Du betrachtest gerade Warum Reisinger nur das sekundäre Ziel der Investoren-Lobbyisten istDepositphotosc

Warum Reisinger nur das sekundäre Ziel der Investoren-Lobbyisten ist

  • Beitrags-Kommentare:72 Kommentare
  • Lesedauer:5 min Lesezeit

Tag für Tag wird auf den ehrenamtlichen Präsidenten des TSV 1860 München eingedroschen. Dahinter steckt eine Lobby-Maschinerie, die sich im Grunde gegen den kompletten Verein und seine demokratischen Werte richtet. Ein Kommentar.

Fällt euch auf, wer bei den Löwen grundsätzlich immer der Buhmann ist? Ja, es ist Präsident Robert Reisinger. Dass er in der Regel bei seinen Entscheidungen den kompletten Verwaltungsrat hinter sich hat, wird meist ignoriert. Reisinger ist der Prügelknabe. Das ist vor allem dann irritierend, wenn man mal den TSV 1860 ganzheitlich und als Außenstehender betrachtet. Denn die wirklichen Sprüche zum Kopfschütteln kommen aus einer ganz anderen Richtung.

“Ist der Ruf mal ruiniert, dann lebt es sich ganz ungeniert”, so ein altes deutsches Sprichwort. Mittlerweile nehmen viele die Äußerungen von Hasan Ismaik nur noch beiläufig war. Manch einer nimmt sie gar nicht mal ernst. Dabei ist es durchaus beachtlich mit welchen, teils unverschämten Äußerungen der jordanisch-palästinensische Geschäftsmann um sich wirft. Vor allem greift er immer wieder die ehrenamtlichen Vertreter des Muttervereins an. Er beschimpft sie als Rassisten oder jüngst als Geisterfahrer, die den Verein zerstören. In der Öffentlichkeit nimmt man die Worte wahr, das war es dann auch. Die große Kritik gibt es nicht. Ismaik sorgt immer wieder für Kopfschütteln, aber einen Aufschrei gibt es selten.

Wenn Präsident Robert Reisinger sich allerdings äußert, wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Jüngst äußerte er sich über Tobias Schweinsteiger und erklärte, er habe Stallgeruch. Allerdings den der Seitenstraße. Sofort wird daraus eine Staatsaffäre gemacht. Ja, die Profifußball KGaA entschuldigt sich sogar dafür, dass der Präsident ausgesprochen hat was er denkt. Mit welchem Recht? Das ist vollkommen irre. Und Magenta Sport wirft Präsident Reisinger sogar vor, er würde damit den sportlichen Erfolg “ein Stück weit blockieren”. Zur Erinnerung: niemand weiß, ob Schweinsteiger bei der Profifußball KGaA überhaupt im Gespräch war. Das ist so absurd und unverschämt und befeuert das Lagerdenken. Und es fördert auch den sich bei einigen Fans immer mehr aufstauenden Hass gegen ehrenamtliche Funktionäre. Das schadet dem Ansehen des Ehrenamtes, das schadet den demokratischen Prozessen und das schadet dem TSV 1860 München insgesamt.

Dem Löwenmagazin wird immer wieder vorgeworfen, dass es sich uneingeschränkt hinter Präsident Robert Reisinger stellt. Das ist nicht der Fall. Es gibt durchaus sehr klare kritische Töne nicht nur gegen Reisinger, sondern auch gegenüber anderen Funktionären im eingetragenen Verein. Das gehört zum demokratischen Prozess auch dazu. Doch diese Kritik konstruktiv anzubringen ist kaum möglich im Angesicht der teils hetzerischen und verleumderischen Kampagnen, die im Umlauf sind. Aber warum ist eigentlich Reisinger der Prügelknabe der Investoren-Lobbyisten? Einerseits, das kann man zugeben, weil es Reisinger manchmal seinen Kritikern einfach macht. Andererseits aber vor allem deshalb, weil er standhaft ist.

Der Lobbyismus wirkt. Viele Fans sind auch gar nicht so tief in der Materie. Aber gefühlt weiß jeder vor allem eines: Reisinger ist nicht tragbar. Fragt man nach, dann heißt es, wegen der Außendarstellung. Relativ schnell ist die Diskussion dann beendet, wenn man fragt, was denn konkret so schlimm sei. In der Regel können die Fans dann keine Antwort liefern. Zumindest nichts, wo man dann reagieren kann und sich Diskussionen entwickeln könnten. In den Köpfen ist meist kein Hintergrundwissen sondern nur Parolen, die sich festgesetzt haben. Das ist Lobbyismus vom Feinsten. Vergleichbar mit der Pharmaindustrie, die scheinbar unabhängige Vereine gründet, die dann wiederum im Internet verbreiten man benötige irgendwelche Vitamine unbedingt zum Leben. Oder eine bestimmte Pflanze würde die Manneskraft wieder erwecken. Oder eine Kapsel wäre ein neues Abnehmwunder.

Präsident Robert Reisinger ist für die Investoren-Lobbyisten das Feindbild Nummer 1. Würde Präsident Robert Reisinger zurücktreten, wäre dies ein absolut falsches Signal. Denn dann wäre es nicht etwa aufgrund seiner Arbeit, sondern aufgrund des Drucks von außen. Und die Problematik würde weiter bestehen, der Lobbyismus würde jemand anderes gezielt aussuchen. Das ist wichtig zu begreifen. So lange, das hat Lobbyismus so an sich, bis er seine Zielsetzung erreicht hat. Lobbyismus bedeutet nicht nur, die eigenen Interessen in der jeweiligen Struktur festzusetzen, sondern auch ungeliebte Ideen von vorneherein zu verhindern. Um eben wieder die eigenen Interessen zu wahren. Ist Reisinger nicht mehr da, dann gibt es ein anderes Opfer. Und zwar so lange bis die Demokratie einknickt und man 50+1 aushebeln kann. Der Anspruch ist klar: alleine zu bestimmen. Reisinger ist also nur sekundär das Ziel des Investoren-Lobbyismus. Das eigentliche Ziel ist das aktuelle System und die aktuelle Ordnung. Wenn Reisinger nicht mehr da ist, wer ist dann der Prügelknabe? Übrigens ein großes Problem. Ein ehrenamtliches Amt wird so lange beschädigt, bis kein vernünftiger Mensch mehr bereit ist diese Rolle zu übernehmen. Dann kommt vielleicht der eine oder andere, der ganz andere Ziele hat. Der nicht die Mitglieder vertritt sondern sein Amt nur als Mittel zum Zweck hat. Dann hat der Lobbyismus gesiegt.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
72 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen