Gesittet ging es zu, beim heutigen großen Finale des Kultursommers im Löwenstüberl. Wirt Bene Lankes lud aufs Trainingsgelände und bot einen unterhaltsamen Abend. Mit Roland Hefter und einer Cancan-Tanzgruppe.
Petrus muss ein Sechzger sein. Oder zumindest ein Fan des Löwenstüberls. 150 Leute fanden den Weg aufs Trainingsgelände und füllten die dortigen Biertische. Bei Regen hätte die Veranstaltung wohl abgesagt werden müssen. Ob es einen Plan B gab? Wohl eher nicht. Aber am Ende spielte es auch keine Rolle. Das Wetter machte mit.
Wirt Bene Lankes begrüßte am Eingang jeden persönlich. Gesittet ging es zu. Aufgrund der Coronakrise. Jeder hielt sich an die Abstandsregelung, trug brav die Maske am Eingang und suchte sich einen Platz. Jeweils 10 Löwen fanden immer einen Tisch. Mit genügend Abstand zwischen den Reihen. Fast schon Luxus für das eigentlich sehr kleine Löwenstüberl. Großzügig waren die Tische nämlich über den Platz bis fast zur Geschäftsstelle und dem Fanshop verteilt.
Trotz Coronakrise war die Stimmung ungezwungen. Das Publikum trotz klarer Weiß-Blau-Färbung im Herzen sprichwörtlich bunt gemischt. Alt und jung. Grantler und Optimist, Funktionär und einfacher Fan. Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München...., Allesfahrer und Unternehmer. Durch die Bank weg waren sie alle dabei. Auch das Präsidium, GeschäftsführerÜbersicht über alle Geschäftsführer (Kaufmännisch und S... Pfeifer, der Verwaltungsrat, die stellvertretende Oberbürgermeisterin Verena Dietl. Ging man durch die Reihen, gab es durchaus hin und wieder das altbekannte Gemauschel unter vorgehaltener Hand. “Schau mal unaufällig nach links, der Grattler ist auch da, wer hätte es gedacht.” Ja, es ist eben eine große Löwenfamilie, in der sich nicht alle einig sind. Und so wurde diskutiert. Über Dauerkarten. Über das “nachhaltige Finanzpaket”. Über eine viel zu junge Truppe.
Aber nicht lange. Wirt Bene Lankes brachte als Vorprogramm für den Kabarettisten Roland Hefter eine nette Show der Wild West Girls e.V and Boys. Schlagartig war Ruhe. Und alle schauten entspannt in Richtung Geschäftsgebäude. Wo vor dem Werbebild des Hauptsponsors “die Bayerische” Cancan-Tänzerinnen den ausgeprägten Hüftschwung zelebrierten. Ein Hauch von Moulin Rouge bei den Löwen.
Auch Löwenwirt Bene Lankes wurde eingebunden. Der Dame mit weiß-blauem Federschmuck musste er mit den Zähnen das Strumpfband vom Bein ziehen.
Die Dame mit dem weiß-blauen Federschmuck wählte vermutlich nicht aus Zufall eben genau diese Farben. Wer genau hinschaute, konnte auf ihrem Oberarm ein auffälliges Tattoo entdecken. Das Münchner Kindl und der Löwe der Sechzger. Ohnehin strahlte keiner mehr an diesem Abend. Mit einem ansteckenden Lächeln auf dem Gesicht und stets strahlenden Augen machte sie frech vor, was man wohl in den aktuellen Zeiten bei so manchem Löwen vermisst: Lebensfreude und Optimismus.
Kabarettist Roland Hefter vollendete dann den Abend. Mit mehr als einem Augenzwinkern sprach er über die Löwen. Über den Erfolg des FC Bayern München, den er zwar nicht schlechtreden will, der aber trotzdem für ihn kein Grund ist, ein Roter zu sein. Er sprach vom Älterwerden und den damit verbundenen Herausforderungen. Stets immer wieder untermalt mit seinem musikalischen Talent.
Sowohl Roland Hefter als auch die Cancan-Girls verzichteten auf eine Gage. 18,60 Euro pro Person gehen damit an das Nachwuchsleistungszentrum. Das beweisen die Löwen durchaus immer wieder: Gutes tun und dabei Spaß haben. Das ist weit weg von manch anderer Betteltour bei den Löwen. Für eine Spende bekam man an diesem Abend richtig was geboten.
Am Ende muss man vor allem eines: Respekt zollen. Vor einem gelungenen Abend, der zudem noch Gutes tut. Davon gerne mehr …