Das erste Aufeinandertreffen des TSV 1860 München und Türkgücu München am 13. Spieltag der Dritten Liga versprach ein spannendes zu werden – denn immerhin geht es auch ums Prestige. Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... entschied sich dafür, personell kleine Veränderungen im Vergleich zum Verl-Spiel vorzunehmen und setzte Greilinger und Neudecker (anstelle von Djayo und Erdmann) in die Startelf. In weißen Sondertrikots liefen die Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München.... auf, um den Dank an Ärzte und Ärztinnen, sowie das Pflegepersonal zu zeigen. Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Maradona ging es auch schon mit dem Stadt-Derby los.
Greilinger trifft zur Führung, Sliskovic gleicht aus
Die Partie hatte sich von der ersten Minute an spannend, lauffreudig und kampfstark präsentiert. Viele Zweikämpfe gab es in den ersten Minuten und beide Mannschaften hatten schnell und energisch versucht, das Spiel des Gegners im Keim zu ersticken und Angriffsversuche zu unterbinden. Die erste Karte im Spiel bekam Sorge in der Farbe Gelb, als er Willsch von den Beinen holte (15.) und unmittelbar danach sah Moll gelb, weil er einen nicht freigegebenen Freistoß ausführte. Diese Karten sollten nicht die einzigen im Spiel bleiben. Der erste richtige Torschuss der Löwen folgte in der 21. Minute, als sich Dressel den Ball im Strafraum zurecht legte, aber an Vollath und am Tor vorbei schoss. Besser machte es Fabian GreilingerFabian ist am 13. September 2000 in Eggenfelden geboren. Er ... eine Minute später: Wein holte sich den Ball vom Gegner, sah Greilinger, der angelaufen kam und mit einem Linksschuss für die 1:0-Führung sorgte. Die Antwort des Gegners kam wenig später. Sararer hatte auf der linken Seite viel Platz und nutzte diesen für eine schöne Flanke auf Petar Sliskovic, der vor dem Tor nur noch zum 1:1-Ausgleich einnicken musste.
Verrückte Wendung. Nachdem es zunächst auf beiden Seiten wenig Aufregung in der Offensive gab, gelang den Löwen die Führung und Türkgücu der schnelle Ausgleich. Bis zum Pausenpfiff fiel kein Treffer mehr. Die Angriffe der Löwen wirkten geordnet und auch in der Defensive hielten sie immer stand. Die Partie hatte an Fahrt aufgenommen, nur an weiteren gefährlichen Torschüssen hatte es etwas gemangelt. Die größte Aufregung gab es in der 43. Minute: Stangl stieg im Sechzehner zum Kopfball hoch und der Ball traf seinen Arm. Trotz der Proteste gab es keinen Pfiff zum Elfmeter. Eine Fehlentscheidung! Wie dem auch sei – mit einem 1:1 ging es in die Pause.
Mölders köpft zur Führung, Dressel raus mit Rot
Die Gäste nutzten die Pause für einen Wechsel: Bouziane blieb in der Kabine und Boere platzierte sich auf dem Grün. Kurz nach dem Wiederanpfiff klingelte es im Netz des Gegners. Steinhart wurde nicht an seiner Flanke gehindert. Vor dem Tor setzte sich Sascha Mölders gegen seinen Kumpel Berzel durch und köpfte zu erneuter Führung der Löwen (49.) ein. Erneut kam die direkte Antwort der Gäste in Rot, doch der Treffer von Sliskovic zählte wegen Abseitsstellung nicht. Türkgücu baute Druck auf und suchte immer wieder den Weg zum Tor, doch die Löwen-Defensive stand sicher. Dann kam die Spielminute 59 und Pech für die Löwen oder besser gesagt für Dennis Dressel, der in den Zweikampf ging und unbeabsichtigt auf den Fuß von Erhardt stieg. Der Schiri kannte keine Gnade, zog die rote Karte und schickte Dressel zum Duschen in die Kabine. Köllner reagierte auf die Unterzahl mit frischer Kraft und brachte Tallig für Neudecker ins Spiel.
Zu Beginn konnte der Drittliga-Neuling aus dem Vorteil nicht viel machen – im Gegenteil. Die Löwen setzten auf Angriff und Lex und Mölders erspielten sich eine gute Chance, doch der Abschlussversuch von Lex wurde abgeblockt. Dafür zeigte der Gegner, wie leicht es gehen kann. Berzel brachte den Ball hoch in Richtung Strafraum. Sararer nahm an und legte quer vor das Tor, wo Petar Sliskovic einlief und den Ball in die Maschen bugsierte. Obwohl die Kräfte bei den Löwen sichtbar schwanden, kämpften sie unermüdlich weiter und Türkgücu gelang es dagegen nicht, genügend Druck aufzubauen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Im Strafraum war meist Schluss, da es an Ideen mangelte. An den Entscheidungen des Unparteiischen Hanslbauer hat man in dem Spiel wahrlich (ver)zweifeln können, so auch in der 81. Minute, als Sorge, der bereits mit gelb vorbelastet war, Mölders in den Rücken sprang. Es gab einen Freistoß für die Löwen, aber keine Karte für Sorge, der vermutlich ebenfalls des Spieles hätte verwiesen werden müssen. Am Ende des Tages und des hart umkämpften Spieles ging keine der Mannschaften als Derby-Sieger vom Platz. Die Punkte wurden geteilt und zumindest die Löwen haben sich nichts vorzuwerfen.