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Wer setzte Maurizio Jacobacci durch? Ein Blick auf einen Kommentar der Süddeutschen Zeitung

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Der TSV 1860 München hat Maurizio Jacobacci verpflichtet. In einem Kommentar blickt die Süddeutsche Zeitung sehr kritisch auf die letzten Wochen und stellt interessante Fragen, die es lohnt zu reflektieren.

Die Süddeutsche Zeitung wirft unter dem Titel “Jacobaccis große Herausforderung” einen deutlich kritischen Blick auf die letzten Wochen beim TSV 1860 München. Die Investorenseite hätte Beierlorzer verhindert, heißt es in der überregionalen Tageszeitung, stattdessen hätte HAM International sehr spät einer Erhöhung des Sportetats in einer niedrigeren Höhe genehmigt und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass mit diesem Budget die Verpflichtung von Ismaiks Wunschkandidat Maurizio Jacobacci möglich wäre. Diese Mittel sind keine neuen Darlehen, so die SZ, sondern wären aus vorhandenen Mitteln der KGaA umsetzbar, hätten aber die Zustimmung von Ismaiks Vertretern im Aufsichtsrat benötigt.

Stand Jacobacci nun auf der Liste von Gorenzel?

Zweifelsohne hätte Günther Gorenzel mit diesem “Minibudget”, dass durch den Aufsichtsrat schließlich freigegeben wurde, einen anderen Trainer verpflichten können. Durch 50+1 soll verhindert werden, dass Investoren zu viel Einfluss auf die Entscheidungen der Geschäftsführung bekommt. Dem Vernehmen nach, stand Jacobacci nie auf der Liste von Gorenzel. Das berichteten sehr einstimmig und voneinander unabhängig mehrere Zeitungen. Zudem hatten Abendzeitung und dieblaue24 berichtet, dass Jacobacci von Ismaik vorgeschlagen worden sei.

Bis zuletzt hätte Gorenzel einzelne Kandidaten in Erwägung gezogen. Darunter auch Co-Trainer Stefan Reisinger. Bis spät am Donnerstag in der Nacht habe der Geschäftsführer “sondiert und telefoniert”. Gorenzel selbst hatte diese nach dem vergangenen Spieltag in die Kamera gesagt. Da passt es auch durchaus, dass Manuel Baum behauptet, er wäre am Donnerstag noch kontaktiert worden und hätte letztendlich keine Absage bekommen.

Überrascht sind Löwenfans nun, und natürlich auch die Presse, allen voran die Süddeutsche Zeitung, dass Jacobacci von Anfang an sich selbst beworben haben soll. Die KGaA wird auch nicht müde dies immer wieder gebetsmühlenartig zu betonen und klarzustellen. In der Pressemitteilung, als auch in der Pressekonferenz wird es mehrfach deutlich vorgehoben. “Durch seine sportliche Vita mit seiner großen Erfahrung als Spieler und Trainer” wäre der Italiener von Anfang an “auf der Liste der geeigneten Kandidaten” gestanden, gibt die Süddeutsche Zeitung den TSV 1860 wieder. Laut der regionalen Zeitung soll dies “offenkundig signalisieren, dass 50+1 bei der Trainerfindung gewahrt wird.” Oder vereinfacht gesagt, Ismaiks Vertreter haben keinen Druck auf Gorenzel ausgeübt oder gar vorgeschrieben, dass Jacobacci der neue Trainer werden soll.

“Hat Jacobacci Erfolg, ist er die geniale Idee der Investorenseite. Scheitert er, hat ihn Gorenzel eingestellt”

Süddeutsche Zeitung vom 27. Februar 2023
Maurizio Jacobacci (Trainer 1860) und Guenther GORENZEL (Sportdirektor 1860)
Sind sich einig – hatten direkt nach Köllners Entlassung bereits Kontakt – Maurizio Jacobacci und Günther Gorenzel vom TSV 1860 München (c) imago images

“Hat Jacobacci Erfolg, ist er die geniale Idee der Investorenseite. Scheitert er, hat ihn Gorenzel eingestellt”, so die Süddeutsche Zeitung. Es ist vielleicht gar nicht schlecht, dass das im Vorfeld bereits so durch eine Zeitung formuliert wird.

Nun muss Jacobacci also durch Siege den Frieden in Giesing bewahren. Keine guten Voraussetzungen und auch nicht der Grundstein um den Druck aus der ganzen Sache zu nehmen. Er hat zweifelsohne eine Chance verdient – aus rein sportlichen Gesichtspunkten. Doch im Raum steht nun in der Presse durchaus die Vermutung das sowohl Jacobacci als auch Gorenzel die Wahrheit geschönigt haben haben. Im Sinne von Hasan Ismaik, damit keiner das Gefühl hat, er oder seine Vertreter Saki Stimoniaris und Anthony Power hätten den Trainer diktiert und damit 50+1 ausgehebelt.

Bleibt zu hoffen, dass das Projekt funktioniert. Sonst könnte die Sache am Ende den Löwen wieder auf die Füße fallen.

Der Artikel bei der SZ Plus: Kommentar zu 1860 München: Jacobaccis große Herausforderung – Sport – SZ.de (sueddeutsche.de)

Titelbild: IMAGO / Ulrich Wagner

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