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Verstärken sich die Löwen? Ein Blick auf die finanzielle Lage beim TSV 1860 vor der Schließung des Wintertranferfensters

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Es ist der letzte Tag für Wintertransfers der Saison 2021/22. Viele Fans fragen sich: verstärkt sich der TSV 1860 München am heutigen Tag noch? Die Chancen stehen gut. Geld wäre vorhanden. Zumindest theoretisch.

Um 18 Uhr ist in Deutschland die dead line für das Wintertransferfenster im deutschen Profifußball. Dann heißt es “rien ne va plus”, nichts geht mehr. Mit Spannung blicken die Löwenfans immer wieder in die Foren, Blogs, Online-Zeitungen oder auf die offiziellen Kanäle. Was macht der TSV 1860 München? Zwischen “vertraut dem Kader” und “man muss sich auf jeden Fall verstärken” sind alle Meinungen vertreten.

Doch könnte sich der TSV überhaupt eine Verstärkung leisten? Das ist immer auch eine Frage des Blickwinkels. Im Sommer 2021 haben sich die Gesellschafter auf das sogenannte “nachhaltige Finanzpaket” geeinigt. Beide Gesellschafter haben ihren Beitrag geleistet. Der TSV München von 1860 e.V. entlastet die tief verschuldete KGaA beim Nachwuchsleistungszentrum. HAM International hat hingegen die notwendigen vertraglichen Sicherheiten beim DFB hinterlegt. Man spricht von einem “bridge loan” (Brückenfinanzierung). Das greift dann, wenn es aufgrund der Corona-Pandemie zu Ausfällen bei Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen kommt. Dank der unfassbaren Treue der Löwenfans, die über 11.000 Dauerkarten gekauft haben, halten sich die Verluste bei den Zuschauern in Grenzen. Im Hinblick auf Sponsoren konnten die Löwen ebenfalls immer wieder Erfolge verkünden und in der aktuellen Saison im Vergleich zur vorherigen Saison zulegen. Trotz der Pandemie. Das ist bei zahlreichen Konkurrenten anders.

Rechnet man die zusätzlichen Einnahmen, die der TSV 1860 München durch die Teilnahme am DFB-Pokal bekommen hat, zusammen, dann kommt man auf etwa 900.000 Euro. Abzüglich möglicher Prämien für Spieler, bleibt in jedem Fall eine ordentliche Summe. Die allerdings im Normalfall die Corona-Brückenfinanzierung ausgleichen muss. Denn HAM International übernahm die beim DFB zu hinterlegenden vertraglichen Sicherheiten unter der Bedingung, dass Mehreinnahmen in der Saison das Corona-Notfall-Darlehenspaket bedienen.

Durchaus möglich, dass Hasan Ismaik die Entscheidung trifft, diese Mehreinnahmen aus dem DFB-Pokal für den Spieleretat zu verwenden, statt für das Notfall-Paket. Die Spieler hätten sich mit ihren Erfolgen im DFB-Pokal dann ihre Verstärkung quasi erarbeitet.

Was in jedem Fall nicht passieren wird: dass die Löwen immense Darlehen aufnehmen, sich weiter in hohen Maße verschulden und über ihre Verhältnisse leben. Da sind sich die Gesellschafter in jedem Fall einig: in der Grünwalder Straße ist längst gemeinschaftliche Vernunft eingekehrt.

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