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Verwaltungsratskandidaten 2024 im Blickpunkt – Gernot Mang

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Am 16.06. wird auf der Mitgliederversammlung ein neuer Verwaltungsrat gewählt. Das Löwenmagazin hatte im April allen Kandidaten angeboten, ein Interview mit uns durchzuführen. In den kommenden Tagen stellen wir Euch die Inhalte zur Verfügung. Heute ist Gernot Mang an der Reihe.

Wie bist du zu den Löwen gekommen?

Ich bin schon seit klein auf Löwen Fan. Unser Einlaufsong „Löwenmut“ fasst es am besten zusammen.

Du kandidierst für den Verwaltungsrat des TSV München von 1860. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Der Verein hat mir in der Vergangenheit sehr viel gegeben – sowohl Höhen als auch Tiefen. Nachdem ich wieder in München lebe, möchte ich meine umfangreiche berufliche Erfahrung als wirtschaftlich denkender und sachlich handelnder Mensch einbringen. Als überzeugtes Mitglied mit Lebensmitgliedschaft und begeisterter Sportler denke ich insbesondere an meine Expertise bei der Neuausrichtung von Unternehmen als „Strategie- und Marken-Mann“.

Ich bringe die dafür nötige Sachlichkeit und Neutralität ein, denn ich schätze alle Mitglieder und Abteilungen des Vereins. Mein Ziel ist es, den Verein auf eine stabile und erfolgreiche Zukunft auszurichten. Wenn ich meinem Verein helfen und ihn unterstützen kann, dann mache ich das sehr gerne.

Hast du dich einer Liste angeschlossen oder trittst du als Einzelperson an?

Ich trete für den TSV München von 1860 e.V. an. Somit kandidiere ich als neutrale und unabhängige Person, da es mir um den Verein geht und nicht um irgendwelche Listen. Mein Fokus liegt darauf, den Verein bestmöglich zu unterstützen und voranzubringen.

Wo hätte, deiner Meinung nach, das aktuelle Gremium mehr leisten können?

Ich finde jeder, der sich im Verein ehrenamtlich einbringt, hat Respekt verdient. Es steht mir nicht zu hier den bestehenden Verwaltungsrat zu kritisieren.

Wie hast du den bisherigen Wahlkampf wahrgenommen?

Ich habe den bisherigen Wahlkampf als sehr emotional und wenig sachlich wahrgenommen. Es scheint, als ob die Diskussionen stark von der Vergangenheit geprägt und zu wenig auf die Zukunft ausgerichtet sind. Außerdem dreht sich der Wahlkampf fast ausschließlich um Fußball, während der e.V. meiner Meinung nach zu kurz kommt. Dabei geht es beim Verwaltungsrat um den e.V. und nicht um die KGaA.

Es ist wichtig, dass wir darauf achten, die Gräben nicht noch tiefer werden zu lassen. Leider werden hauptsächlich Gespräche darüber geführt, was besser gemacht werden sollte, ohne konkrete Vorschläge oder Pläne zu präsentieren. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich fast der Einzige bin, der wirklich konkrete Ansätze und Lösungen anbietet.

Wir müssen den Fokus stärker auf sachliche und zukunftsorientierte Diskussionen legen und die Themen des e.V. in den Vordergrund stellen, um den Verein insgesamt voranzubringen.

6. Wenn du gewählt wirst, welche Themenbereiche möchtest du über den aufsichtsratsführenden Aufgabenbereich hinaus angehen?

Wenn ich gewählt werde, möchte ich mich insbesondere folgenden Themenbereichen widmen:

  1. Einen starken e.V. aufbauen, der mit einer Stimme spricht: Es ist essenziell, dass der Verein geschlossen auftritt und geschlossen handelt. Hierbei geht es nicht nur um interne Geschlossenheit, sondern auch um das einheitliche Auftreten nach außen hin. Ein starker und einheitlicher Verein kann seine Interessen besser vertreten und erfolgreicher agieren. Wir sind Münchens große Liebe und das sollten wir auch nach außen zeigen und leben.
    Entwicklung einer klaren Strategie für den Verein, welche konsequent im Verein umgesetzt wird: Eine klare und nachhaltige Strategie ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Diese Strategie soll alle Bereiche (Abteilungen) des Vereins abdecken, von der Nachwuchsarbeit über die sportlichen Ziele bis hin zu wirtschaftlichen Aspekten. Die Umsetzung dieser Strategie muss kontinuierlich überwacht und angepasst werden, um sicherzustellen, dass wir unsere Ziele erreichen.
  2. Das Projekt Turnhalle sofort angehen: Die Realisierung der Turnhalle ist ein dringendes Projekt, das umgehend angegangen werden muss.  Eine zeitgemäße Infrastruktur ist entscheidend, um unseren Mitgliedern und Sportlern optimale Trainingsbedingungen zu bieten und unseren Verein attraktiv zu halten.
  3. Zeitnahe Lösung für das Grünwalder Stadion: Das Grünwalder Stadion ist ein zentraler Bestandteil unseres Vereinslebens, unserer Identität und Tradition. Eine nachhaltige und zukunftsfähige Lösung für das Stadion muss schnell gefunden werden, um den Spielbetrieb langfristig zu sichern und gleichzeitig den Ansprüchen unserer Fans und der Stadt gerecht zu werden.
  4. Stabile Finanzen: Eine solide finanzielle Basis ist die Grundlage für den Erfolg unseres Vereins. Ich setze mich dafür ein, dass wir verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen, Transparenz schaffen und nachhaltige Finanzierungsmodelle entwickeln, die uns unabhängig und handlungsfähig machen.
  5. Eine vernünftige und klare Kommunikation mit der KGaA: Die Kommunikation zwischen dem e.V. und der KGaA muss transparent und konstruktiv sein. Nur durch eine gute Zusammenarbeit und klare Absprachen können wir gemeinsam die bestmöglichen Ergebnisse für den Verein und seine Mitglieder erzielen.
  6. Die Regel 50+1 ist unantastbar: Ich stehe fest hinter der 50+1-Regel, die sicherstellt, dass die Kontrolle über unseren Verein in den Händen der Mitglieder bleibt. Diese Regel ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität und unserer Werte und Tradition darf nicht aufgeweicht oder in Frage gestellt werden.

Ich stehe für keine „faulen“ Kompromisse – weder inhaltlich, noch bezogen auf die Werte des Vereins, noch im Umgang mit Menschen. Mein Ziel ist es, den Verein auf eine solide Basis zu stellen und für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft zu sorgen. Es ist mir wichtig, dass wir konsequent und integer handeln, um die bestmöglichen Ergebnisse für den Verein zu erzielen.

Im kommenden Jahr wird das Präsidium neu gewählt. Der Verwaltungsrat schlägt hierfür der Mitgliederversammlung die Kandidaten vor. Wenn du in den Verwaltungsrat gewählt wirst, welche Erwartungshaltung hättest du an die Kandidaten des Präsidiums?

Das ist heute nicht das Thema. Es geht um den Verwaltungsrat des e.V. und nicht um das Präsidium.

Zunächst müssen wir den Kurs für die nächsten Jahre festlegen. Wohin wollen wir, was ist unser Ziel, und wie erreichen wir es? Erst wenn diese grundlegenden Fragen geklärt sind und wir eine klare Strategie haben, sollten wir über Personen sprechen, die diese Strategie und den Weg des TSV München von 1860 e.V.  umsetzen können.

Welche Position sollte deiner Meinung nach der e.V. im Hinblick auf die Stadiondiskussion einnehmen?

Der e.V. sollte in der Stadiondiskussion aus einer Position der Stärke und Einigkeit agieren. Der TSV 1860 München sollte auch in Zukunft im Grünwalder Stadion spielen. Dafür sind Gespräche mit der Stadt notwendig, aber auch ein klarer Plan vom Verein selbst. Eine zeitnahe Entscheidung ist hierbei unerlässlich.

Idealerweise übernehmen wir das Stadion in Erbpacht, was uns ermöglichen würde, es selbst auszubauen und zu vermarkten. Dabei geht es nicht nur um das GWS, sondern auch um den Stadtteil Giesing und die Gemeinschaft, die sich vor und nach den Spielen trifft. Das ist mehr als nur Fußball – es ist ein wichtiger Teil des Vereinslebens und der Identität unserer Fans.

In welcher Form sollte der e.V. zukünftig in der Gesellschafterfrage auftreten?

Es geht nur über einen starken e.V., der den Takt vorgibt.

  1. Eindeutige Zielsetzungen und Gemeinsame Vision: Auf der Basis der Markenpositionierung eine Erarbeitung einer gemeinsamen Vision und klaren Zielen für die Zukunft der KGaA, die von beiden Parteien unterstützt werden. Wie oben schon erwähnt sollte der e.V. aus der Position der Stärke den ersten Vorschlag machen.
  2. Markenstärke: Schafft Klarheit und Ausrichtung mit einer starken Markenstrategie, die die Einzigartigkeit unseres Vereins hervorhebt.
  3. Kurz- und Langfristige Ziele: Festlegung konkreter, messbarer kurz- und langfristiger Ziele, um Fortschritte zu verfolgen und Erfolg zu definieren. Detaillierte Darlegung der Entscheidungsprozesse.
  4. Klare Kommunikationskanäle, Transparenz und Offenheit
    • Transparente Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation für ein starkes Vertrauen und Zusammenhalt im Verein.
    • Gemeinschaftsgefühl: Fördert die emotionale Verbindung und das Zugehörigkeitsgefühl innerhalb unseres Löwenrudels.
    • Feste Ansprechpartner: Benennung fester Ansprechpartner sowohl auf Seiten der KGaA als auch bei dem e.V., um die Kommunikation zu zentralisieren und zu vereinfachen.
    • Protokollierte Kommunikation: Dokumentation aller wichtigen Gespräche und Beschlüsse, um Missverständnisse zu vermeiden und Verantwortlichkeiten zu klären.
      Information an alle Mitglieder, z. B. durch regelmäßige Newsletter (vierteljährig und nach wichtigen Meetings, Entscheidungen…)
  5. Regelmäßige Strategische Meetings
    • Strategische Treffen: Regelmäßige strategische Treffen (monatlich oder vierteljährlich), um wichtige Themen zu besprechen und Entscheidungen gemeinsam zu treffen.
    • Virtuelle und physische Treffen: Kombination von physischen Treffen und Videokonferenzen, um Flexibilität und kontinuierliche Kommunikation zu gewährleisten.
  6. Konfliktmanagement und Kulturelle Sensibilität
    • Konfliktlösungsstrategien: Entwicklung von klaren Konfliktlösungsstrategien, um Differenzen konstruktiv zu bearbeiten.
    • Kulturelles Bewusstsein: Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für kulturelle Unterschiede und Kommunikationsstile.
  7. Respekt und Verständnis: Förderung eines respektvollen und verständnisvollen Umgangs miteinander. In die Zukunft ausgerichtet. Die Vergangenheit ruhen lassen und eine Basis für den Erfolg des Vereins schaffen. Keine Egos – es gibt nur EINEN TSV München von 1860 e.V.

Win-Win-Situation: Schaffung von Situationen, in denen beide Parteien profitieren und ihre Ziele erreichen können aber alle nur im Sinne des TSV München von 1860 e.V.

Es ist wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen und die Herausforderungen gemeinsam meistern. Der TSV München von 1860 e.V.  hat eine hervorragende Basis und ein enormes Potenzial, das wir zusammen entfalten können.

Wie sollte der e.V. die Turnhallenthematik in Zukunft angehen?

Die Turnhalle sehe ich als muss für den Verein als auch für die Stadt. Daher muss der e.V. dieses Projekt priorisieren und eine zeitnahe Lösung mit allen Stakeholdern herbeiführen.

Die Realisierung der Turnhalle ist ein dringendes Projekt, das umgehend angegangen werden muss.  Eine zeitgemäße Infrastruktur ist entscheidend, um unseren Mitgliedern und Sportlern optimale Trainingsbedingungen zu bieten und unseren Verein attraktiv zu halten. 

Ist das Nachwuchsleistungszentrum beim e.V. gut aufgehoben oder sollte man hier Ideen wie z.B. die Ausgliederung als Profit Center angehen?

Allein die Diskussion über eine mögliche Ausgliederung des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) ist nicht zielführend. Es gibt einen Verein, der gemeinsam an einem Strang ziehen muss. Wie bereits erwähnt, müssen wir zunächst entscheiden, für welche Art von Fußball wir stehen. Diese Philosophie sollte dann von unten bis oben durchgezogen werden und das mit klaren Strukturen.

Ja, das NLZ sollte beim e.V. bleiben. Ich halte nichts davon, das NLZ auszugliedern, denn das würde nur dazu führen, dass zu viele Personen mitreden und es an klaren Entscheidungswegen mangelt. Kurze und klare Berichtslinien sind entscheidend, um eine einheitliche und zielgerichtete Nachwuchsarbeit zu gewährleisten. Ein stark integriertes NLZ innerhalb des e.V. fördert die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt im gesamten Verein.

Wie erlebst du die Stimmung unter den Fans in Bezug auf die Profis?

Ich erlebe die Stimmung unter den Fans in Bezug auf die Profis als sehr unterschiedlich. Es gibt Momente, in denen die Unterstützung unglaublich ist und die Fans geschlossen hinter der Mannschaft stehen. Allerdings gibt es auch Zeiten, in denen Uneinigkeit herrscht. Dass wir die besten und treuesten Fans haben, steht außer Frage und muss nicht extra betont werden.

Ich glaube, dass wir hier noch mehr Potenzial haben, wenn der Verein stärker auftritt und klarere Signale setzt. Das Grünwalder Stadion (GWS) muss wieder mehr zur Festung werden, ein Ort, an dem sich die Mannschaft und die Fans gegenseitig stärken und gemeinsam Erfolge feiern können. Ein geeinter und starker Verein kann dazu beitragen, die Stimmung unter den Fans weiter zu verbessern und eine noch positivere und unterstützender Atmosphäre zu schaffen.

Wo stehen die Profis am Ende der kommenden Saison?

Es wird eine nicht einfache Saison werden. Ich vermute, dass wir nächste Saison um den 10. Platz spielen werden. Ziel muss sein den Toto Pokal zu gewinnen, um für den DFB-Pokal qualifiziert zu sein.

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