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Was sind die Ziele von Hasan Ismaik?

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Im Monat Mai, so wurde es von ihm angekündigt, wird er nach München kommen und mit Fans sprechen. Es ist eine der spannendsten Fragen: was sind eigentlich die Ziele von Gesellschafter Hasan Ismaik? Bekommen die Fans in diesem Monat darauf eine Antwort?

Am heutigen Montag hat der Wonnemonat Mai begonnen. Der Weidemonat sozusagen, die Tiere können endlich wieder auf die Weide, das satte Grün bringt frisches Gras hervor. Bei den Löwen wird die große Ernte ausfallen. Der Aufstieg wurde verspielt. Weil man wohl zu früh das Feiern übte. Vor allem das Oktoberfest soll dafür genutzt worden sein. Aus Spielerkreisen heißt es, man habe unter Köllner Narrenfreiheit bekommen für die Wiesn. Die Mannschaft verlor an Bodenhaftung und auch nach der Wiesn wurde ab und an mal kräftiger gefeiert. Nun muss man nach vorne schauen. Aber was sind eigentlich die Ziele?

In den kommenden vier Wochen möchte Hasan Ismaik nach München kommen und sich mit Fans austauschen. In welchem Rahmen der jordanisch-palästinensische Geschäftsmann sich mit Löwenfans treffen möchte, ist bislang nicht bekannt. Der Vorsatz ist allerdings löblich. Der Austausch mit Fans sicherlich ein richtiger Schritt. Wenn er auch nur die halbe Miete darstellt. Denn viel wichtiger wäre ein Treffen der Gesellschafter. Ein Treffen zwischen Hasan Ismaik und den Vertretern des Vereins. Versprochen hatte er auch einen Besuch im Stadion. Möglich wären da noch zwei Spiele. Zum einen der 6. Mai beim Heimspiel gegen den SC Freiburg II sowie am 19. Mai gegen den SV Waldhof Mannheim in Form eines Flutlichtspiels. Noch ist nur bekannt, dass er ein Löwenspiel besuchen will und mit Fans sprechen möchte.

Sporthalle an der Grünwalder Straße

Der TSV 1860 München e.V. hätte gerne eine Sporthalle. Im Rahmen des Erbpachtvertrages muss die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA ohnehin eine Halle bauen. Ansonsten droht, zumindest theoretisch, eine Strafzahlung. Der TSV München von 1860 e.V., der als gemeinnütziger Verein auch von Fördergeldern profitieren würde, hat angeboten, den Bau zu übernehmen. Momentan sitzt Marc-Nicolai Pfeifer die Sache wohl aus. Geantwortet hat er der Stadt München bislang noch nicht. Vermutlich auch deshalb, weil bislang HAM International einem Hallenbau nicht zugestimmt hat. Weil man den Erbpachtvertrag zugunsten des e.V. ändern müsste.

Fazit: Es wird wohl keinen Sporthallenbau geben, es sei denn Hasan Ismaik gibt grünes Licht.

Stadion für den Profifußball

Beliebtes Thema in den Medien – nerviges Thema für die Fans: das Stadion. Dem TSV München von 1860 e.V. bekennt sich nicht klar zum Grünwalder Stadion, sondern ist offen für jegliche Vorschläge. Sei es für einen Umbau des Stadions an der Grünwalder Straße, allerdings muss dieses sich wirtschaftlich für den TSV 1860 lohnen, sei es für einen Umbau in Eigenregie im Rahmen einer Erbpacht, oder aber ein Neubau an anderer Stelle. Das Problem: eine bislang geplante Stadionkommission gibt es nicht. Marc-Nicolai Pfeifer sollte diese gründen, bislang fand sich aber niemand von HAM International, der dort mitwirken möchte. Und Hasan Ismaik? Was er wirklich will, das beschreibt er nur schemenhaft. Wichtig wäre, dass man sich bei diesem Thema an einen Tisch. Bis dahin? Lehnt sich die Stadt zurück und wartet auf Antwort.

Fazit: Sollten die Löwen tatsächlich irgendwann aufsteigen, dann spielt man in ferner Zukunft vermutlich im Olympiastadion. Weil der TSV 1860 samt seiner Gesellschafter nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Und, weil die Löwen den Schwarzen Peter gerne auf die Stadt schieben.

Sportbudget für die Saison 2023/24

Der TSV 1860 München e.V. hat die KGaA im Rahmen der Möglichkeit bestmöglich entlastet. Und zwar beim Nachwuchsleistungszentrum. Ein jährliches Spielchen, ob man auch in der kommenden Saison weiter entlastet, veranstaltet der Mutterverein der Löwen nicht. Die Entlastung ist gesichert. Der TSV 1860 e.V. könnte auch noch weiter entlasten. Zum Beispiel bei der Übernahme der U21. Aber das möchte der Mitgesellschafter HAM International nicht. Aktuell hat man sich auf ein Sportbudget von 4,5 Millionen geeinigt. Auch Hasan Ismaik leistet seinen Beitrag. Indem er die Löwen mit einer Bürgschaft absichert.

Fazit: Die Löwen könnten sich einen Goldesel zulegen, der Dukaten scheißt. Dann wäre das Problem gelöst. Scherz beiseite. Entweder man geht mit diesem Budget nun auch wirklich in die Saison, oder man setzt sich an den Tisch und spricht über Themen wie zum Beispiel Kapitalerhöhung. Das Sponsoring ist ausgeschöpft. Der e.V. leistet das Maximum an Möglichem für einen gemeinnützigen Verein. Und Ismaik selbst will in die marode KGaA wohl nicht noch mehr Geld reinpumpen. Also bedarf es einen zukunftsorientierten Plan. Aber wie gesagt: dafür muss man sich an den Tisch setzen. Brainstorming auf Facebook hilft nicht weiter.

Wohin soll die Reise gehen?

Wohin soll die Reise gehen? 1860-Gesellschafter Hasan Ismaik sichert Jahr für Jahr die Profifußball-KGaA mit Bürgschaften ab. Und musste dabei auch das eine oder andere Mal real in die Tasche greifen. Gewinn macht er auch mit der Merchandising GmbH nicht. Das Geld geht an die H.I. Squared International und mit dieser gewährt Ismaik dann immer wieder Genussscheine. Das ist keine Dauerlösung. Ismaik ist durchaus zu Recht frustriert.

Für Außenstehende sieht es nun so aus als hätten sich die Verantwortlichen von HAM International damit abgefunden, dass 50+1 nicht fällt. Um vermehrt Einfluss zu nehmen, so erweckt es den Eindruck, will man nun wieder versuchen sich in den Gremien des TSV 1860 e.V. zu positionieren. Um so, wie bereits in der Katastrophen-Saison 2016/17, irgendwann einen Präsidenten zu haben, der der Investorenseite die Wünsche von den Lippen abliest. Auch, dass Saki Stimoniaris bereits angekündigt hat, wieder für den Verwaltungsrat zu kandidieren, lässt den Eindruck aufkommen. Das sind politische Gedankenspiele, die allerdings nicht wirklich zielführend sind. Dass ein Kurswechsel auf diese Weise nicht wirklich einfach ist, bewies das Team Profifußball. Sie sind maximal gescheitert.

Viel wichtiger als auf die Struktur des Mitgesellschafters einzuwirken, wäre ein intensiverer Austausch zwischen den beiden Gesellschaftern. Und ein Abwägen der jeweiligen Interessen. Auf Augenhöhe und möglichst transparent. Ob Hasan Ismaik im Mai gegenüber den Fans nun endlich Klartext spricht? Wünschenswert wäre es. Ansonsten bleibt es nämlich bei den entsprechenden Floskeln und der Profifußball des TSV 1860 bleibt im Kreislauf der Versprechungen, Ankündigungen, Blockaden und anschließender Schuldzuweisung hängen. Produktiv ist das nicht. Und es wird auch einem Unternehmen nicht gerecht.

Titelbild: imago images

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