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Was aktuell gefragt ist: Klartext von der KGaA

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Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA hat heute eine Pressekonferenz gegeben. Geschäftsführer Michael Scharold stand den Journalisten Rede und Antwort. Fragen gab es vor der Pressekonferenz viele. Nach den ersten veröffentlichten Beiträgen der Journalisten aber kaum befriedigende Antworten. Eher mehr Fragen. Man überlässt den Medienvertretern wieder einmal zu viel Spielraum für Spekulationen. Und die nehmen es dankbar an. Ein paar Schlagwörter, ein paar Zitate und schon haben sie Material für einen Artikel. Der muss möglichst schnell veröffentlicht werden. Um vorne mitzuschwimmen, wenn es um die Klickzahlen geht. Die Fans unterstützten das leider. Indem sie von der ersten Minute jede Zeile praktisch aufsaugen und natürlich fleißig teilen. Antworten bekommen sie keine. Aber jede Menge Diskussionsstoff.

Eine schriftliche Stellungnahme zum Nachlesen oder eben eine Video-Pressekonferenz wären die Lösung. Um den Medien nicht das komplette Feld in Form von Spekulationen zu überlassen. Man ist es den Fans schuldig. Klare Worte. Klare Zahlen.

Klare Zahlen? Bei 1860 Fehlanzeige

Der Hallesche FC wirft zum Beispiel ganz klare Zahlen auf den Tisch. Das Gesamtbudget liegt bei 6,8 Millionen Euro. Von diesem Geld entfallen 4,9 Millionen Euro auf die Profis. Das sind satte 70 Prozent des gesamten Etat. Der FSV Zwickau plant hingegen mit einem Gesamtbudget von 6,2 Millionen Euro. Der Mannschaftsetat liegt nur bei 2,6 Millionen. Das sind gerade mal 42 Prozent. Das heißt: Die Strukturen des Halleschen FC sind deutlich schlanker. Er leistet sich aber auch kein teures Nachwuchsleistungszentrum. Am Ende bleibt dann mehr für die Profis. Der FSV Zwickau leistet sich zwar keine U21, dafür jedoch ein durchaus breitgefächertes Nachwuchszentrum ab U19 und jünger. Und hat am Ende weniger für die Profis.

Die Fans interessiert das Gesamtbudget erst einmal herzlich wenig. Interessant vor allem: wie viel Spieleretat bleibt am Ende für die Profis? Scharold spricht davon, dass man den Erlös steigern müsse. Die Erlöse von rund 10 Millionen Euro müssten um 20 Prozent gesteigert werden, um das aktuell geplante Budget für die kommende Saison umzusetzen. Wolle man hingegen sogar mit einem Budget planen, das dem Budget in diesem Jahr entspricht, müsse man die Erlöse sogar um bis zu 40 Prozent steigern.

Vorschläge des e.V. bislang abgelehnt

Mehr Geld ist also notwendig. Doch muss man hierfür tatsächlich den Erlös steigern? Ein Angebot des Präsidiums, das im Raum steht, ist die temporäre Rückgliederung von U21 und U19 aus der KGaA in den Verein. Das würde den Erlös nicht steigern, die Strukturen jedoch schlanker machen. Von HAM International wurde dies allerdings abgelehnt oder nicht beantwortet. Ein weiterer Vorschlag des Präsidiums ist ein Kompromiss, der einigen Hardlinern des e.V. nicht gefällt, aber durchaus diskussionswürdig ist. Eine Mischfinanzierung von HAM International in Form von einer Sofortzahlung von Genussscheinen in Kombination mit einem Sponsoring. Angenommen wurde dieser Vorschlag nicht. Und noch einen weiteren Vorschlag gibt es. Einen zusätzlichen Gesellschafter. Aber auch hier gibt es keine Fortschritte.

Geschäftsführer Michael Scharold spricht von der Steigerung des Erlöses. Nicht vom Sparen. Nicht von schlankeren Strukturen. Saki Stimoniaris veröffentlicht nur wenige Stunden zuvor eine Stellungnahme. Man sei dabei, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Und er verspricht, dass sich keiner Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen müsse. Dabei müsste aber auch ihm klar sein, dass die Verhandlungen zwischen den beiden Gesellschaftern nicht wirklich vorankommen. Im Endeffekt wirft auch er mehr Fragen auf, als er Antworten gibt.

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