Am morgigen Samstag steigen die Löwinnen in die zweite Saison nach Gründung. Die erste Mannschaft hat sich verstärkt und vor allem auch dadurch an individueller Athletik gewonnen. Was die Frage aufwirft: Wieviel Athletik ist notwendig im Frauenfußball?
Am morgigen Samstag starten die beiden Frauenmannschaften in die neue Saison. Eine spielentscheidende Rolle wird in dieser Saison in jedem Fall die individuelle Athletik einzelner Spielerinnen einnehmen.
Individuelle Training wichtig
Das letzte Ex-Olympiasieger Dieter Baumann bringt es auf den Punkt: “Grundsätzlich gilt, der individuelle Trainingszustand ist nicht abhängig vom Talent”, so der Tipp an Mannschaftssportler. Das klingt logisch und einfach. Aber es ist ein entscheidender Punkt, den viele vergessen. Dein persönliches Maximum bekommst du eben nur auf den Platz, wenn du trainiert bist. Sich hinter den genetischen Voraussetzungen oder hinter dem Talent zu verstecken, ist nicht produktiv. Und auch nicht hinter der Taktik des Trainers. Gerade im Mannschaftssportart ist das individuelle Training äußerst wichtig.
Schnelligkeit über 90 Minuten
Schnelligkeit ist einer der wesentlichen Elemente. Vor allem aber die Schnelligkeitsausdauer ist relevant. Und die muss individuell trainiert werden. Außerhalb des eigentlichen Fußballtrainings, das lediglich zwei Mal pro Woche Platz einnimmt. Das gilt auch für Amateurfußballer. Bin ich schneller am Ball als meine Konkurrenz, habe ich einen Vorteil. Und gewinne den Zweikampf. Bringe ich diese Schnelligkeit auch eine komplette Spielzeit, so kann ich das Niveau halten. Zwar ist Schnelligkeit tatsächlich vor allem genetisch bedingt, sie kann jedoch individuell um bis zu 20 Prozent gesteigert werden. Und das ist enorm. Wo wir beim individuellen Trainingszustand wären.
Prävention statt Rehabilitation
Auch der Stützapparat sollte trainiert werden. Insbesondere Bauch und Rücken spielen eine zentrale Rolle. Vor allem aber gilt es muskuläre Dysbalancen auszugleichen, um ein Verletzungsrisiko zu vermindern. Ein intakter Stützapparat ist wichtig, um die Qualität der Bewegungsabläufe im Fußball hochzuhalten und das Verletzungsrisiko zu vermeiden.
Das Problem: der Erfolg gibt einem Recht. Gewinnt man Spiele auch ohne großes athletisches Grundtraining, dann braucht man, so die falsche Theorie, auch kein Bauchtraining. Das bekanntlich schmerzhaft ist. Doch auch gerade aus präventionssportlicher Sicht ist eine gute Athletik das A und O. Und sorgt nicht nur dafür, dass man besser spielt, sondern auch, dass man deutlich verletzungsfreier durch die Saison kommt. Und vor allem auch dafür, dass man in einigen Jahren keine körperlichen Probleme bekommt, die man hätte vermeiden können. Wer körperlich fit ist, der bringt zudem eine viel größere Konzentration auf das Spiel selbst auf.
Der Vorteil bei den Löwinnen: Spielerinnen, die eine hohe Eigeninitiative auch außerhalb des Mannschaftstrainings zeigen, gibt es. Sie werden sicherlich auch spielentscheidend sein. Zu hoffen ist, dass sich die Mitspielerinnen an diesem Engagement orientieren. Und ab und zu mal daheim Übungen für den Bewegungsapparat durchführen. Schon 20 Minuten effektive Rumpfstabilisation wirken Wunder.
Am Samstag die Löwinnen live an der St.-Martin-Straße: Saisonbeginn für Frauen – wie schlagen sich die Löwinnen in der Kreisklasse? (loewenmagazin.de)