Der TSV 1860 München, der aus den vergangenen sieben Partien 17 Punkte erzielte, hatte als Favorit den FSV Zwickau im Stadion an der Grünwalder Straße empfangen. Aber auch die Zwickauer Schwäne reisten mit keiner schlechten Bilanz nach Giesing. Zehn Punkte aus fünf Spielen ist ebenfalls eine Hausmarke. Für die Löwen war dies jedoch eine besondere Begegnung, denn bereits mit einem Unentschieden könnten die Weiß-Blauen Dynamo Dresden von der Tabellenspitze verdrängen und sich zumindest temporär „Spitzenreiter“ nennen. Der zuletzt gelb-gesperrte Mölders kehrte für Tallig in die Startelf der Löwen zurück und Zwickau startete in der gleichen Formation wie beim 3:1 gegen Duisburg.
Viele Chancen, kein Treffer
Wie man es von den Münchner Löwen bereits gewohnt ist, sind sie mit flottem Tempo in die Partie eingestiegen. Die Zusammenfassung des ersten Durchgangs kann man ziemlich kurz halten – die Gastgeber machten das Spiel, dominierten den Gegner und liefen in nur eine Richtung – nämlich Richtung Zwickauer Tor. Im Strafraum der Schwäne geschah im Laufe der ersten 45 Minuten so einiges. Der auffälligste Spieler war eindeutig Lex, der mit dem einen oder anderen Schuss beabsichtigte, Brinkies in die Bredouille zu bringen. Aber auch Mölders, Dressel oder Biankadi versuchten mal ihr Glück – allesamt ohne ein zählbares Ergebnis zu erzielen. Zwickau lauerte dagegen auf Kontermöglichkeiten, von denen sie nicht viele bekamen.

Mit einem torlosen Ergebnis verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Pause. Ein Ergebnis, das dem Spielverlauf nicht gerecht war. Für ihre Offensivbemühungen konnten sich die Löwen aber einfach nicht belohnen.
Schröter staubt ab und bringt Zwickau auf die Siegesstraße
Zu Beginn der zweiten Hälfte blieb von den Gästen Willms in der Kabine. Ihn ersetzte Starke. Nun fingen auch die Gäste an mitzuspielen und zeigten ein anderes Gesicht als in Durchgang eins. Nach einem Starkes-Freistoß wurde Hiller beim Abwehrversuch von Nkansah hart auf die Brust getroffen und musste auf dem Platz behandelt werden (58.). Doch wie man es von „hart-im-nehmen“-Hiller gewohnt ist, durfte sich Kretzschmer wieder hinsetzen und seinen Kollegen von der Bank aus weiter verfolgen.

Von dem Offensivspiel der Münchner war in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zu sehen und dies forderte seinen Tribut, denn in der 65. Minute ging Zwickau tatsächlich in Führung: König legte im Strafraum quer auf Coskun, der schnell abzog. Hiller parierte, leider vor die Füße vom frei stehenden Morris Schröter, der nur noch abstauben musste. Nun konnte man auf die Reaktion der Löwen gespannt sein. Wäre nicht das erste Spiel, das sie drehen. Wein war es, der in Minute 70 aus 20 Metern einen Schuss Richtung Tor abgab, doch Brinkies flog und wehrte zur Seite ab. Danach war Mölders mit dem nächsten Versuch dran und traf das Außennetz (72.) und bei Dressels Fernschuss-Versuch verhinderte der schlechte Platz einen gezielten Schuss (79.). Der Rückstand und die schlechte Aussicht, das Spiel zu drehen, zwang den Löwen-Coach Michael Köllner zu einem Dreifach-Wechsel: Erdmann, Dressel und Lex nahmen Platz auf der Bank und Klassen, Belkahia und Tallig stiegen in das Spielgeschehen ein (80.) Zehn Minuten blieben noch übrig, um doch etwas Zählbares mitzunehmen.

Zwar wurde die Schlussphase doch noch etwas hektischer, aber am Ende des Tages bzw. Spieles änderte sich nichts an der 0:1-Niederlage der Hausherren. Die Tabellenspitze zu übernehmen und Dresden oben abzulösen hat nicht geklappt. Die gute erste Hälfte der Löwen, in der sie sich nicht belohnten, hat der Gegner in der zweiten Halbzeit zunichte gemacht. Zwickau hat sich über den leidenschaftlichen Kampf drei Punkte erspielen können und beendete damit die gute Erfolgsserie der Weiß-Blauen.
Nach dem Spiel ist aber bekanntlich vor dem Spiel. Der nächste Gegner heißt VfB Lübeck, der am nächsten Samstag als Gastgeber fungiert und den TSV 1860 München im Stadion Lohmühle empfangen wird.