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Viele Fans genervt: Persönliche Grabenkriege und Anfeindungen

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Es ist ein Dilemma beim TSV 1860 München. Längst geht es nicht mehr um die Sache an sich und um das Wohl des Vereins, vielmehr hat man das Gefühl, als würde es um persönliche Grabenkriege gehen. Ruhe wird es wohl so schnell nicht geben und viele Fans sind regelrecht genervt. Von dem Streit, der auch durch die Blogs, Foren und sozialen Netzwerke begünstigt wird. Jüngst schrieb mir Robert Reisinger, der Präsident des TSV 1860 München, dass es zu viel Zeit koste, sich ständig mit Anfeindungen auseinanderzusetzen. Zeit, die er für andere Dinge brauche und investieren möchte. Ist die Arbeit als Präsident überhaupt möglich, wenn überall jemand eine Baustelle aufreißt? Wenn es immer wieder neue Anschuldigungen gibt?

Zweifelsohne, der TSV 1860 München ist eine sehr emotionale Sache. Doch oftmals geht es nicht um den Verein sondern um verletzten Stolz und persönliche Eitelkeiten. Damit muss Schluss sein. Zum Wohle des Vereins, für die Zukunft der Löwen. Hinzu kommt ein gewisser Gruppen-Egoismus. Einige Personen identifizieren sich eben nicht über den ursprünglichen Traditionsverein sondern über diverse Splitter- oder angehängte Gruppen. Sei es die ARGE, ein Fanclub, die ‘Freunde des Sechz’ger-Stadions’ oder was auch immer. Selbst Blogs und Foren bilden eigene Gemeinschaften. Und dabei entsteht durchaus auch ein sogenanter “Parteienzwang”. So wirklich frei denken scheint niemand zu können.

Jede Äußerung von Personen wird auf die Goldwaage gelegt. Und das ist im Grunde logisch. Man hat stets das Gefühl, jemand positioniert sich für ein mögliches neues Amt. Zum Beispiel für die Neubesetzung des Vorstandes bei der ARGE. Was erklären würde, dass aus der ARGE gerade unterschiedliche Stellungnahmen kommen.

Reisingers aktives Gesprächsangebot

Präsident Robert Reisingers Taktik der Besonnenheit und der ruhigen Hand ging bislang auf. Nicht im Hinblick auf die Situation mit dem Investor, wohl aber daheim in München. Neue Sponsoren wurden an Land gezogen und die Mannschaft steht an der Tabellenspitze. Laut Markus Fauser, der nun den Verein voraussichtlich verlassen wird, ist eine Finanzierung bis in die 3. Liga gesichert. Doch zu Gesprächen mit dem Investor kam es in dieser Zeit nicht. Nun tritt Reisinger aktiv aus den Grabenkämpfen heraus und zeigt klare und unmissverständliche Gesprächsbereitschaft mit Investor Hasan Ismaik sowie dessen Bruder Yahya. Ein fast schon staatsmännischer Akt, wenn man bedenkt, dass die Fronten derart verhärtet sind. Im Grunde weiß jeder, dass es theoretisch wohl kaum zu einem befriedigenden Ergebnis kommt.

Reisinger positioniert sich nicht als Präsident. Vielmehr greift er im Sinne des Vereins nach einem möglichen Strohhalm, um für den Verein alle Optionen ermöglicht zu haben. Er präsentiert sich als Vereinsvertreter. Er macht einen aktiven Schritt heraus aus dem Grabenkampf hin zu einem Verhandlungstisch. Es liegt nun am Investor das Gespräch anzunehmen und damit ist er zweifelsohne im Zugzwang. Vermutlich erwarten die meisten Fans kein großes Ergebnis. Aber sie werden erwarten, dass der Investor aus dem Schatten der sozialen Netzwerke heraustritt. Eine Antwort auf Facebook wäre das falsche Zeichen. Ismaik sollte die nun sehr aktive Einladung annehmen und nach München kommen.

 

 

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