzieller Niedergang und dennoch ging es weiter. Nach dem Doppelabstieg in die Regionalliga sogar recht schnell in die Dritte Liga. Es ist das ewige Gespenst. Die Insolvenz scheint über den Löwen zu schweben wie ein Damoklesschwert. Medienvertreter spielen gerne mit der Angst der Fans. Kaum einer kann sich einer Schlagzeile entziehen, die mit möglichen Untergangszenarien kokettiert.
Das Leben ist ein ständiger Balanceakt zwischen Angst und Vertrauen. Habe ich Angst vor dem Leben oder vertraue ich auf mich selbst und mein Umfeld? Oder wenn es um die Löwen geht: habe ich Angst, dass die Löwenwelt untergeht oder vertraue ich darauf, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden? Ob ich mehr auf Angst oder Vertrauen setze, beeinflusst durchaus auch meine Handlungen im Leben und auf mein Wohlbefinden.
Die Pressekonferenzen der Löwen sind herzlicher und auch hoffnungsvoller geworden. Akzente setzt dabei vor allem TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Mehr Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... Mehr. Mit seiner positiven Art. Doch der Fokus auf die sportliche Ebene gelingt kaum. Weil die Führungsriege der Löwen eines vermissen lässt: notwendige Transparenz und in diversen Themen Klartext.
Tausende von Euro haben die Löwenfans ohne mit der Wimper zu zucken dem TSV 1860 München geschenkt. Durch den Kauf von Geistertickets. Ohne zu wissen, was mit dem Geld passiert. Denn so wirklich genau weiß niemand, wie es um die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA steht. Das Geld wird gerne genommen.
Aber was ist nun mit dem Geld aus den Transferbeteiligungen? Der TSV 1860 München hat eine Millionen-Summe aus den Wechseln von Weigl, Pongracic und Uduokhai erhalten. Dennoch benötigt der TSV laut der sportlichen Führung ein „Wumms-Paket“ .
Welche Kosten hat Gesellschafter und Kreditgeber Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... Mehr nun tatsächlich übernommen? Die Frage stellt sich weiterhin, zum Beispiel beim Trainingslager oder auch bei der Gehaltserhöhung von Günther GorenzelGünther Gorenzel ist ein aus Österreich kommender Fußball... Mehr. Während Owusu und Gebhart wohl gezahlt worden sind, wenn auch sehr verspätet.
Die TSV 1860 Merchandising GmbH soll zudem an die KGaA eine Rechnung gestellt haben: für eine Beteiligung an den Kosten für Anwälte. GeschäftsführerÜbersicht über alle Geschäftsführer (Kaufmännisch und S... Mehr Anthony PowerAnthony war von 23.11.2016 bis 31.03.2017 Geschäftsführer ... Mehr hatte unter anderem auch Fans verklagen lassen. Der erste Prozess gegen die Löwenfans gegen Rechts ging verloren. Der Berufungstermin wäre gestern gewesen, wurde jedoch auf Antrag des Klägers verschoben. Die KGaA soll sich an den Kosten beteiligen.
Weiterhin offen sind auch mögliche Pläne zur Kapitalerhöhung. Kommen die Gesellschafter da überhaupt voran? Wenn nicht, warum?
Der TSV München von 1860 GmbH ist ohnehin ein kompliziertes Konstrukt. Möchten die Verantwortlichen der Angstpolitik von Medien entgegenwirken, muss man eine vertrauensvolle Basis mit den Fans schaffen. Und dafür muss man eine gewisse Transparenz an den Tag legen, Gerüchte aus der Welt schaffen und auch mal den medialen Sprachrohren contra bieten. Nur damit schafft man Vertrauen.