Der TSV 1860 München hat sein letztes Spiel verloren. In den Internetforen und sozialen Netzwerken macht sich Frust breit. Die Niederlage schmerzt einige Fans besonders. Warum? Ein Kommentar.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und eine Niederlage die Saison längst nicht kaputt. Bereits in der letzten Saison war in der Dritten Liga so gut wie alles möglich. Spannung pur bis zum Saisonende. Und auch heuer scheint es wieder spannend zu werden. Favoriten stolpern. Totgesagte machen Punkte. Eigentlich kann jeder irgendwie jeden besiegen. Zumindest solange er die Miete für die Heimspielstätte zahlen kann. Auch für die Löwen ist alles drin und so tut Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... gut daran, weiter mit seiner Mannschaft zu ackern, von Spiel zu Spiel. Doch Niederlagen, wie die vergangene gegen Köln, schmerzen einige Fans mehr als je zuvor. Zumindest mir geht es so. Die Löwen verlieren. Ich mache den Fernseher aus und sitze da. Ich starre auf mein Handy und sehe den Frust vieler Fans in den Netzwerken. Und irgendwie reißt es mich mit runter. Ich ärgere mich mehr als gedacht. Mehr als nötig.
Auch in der vergangenen Saison gab es Niederlagen. Und mir wird plötzlich bewusst, dass sie nie so schlimm waren wie heuer. Der Grund ist denkbar einfach. Es ist der fehlende soziale Kontakt. An normalen Spieltagen habe ich noch drei oder vier Stunden nach dem Spiel kein einziges Mal in die sozialen Netzwerke geschaut. Ich war unter Löwen. Und Niederlagen unter Löwen? Sind einfach besser verträglich. Egal ob bei einem abschließenden Bier im Giesinger Bräu, in geselliger Runde am Grünspitz oder gemeinsam auf der Heimfahrt im Fanbus. Gemeinsam schaut man eher nach vorne. Alleine damit fertig zu werden, das ist fast schon grausam.
Und mir wird eines mehr denn je bewusst: Siege lassen sich besser gemeinsam feiern und Niederlagen besser gemeinsam erdulden. Man kann nur hoffen, dass wir diese verfluchte Pandemie schnellstmöglich in Griff bekommen.