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Viele leere Plätze im Grünwalder Stadion

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Beim Spiel gegen den VfL Osnabrück blieben viele Plätze im Grünwalder Stadion leer. Der TSV 1860 München vermeldet trotzdem ausverkauft. Wir erklären die Hintergründe.

Das aktuell genehmigte Fassungsvermögen des Grünwalder Stadions beträgt 15.000 Zuschauer. Dem TSV 1860 München wird immer wieder vorgeworfen, dass dies viel zu wenig ist. Was nun die richtige Kapazität sei, wird in den sozialen Medien und Blogs gerne diskutiert. Bis zu 40.000 Zuschauer oder sogar das Olympiastadion müssten es schon sein. Robert Reisinger, Präsident des Gesamtvereines, hatte zuletzt 21.000 bis 24.000 genannt, welches durch ein neues Stadiongutachten untermauert werden soll und als Grundlage für die Gespräche mit der Stadt dienen. Das Gutachten soll zeitnah vorliegen.

Gestern gastierte mit Osnabrück eine der Top-Mannschaften der Rückrunde auf Giesings Höhen. Außerdem ein Team, welches einen vollen Gästeblock garantierte und mit 1.500 Zuschauern die maximale Gästekapazität ausschöpfte. Stadionsprecher Sebastian Schäch präsentierte Mitte der 2. Halbzeit die Zuschauerzahl und vermeldete “ausverkauft”. Er schaute dabei in durchaus überraschte Gesichter, denn es war klar zu sehen, dass sowohl die Stehhalle, als auch die Westkurve deutlich leerer waren, als sonst. In der Tat ist diese Einschätzung manchmal schwierig, weil die theoretisch vorhandene Gesamtkapazität des Stadions schon heute ca. 21.000 Zuschauer beträgt und in der Stehhalle viele Fans den Oberrang als Stehplätze nutzen, so dass die Gegengerade immer etwas löchrig aussieht. Der geübte Stadionbesucher lernt dies aber einzuschätzen. Unsere Redaktion ist über die Stehhalle und die Westkurve verteilt und unserer Meinung blieben mindestens 1.500 Plätze leer.

Warum meldet Sechzig ausverkauft?

Die Löwen haben zu Beginn der Rückrunde erfolgreich den Ticket-Zweitmarkt eingeführt. Das bedeutet, dass Dauerkarteninhaber, die ihre Karte nicht nutzen, diese in der Ticketbörse anbieten können. Diese Möglichkeit wird gut angenommen. Für den Ticketkäufer macht es, außer preislich, keinen Unterschied, ob er ein Ticket über den Erst- oder Zweitmarkt erwirbt. Die verfügbare Tickets werden über den Online-Ticketshop angezeigt – und dieser zeigte gestern ein erstaunliches Bild. Unser Screenshot wurde um 13.53 Uhr gemacht, also 10 Minuten vor Spielbeginn und es waren in der Tat in allen Blöcken für Heimfans ausreichend Tickets verfügbar.

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In den blauen Blöcken sind Tickets verfügbar. Quelle: tsv1860-ticketing.de

Sechzig München meldet trotzdem ausverkauft. Das ist richtig, da für alle Eintrittskarten eine monetäre Vergütung an den Verein geflossen ist. Ob wirklich alle Zuschauer anwesend sind, spielt bei dieser Bewertung der Löwen keine Rolle. Gestern konnte man aber eindeutig im Stadion sehen, dass eben nicht alle Zuschauer da waren. Stadiongänger, die beispielsweise die Pokalspiele gegen Schalke oder Dortmund mit erlebt haben, wissen wie sich ein ausverkauftes Sechzgerstadion anfühlt. Auch ein Mitglied unserer Redaktion bekam ihr im Zweitmarkt eingestelltes Ticket nicht los.

Warum nun gestern so wenig Zuschauer da waren kann viele Gründe haben. Fakt ist aber eben auch, dass es die Löwen eben nicht regelmäßig schaffen, ein auch in der Realität voll ausgelastetes Stadion zu gewährleisten. Die emotional geführte Diskussion über die richtige Größe eines eventuell mal zukünftigen Stadions scheint daher vielleicht gar nicht so wichtig.

Titelbild: Imago

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