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Wie der Konsolidierungskurs zum Aufstieg führen könnte

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Keine Schulden – der TSV 1860 München konsolidiert weiter und geht keine Risiken ein. Geld ist dennoch plötzlich da. Weil die Verantwortlichen den Konsolidierungskurs als Chance sehen und nun an einem Strang ziehen.

Der TSV 1860 München geht keinen neuen Weg. Vielmehr scheinen wohl alle Verantwortlichen den einst von Interims-Geschäftsführer Markus Fauser vorgegebenen Konsolidierungskurs zu akzeptieren. Man macht keine Schulden mehr und spielt nicht die komplette Risiko-Karte. Stattdessen bemüht man sich, den TSV 1860 München zu durchforsten. Nach allem, was man zu Geld machen kann. Löwen-Podcast, Radio oder Löwen-TV. Instagram, Facebook, Twitter – wo Löwe drauf steht, ist Werbepotential drin. Man vergibt Werberechte, ohne das eigentliche Produkt selbst zu verlieren. Das ist ein wichtiger Schritt in der Konsolidierung. Vor allem aber macht man den TSV auch für weitere Sponsoren schmackhaft. Sponsoring – das ist Geld, das man zur Verfügung hat. Ohne es zurück zahlen zu müssen. Weil man es bereits mit entsprechenden Werbemitteln ausgeglichen hat. Nichts anderes hat das Präsidium in den vergangenen Jahren gefordert. Unter Geschäftsführer Pfeifer wird es endlich umgesetzt.

Konsolidieren, das heißt nicht, dass man einen kompletten Sparmodus fährt. Das wurde oft falsch verstanden und hat dafür gesorgt, dass das Präsidium immer wieder angefeindet wurde. Weil immer wieder suggeriert wurde: ohne Geld kein Aufstieg. Und wo sollte Geld her kommen? Eben aus Darlehen. Konsolidieren heißt sichern, festigen, stabilisieren und stärken. Und genau das tut der TSV 1860 München. Ohne sich weiter zu verschulden.

„Allein, Ismaik mochte das Angebot des Hauptsponsors erwartungsgemäß nicht annehmen. Und auch nicht auf den Vorschlag des e.V.-Präsidiums eingehen, selbst Sponsor zu werden. Stattdessen schlug er, wie er am Freitagabend dann via Facebook bekannt gab, vor, mal wieder mittels eines Darlehens einzuspringen. Darlehen statt Sponsoring – ein Pseudoangebot“, schrieb die Süddeutsche Zeitung im Juni 2019. Im letzten Jahr hatte er noch kritisiert, dass man die Namensrechte am Nachwuchsleistungszentrum aus seiner Sicht zu günstig verscherbeln würde. Und hatte damit den Deal nicht nur in Frage gestellt, sondern in Gefahr gebracht. Stattdessen hatte er erneut einen Kredit angeboten.

Und in diesem Jahr? Bekommt der Hauptsponsor zahlreiche mediale Werbeflächen. Sei es Podcast oder Live-Übertragungen des Löwen TV. Gesellschafter Ismaik nickt dies alles ab. Und bietet auch keine Darlehen. Stattdessen sichert er eine mögliche Krise aufgrund der Pandemie durch ein Notfall-Darlehenspaket ab. Das 1860-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer allerdings auch nur im Notfall abrufen möchte. Im besten Fall gar nicht. Und dabei bleibt im besten Fall Hasan Ismaiks Geldbeutel auch zu.

Sportlich muss man dem TSV 1860 München noch Zeit geben. Den Aufstieg als kurzfristiges Ziel zu setzen, wäre falsch. Aber der Wille in die 2. Bundesliga zurückzukehren, der ist da. Beim Sponsor und auch bei allen anderen Beteiligungen. Der TSV 1860 München könnte nun beweisen, dass er das eben gerade wegen dem Konsolidierungskurs schafft. Weil die Marke 1860 viel wert ist. Und weil Sponsoren dafür gerne in die Tasche greifen. Die Löwen profitieren dabei vor allem von der bissigen Marketingstrategie des Hauptsponsors. Bissig, im positiven Sinne. Die Bayerische hat erkannt, was der TSV wert ist. Und das ist man gerne bereit zu zahlen. In jedem Fall ist die Chance hoch, dass man mit diesem Konsolidierungskurs in den kommenden Jahren tatsächlich aufsteigt.

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