Zwischen Clickbait und ausführlicher Recherche – ein Kommentar zu unserer Berichterstattung

Das Löwenmagazin hat sich auf die Fahne geschrieben, Fans und Mitglieder des TSV 1860 München möglichst allumfassend und mit einer größtmöglichen Transparenz rund um die Löwen zu informieren. Dazu benötigt man natürlich die richtigen Informationsquellen. Vor allem aber auch Zeit. Denn wer ein Thema sachlich angehen möchte, der muss alle beteiligten Seiten anhören und möglichst viele Informationen verarbeiten. Wer das in vollem Umfang versucht, wird schnell feststellen: wenn man sich an den PC setzt und den ersten Satz formuliert, glühen die Kanäle in den sozialen Netzwerken längst. Es geht um Schnelligkeit bei den klickbasierten und werbefinanzierten Informationsportalen. Wer die entsprechenden Infos als erstes veröffentlicht hat, bekommt die meisten Klicks. Die Fans befeuern zudem den Informationsfluss. Denn jeder will auf Facebook oder Twitter unter den Ersten sein, die mitdiskutieren oder einfach nur die Info geteilt haben. Kaum einer wartet ab. Niemand reflektiert. Der Erste zu sein scheint weitaus wichtiger, als derjenige zu sein, der allumfassend informiert ist. Clickbaiting wird vor allem auch mit den Löwen betrieben.

Die große Gefahr, wenn man umfassend recherchiert und einen Artikel deutlich später online stellt: für viele Fans ist das Thema bereits “durchgekaut”. Oder aber die bereits veröffentlichten Informationen sind schon derart in den Köpfen verankert, weil sie immer und immer wieder wiederholt wurden. Veröffentlicht man einen Artikel, der bisherige Informationen umfassender erläutert oder ihnen gar widerspricht, kommt es sehr häufig vor, dass bei vielen kein Umdenken stattfindet. Man hat sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt und sich eine Meinung gebildet. Die mag nicht richtig sein, weil einige Informationen abschließend gefehlt haben, das scheint aber manch einem nicht so wichtig.

Wir leben in einer schnelllebigen Gesellschaft, die nicht primär die Aufklärung im Sinn hat, sondern den raschen Informationsfluss. Das macht es für uns schwierig, unsere Grundsätze für eine allumfassende und transparte Berichterstattung umzusetzen. Wir können die extreme Klickhascherei nicht aufhalten. Wir sind jedoch bemüht auch zukünftig möglichst genau zu recherchieren. Wir müssen einen Mittelweg finden, zwischen schneller Berichterstattung und detaillierter Recherche. Manchmal macht es Sinn erste Informationen sofort zu veröffentlichen und später weitere Erkenntnisse nachzuliefern. Manchmal macht es auch einfach Sinn nichts zu schreiben und erst einmal die Daten zu prüfen. Für uns als ehrenamtliche “Schreiberlinge” kein leichter Weg.

Ihr könnt uns unterstützen. Teilt interessante Beiträge im World Wide Web. Sprecht über das Löwenmagazin und über die Berichte. Stellt den Informationsgehalt in den Vordergrund und verdrängt die reine Gerüchteküche. Versucht stets nicht als Erster informiert zu sein, sondern vor allem umfassend und detailiert. Hinterfragt Schlagzeilen. Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

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dabrain1860
dabrain1860(@dabrain1860)
3 Jahre zuvor

Irgendwann wird es heißen:
Löwenmagazin, oft kopiert und nie erreicht!
Ihr seid für mich und viele andere einfach die besten, Hut ab und irgendwann muss ich wohl doch noch Mitglied werden 😉

djangony
djangony(@djangony)
3 Jahre zuvor

Löwenmagazin – Meine Nummer 1 wenn es um Infos um den TSV geht. Gib nichts vergleichbares mit solch guter und seriöser Berichterstattung. Bitte immer weiter so!
Einmal Löwe – Immer Löwe.

da-wuidara
da-wuidara(@da-wuidara)
3 Jahre zuvor

Da koennte sich mal jeder so genannte “Journalist” der GEZ Propaganda Sender, eine ordentlich Scheibe abschneiden!

tomandcherry
tomandcherry(@tomandcherry)
3 Jahre zuvor

Die Grundidee des “Löwenmagazins” hat sich m.M. nach durchgesetzt.

Es ist eine wohltuend sachliche und weitestgehend faire Berichterstattung, die hier stattfindet.

Und da sich die hier ehrenamtlich Verantwortlichen auch keine “goldene Nase” verdienen müssen/wollen, bleibt der “Werbebanner-Overkill”, wie ihn so viele Websites mittlerweile bis zum Erbrechen praktizieren, hoffentlich weiterhin außen vor.

WEITER SO, LÖWENMAGAZIN!

Unknown Member
Gast
Unknown Member
3 Jahre zuvor

Ganz ehrlich, neben Euch kann ich eigentlich nur die wenigen Artikel in der SZ ernsthaft lesen. Gut, manchmal noch den Wochenanzeiger, aber was der Boulevard bringt, das ist so derart offensichtlich stets (oder fast stets) eben genau das, oberflächlicher, einseitiger Clickbait, dass es im Prinzip sinnlos ist, das überhaupt zu lesen.

Und da die SZ eben nicht täglich und über jede Kleinigkeit bei uns berichtet, ist das Löwenmagazin sowieso alternativlos. Ich hörte, dass es noch einen Blog geben soll. Das ist wohl der, wo ich mal keine Hand voll Artikel las und an den Kommentaren dann letztlich feststellte, dass man dort eben keine gepflegte Diskussion führen kann und will. Wer braucht so etwas schon?

Bedenkt man, dass Eure “Konkurrenz” allesamt gelernte Journalisten sind, dürfte da einigen sprichwörtlich der Arsch auf Grundeis gehen, denn vom Niveau her lässt das Löwenmagazin fast alle hinter sich, vom Umfang her sowieso alle.

Also, weiter so und besten Dank für Eure aufreibende Arbeit!

thrueblue
thrueblue(@thrueblue)
3 Jahre zuvor

Interessante Einsichten in die Herzkammer des LM.

In einem kurzen Teaser das (unkomplizierte) Thema aufgreifen:
„Gerüchten zu Folge ist xxx im Anflug, wir bleiben für euch am Thema dran“
Dann in Ruhe nachliefern. Wäre -da wo es geht- ein guter Weg.

Bei Finanzthemen ist das zb schwierig. Da würde ich mir wie die SZ die Zeit nehmen.
Auch das könnte man aber auch anteasern.
„Warum wir neue Schulden kritisch sehen lesen sie morgen ausführlich“

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