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Verwaltungsratskandidaten 2024 im Blickpunkt – Dr. Markus Drees

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Am 16.06. wird auf der Mitgliederversammlung ein neuer Verwaltungsrat gewählt. Das Löwenmagazin hatte im April allen Kandidaten angeboten, ein Interview mit uns durchzuführen. In den kommenden Tagen stellen wir Euch die Inhalte zur Verfügung. Heute ist Markus Drees an der Reihe.

Markus, wie bist du zu den Löwen gekommen?

Erstmal vielen Dank ans Löwenmagazin für die Möglichkeit des Interviews. Zur Frage: Kurz und knapp: Familiär bedingt und durch eine geschenkte Eintrittskarte 1994/95 für das Ostersonntagspiel 1860-Bochum im Grünwalder Stadion (4:0).

Du kandidierst erneut für den Verwaltungsrat. Was treibt dich an weiterzumachen?

Mit einem Augenzwinkern: Laut Ehrenordnung steht jemanden, der 10 Jahre im Verwaltungsrat ist, eine Ehrennadel zu, die würde ich gerne noch bekommen. Nein, fühle mich ganz wohl als Repräsentant des Verwaltungsrats im Vereinsrat, dem zentralen Gremium im e.V. , wo alle Abteilungsleitungen zusammen kommen. Leider müssen wir im Verwaltungsrat die Zeit oftmals für die KGaA und die Profigesellschaft aufbringen, da sollten wir doch irgendwann soweit sein, dass die KGaA sich selbst in ihren Gremien verwaltet. Doch das ist erst der Fall, wenn die wirtschaftliche Vernunft weitergeführt wird.

Hast du dich einer Liste angeschlossen oder trittst du als Einzelperson an?

Ganz offiziell gibt es natürlich nur eine Einzelwahl von 9 Personen in den Verwaltungsrat, das sieht unsere Satzung so vor. Ich mache natürlich keinen Hehl daraus, dass ich mit den 6 alten KollegInnen aus dem amtierenden Verwaltungsrat ein gutes Verhältnis habe und wir mit Christian dierl und Martin Obermüller noch zwei hervorragende Kandidaten hätten, die aus dem Kreise der Unternehmer für Sechzig schon einiges für den e.V. bewirkt haben.

Ihr habt nun einige Jahre als Verwaltungsrat gearbeitet. Was konntet ihr bislang erreichen und wo wurden eure Ziele nicht erreicht?

Es ist bei einem Kontrollgremium nicht immer leicht, einen messbaren Erfolg zu bestimmen. Außerdem sieht die Satzung ja auch Verschwiegenheit vor. Letztendlich arbeitet ein solches Gremium gut, wenn die wirtschaftlichen Kennzahlen beim e.V. doch positiv sind (Mitgliederzahlen, Erlös, aktive Sportler, Zahl der Abteilungen). Für die Aufsicht bei der KGaA, gibt es ein anderes Gremium. Lediglich in der Bestellung der Geschäftsführer sind wir in Zusammenarbeit mit dem Präsidium aktiv. In Trainerfragen oder Spielerverpflichtungen sind wir nicht involviert. Hier liegt die Entscheidungshoheit bei den Geschäftsführung und den Gesellschaftern der KGaA, für den eV ist das das Präsidium. Solange kein Schaden für den eV droht, können wir hier nicht wirklich richtig KgaA tätig werden.
Leider haben wir auch aus Schutz und Menschlichkeit gegenüber der handelnden Personen zulange bei gewissen unguten Entwicklungen im Präsidium zugesehen. Vielleicht hätte man hier früher handeln sollen, aber das wäre uns dann auch wieder negativ ausgelegt worden.

Wie hast du den bisherigen Wahlkampf wahrgenommen?

Als polarisierend und damit anstrengend. Vor allem die Beleidigungen aus einem gewissen Blog und dessen Kommentarbereich nehmen wieder stark zu. Vor allem wenn Leute was unterstellen, die einen gar nicht kennen, dann muss sich auch der Blogger fragen, ob er so weitermachen will.

Wenn du gewählt wirst, welche Themenbereiche möchtest du über den aufsichtsratsführenden Aufgabenbereich hinaus angehen?

Die Vereinsgeschichte unseres Vereins hat mich schon immer fasziniert. Da werde ich mit dieser Abteilung mein Engagement weiter führen auf dem Weg zum Vereinsmuseum. Im Moment sind wir ja schon auf der Vorstufe, nämlich temporäre Ausstellungen und Events zu veranstalten. Weiters würde ich wieder zur Verfügung stehen, als Bindeglied zu den Abteilungen in den Vereinsrat zu gehen. Bei Stadionfragen und bei der Umsetzung der Turnhalle würde ich mich auch einbringen wollen, wenn es nötig ist.

Im kommenden Jahr wird das Präsidium neu gewählt. Der Verwaltungsrat schlägt hierfür der Mitgliederversammlung die Kandidaten vor. Wenn du in den Verwaltungsrat gewählt wirst, welche Erwartungshaltung hättest du an die Kandidaten des Präsidiums?

Den e.V. und seine Entwicklungen weiterfördern, die KGaA wirtschaftlich weise und nachhaltig führen. Am besten wäre fast, dass ein Extraposten (ggf. dritter Vize) für die Gesellschafterfrage und der KGaA zuständig ist. Das sollte man dann auch als erstes angehen, egal wer gewählt wird.

Welche Position sollte deiner Meinung nach der e.V. im Hinblick auf die Stadiondiskussion einnehmen?

Nah- und ggf. mittelfristige Lösungen im Grünwalder finden, z.B. Umbau light zur Erteilung der Tauglichkeit 2. Bundesliga (Überdachung, temporäre VIP-Einbauten, Medienflächen) statt teure Maximallösung am Standort ohne signifikante Kapazitätserhöhung. Neubauoptionen kann man für die lange Perspektive immer noch prüfen. Man wird einen Neubau ohnehin erst in 10 Jahren verwirklichen können.

In welcher Form sollte der e.V. zukünftig in der Gesellschafterfrage auftreten?

Der e.V. kann hier erstmal wenig ausrichten, solange Kooperationsvertrag gilt. Es wäre gut, eine Mediation anzustreben, wie Sie auch schon mal vorgeschlagen wurde. Hierzu sollte aber auch Ismaik selbst verbindliche Aussagen treffen und nicht durch seine Statthalter, die ohnehin nicht viel ohne ihn entscheiden können, eine Hinhaltetaktik gefahren werden.

Wie sollte der e.V. die Turnhallenthematik in Zukunft angehen?

Im Zweifelsfall mit juristischem Druck. Ich weiß nicht, warum ein Mitgesellschafter so an dem Parkplatz hängt, den er selbst nicht nutzt. Aber Ismaiks Aussagen zeigen ja, dass er über die Faktenlage gar nicht so informiert ist. Oder seine Statthalter sagen ihn nicht alles was in den Gremien dazu besprochen wird.

Ist das Nachwuchsleistungszentrum beim e.V. gut aufgehoben oder sollte man hier Ideen wie z.B. die Ausgliederung als Profit Center angehen?

Das NLZ leistet viel Arbeit im gemeinnützigen Bereich (Jugendausbildung und Jugendsport) für das man nur als e.V. Zuschüsse bekommen kann. Diese würden ja nach Gesellschaftsform des Profit-Centers wegfallen und müssten anders kompensiert werden. Daher erschließt sich mir noch nicht so ganz, warum der e.V. hier nicht so weitermachen kann. Die Diskussion hatten wir schon 2017 als von HAM-Seite eine der Forderungen war, die Jugend komplett in die KGaA einzugliedern. Dies wurde schon wegen der gemeinnnützigen Art der Tätigkeiten im NLZ als nicht anstrebbar angesehen. Auch sieht man ja leider an der finanziellen Ausstattung der U21 und U19, die ja schon in der KGaA verortet sind, dass die KGaA Jugendarbeit gar nicht finanzieren kann, zumindest nicht im jetzigen Budgetplan.

Wie erlebst du die Stimmung unter den Fans in Bezug auf die Profis?

In den letzten Saisonen als durchaus schlecht, wenn es nicht läuft. Aber doch meistens als gut, wenn man der Mannschaft ein Kämpferherz attestieren kann. Leider ist es in der abgelaufenen Saison zu einem Politikum über die Saisonplanung gekommen, so dass hier auch schon von Anfang an der Wurm drin war. Mit einem Märchen, dass von Seiten des Mitgesellschafters, aber auch im Wahlkampf immer unverschämterweise von Bündnis und Blog verbreitet wurde, möchte ich hier ein für alle Mal aufräumen: Keiner im Präsidium oder Verwaltungsrat ist gegen den sportlichen Erfolg oder gegen einen Aufstieg. Das uns abzusprechen, ist eine Sauerei. Es gibt natürlich verschiedene Ansichten, wie man das realisieren möchte, ob mit eine KGaA, die sich das selbst erarbeitet oder mit Finanzspritzen, aber deswegen sträubt sich niemand gegen den Erfolg. Aber in der heutigen Zeit sind Feindbilder und einfache Erklärungen gesucht und nicht komplexe Zusammenhänge.

Wo stehen die Profis am Ende der kommenden Saison?

Hoffentlich auf einem der Plätze, die zum Aufstieg führen oder zur Relegation. Als Hilfskonstruktion sollte man sich zur 1. Runde im DFB-Pokal qualifizieren. Das sollte man schon erwarten, gerade weil man durch den „wünsch Dir was“-modus im Totopokal am Anfang doch mit in der Regel leichten Gegnern konfrontiert ist. Die letzten Saisons war man hier dann doch etwas nachlässig.

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