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Verwaltungsratskandidaten 2024 im Blickpunkt – Max Glogger

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Am 16.06. wird auf der Mitgliederversammlung ein neuer Verwaltungsrat gewählt. Das Löwenmagazin hatte im April allen Kandidaten angeboten, ein Interview mit uns durchzuführen. In den kommenden Tagen stellen wir Euch die Inhalte zur Verfügung. Heute ist Max Glogger an der Reihe.

Wie bist du zu den Löwen gekommen?

BR, „Heute im Stadion“, ab ca. 1964/65, dann erstes Spiel im GWS im Dezember 1965 – das war´s dann.

Und jetzt kandidierst du für den Verwaltungsrat des TSV München von 1860. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Zunächst natürlich die echte Liebe zum Verein. Dann natürlich die Unzufriedenheit mit dem Dauer-Trauer-Spiel und der Meinung, dass ich im Rahmen des Amtes etwas zur Verbesserung beitragen kann. Bisher habe ich nur „gscheid dahergred“, jetzt kann und will ich aktiv werden – und habe auch die Zeit dafür.  Fach- und Sozialkompetenzen sind vorhanden. Wenn diese nicht genügen, lasse ich mich gerne – auch aus unterschiedlichen Ecken – aufklären und beraten. Allerdings – für dumm verkaufen lasse ich mich in der Regel nicht.

Hast du dich einer Liste angeschlossen oder trittst du als Einzelperson an?

Ich trete als Einzelperson an. Zum einen, weil ich aufgrund bisher fehlender persönlicher Kontakte zu Personen aus den bekannten „Listen“, wenn man den amtierenden Verwaltungsrat auch als Liste sieht, gar keine Gelegenheit und Motivation hatte, mich einer der Gruppierungen anzuschließen. Zum anderen, weil – wie sich aktuell zeigt – diese „Listen“ bzw. Blöcke eher den Graben vertiefen. An dieser Stelle kann ich trotzdem klarstellen, dass ich aufgrund der mir bekannten Aussagen und Argumenten aus Fan-Foren, -Blogs sowie den Medien, wie auch aus Gesprächen mit Fans den Argumenten der Vereinsvertretern wesentlich näher stehe und ihren Aussagen zu strittigen Punkten mehr glaube als denen der Investorenseite und seinen Vertretern oder nahestehenden Kandidaten oder Medien. Deswegen stehe ich dem, im heutigen Profifußball wohl unabdingbaren Investoren-Konzept allerdings nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Theoretisch müsste es auch mit Hasan Ismaik klappen können.

Wo hätte, deiner Meinung nach, das aktuelle Gremium mehr leisten können?

Das kann ich aufgrund der mir bekannten Informationen schlecht oder gar nicht beurteilen. Ich darf aber feststellen , dass ich mir von Vereinsseite eine aktivere Kommunikation mit der Öffentlichkeit wünschen würde. Ich würde auch gerne eine Frage beleuchten, die ich mir seit Jahren immer wieder stelle: Warum bewegt sich, trotz Vereinsvertretern, die aus oder aus dem Dunstkreis der Stadtverwaltung kommen, so wenig bzgl. Stadion-Klärung?

Wie hast du den bisherigen Wahlkampf wahrgenommen?

Nun ja, wie zu befürchten war: Block gegen Block. Eine Reihe von Versprechungen, davon vermutlich die meisten leer, persönliche Angriffe, hitziger Austausch immer gleicher Argumente. Ein bisschen substanzloses Politiker- und Manager-Blabla wie „Augenhöhe“ und “Miteinander” hier und Zeitgeistschlagworte wie “Rassismus”, „Divers“ oder „Diskriminierung“ dort. Wie im richtigen, politischen Leben halt auch.

Wenn du gewählt wirst, welche Themenbereiche möchtest du über den aufsichtsratsführenden Aufgabenbereich hinaus angehen?

Je nachdem, wo gewünscht oder benötigt, möchte ich gerne, falls vorhanden, mit Ideen, Kontakte, Lösungen mithelfen, damit es an möglichst vielen Ecken vorangeht, z.B. der KgaA beim Rühren der Sponsoren-Werbetrommel…

Im kommenden Jahr wird das Präsidium neu gewählt. Der Verwaltungsrat schlägt hierfür der Mitgliederversammlung die Kandidaten vor. Wenn du in den Verwaltungsrat gewählt wirst, welche Erwartungshaltung hättest du an die Kandidaten des Präsidiums?

Natürlich möglichst viel fachliche Qualifikation und Erfahrung in Vereinsführung, sowie optimalerweise auch im Bereich Profifußball. Sozialkompetenz, Geschick im Umgang mit Medien, durchsetzungsstark, kritikfähig passiv/aktiv, Brückenbauer – fast wie ein echter Löwe halt.

Welche Position sollte deiner Meinung nach der e.V. im Hinblick auf die Stadiondiskussion einnehmen?

Darauf gibt`s eine subjektive Antwort geben, verbunden mit der Annahme, dass tatsächlich alle bekannten Optionen noch auf dem Tisch sind: Mein Herz gehört dem Grünwalder Stadion und ich würde dem Verein raten – und natürlich mithelfen – alles zu tun, um schnellstens und ein für alle Mal zu klären, ob und wie es Zweit-Liga  (und möglicherweise auch Erst-Liga-tauglich) aus-, um- oder neugebaut werden kann. Sollte sich heraufstellen, dass dahin kein Weg führt, müssen die vorhandenen Überlegungen zu den Alternativen Olympiastadion oder Neubau eines eigenen Stadions aufgegriffen und schnellstens geklärt und angegangen werden.

In welcher Form sollte der e.V. zukünftig in der Gesellschafterfrage auftreten?

Zum Thema Gesellschafter-/Investoren-Frage sollte der Verein immer offen, kooperativ, verlässlich auftreten – ohne das Kern-Wesen (neudeutsch, die „DNA“) des Vereins und auch der Profi-Fußballabteilung zu ändern bzw. zu verraten. Konkret auf die aktuelle Situation bezogen: Der Verein sollte alles daran setzen, dass umgehend mindestens die Punkte bzw. widersprüchlichen Aussagen mit Belegen geklärt werden, bei denen klar ist, dass eine Seite lügt. Und dann Sorge tragen, dass es jeder Sechzger Fan und die Öffentlichkeit mitbekommt. Es kann nicht sein, dass teilweise einfach zu belegende Tatsachen über einen längeren Zeitraum ungeklärt durch Medien und Öffentlichkeit wabern. In diesem Punkt könnte die Vereinsseite möglicherweise aktiver auf die Medien zugehen? Wobei deren Aufklärungswille aber auch nicht allzu ausgeprägt zu sein. Sie scheinen von dem Dauer-Problem und Dauerstreit auch ganz gut leben zu können. Allerdings wäre JETZT, da der Nachbarverein schwächelt, vermutlich eine gute Gelegenheit, diese Barriere zu überwinden. Und übrigens – sollten Vereinsvertreter nachweislich lügen, erwarte ich auch von der Gegenseite (und den Medien) Belege. Wenn das geklärt wäre, gäbe es zwei alternative Konsequenzen: Griffige öffentliche Entschuldigungen – oder Rücktritt/Austritt.

Wie sollte der e.V. die Turnhallenthematik in Zukunft angehen?

Das kann ich am wenigsten beurteilen – ich habe den Eindruck, der e.V. weiß was er will und könnte, kann aber nicht. Ich lasse mich aber auch hier gerne eines Besseren belehren.

Ist das Nachwuchsleistungszentrum beim e.V. gut aufgehoben oder sollte man hier Ideen wie z.B. die Ausgliederung als Profit Center angehen?

Dazu habe ich mich beraten lassen: das NLZ sollte bis zur U15 beim e.V. angesiedelt , ab U16 in die KGaA integriert sein.

Wie erlebst du die Stimmung unter den Fans in Bezug auf die Profis?

Gemischt. Ich habe den Eindruck, dass sich außerhalb der Ultras-Zone durchaus eine gewisse Dritt-Liga und Dauerstreit-Verbitterung breit macht. Das äußert sich – gefühlt – in mehr Gemecker und Geschimpfe auf den Rängen. Die Nachsicht mit dem ein oder anderen (im besten Sinne bemühten) Profi scheint nicht mehr so zu sein, wie noch vor 3-4 Jahren. Unabhängig davon gilt natürlich der simple Zusammenhang – mehr sportlicher Erfolg, bessere Stimmung… . Es ist Luft nach oben. Ausnahme, soweit ich das vom Sofa aus beurteilen kann: die Stimmung und Unterstützung, die die Auswärts-Fahrer verbreiten.

Wo stehen die Profis am Ende der kommenden Saison?

Wenn ich das wüsste…. Was ich HOFFE, könnt ihr Euch denken.

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