Verena Dietl, amtierende Verwaltungsrätin im TSV München von 1860 e.V., spricht Klartext. Allerdings nicht primär als Verwaltungsrätin, sondern als Sprecherin für die Sportpolitik des Stadtrates. Gemeinsam mit anderen Stadträten macht sie das Grünwalder Stadion zu einem wichtigen aktuellen sportpolitischen Thema im Stadtrat und den jeweiligen Gremien. “Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Löwen dauerhaft eine Heimat in GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri... haben. Dazu halten wir eine Erweiterung der Zuschauerkapazität auf mindestens 18.600 Zuschauer für notwendig, denn der sportliche Erfolg und vor allem die Leidenschaft, die spürbare Begeisterung bei den Spielen der Sechzger, bringt viele Fans ins Stadion”, erklärt sie in einer Presseerklärung der SPD-Stadtratsfraktion München. Und sie geht noch einen Schritt weiter: “Außerdem wollen wir endlich wissen, wie viele Plätze maximal verfügbar gemacht werden können, damit diese Diskussion auf einer guten Grundlage geführt werden kann.”
Seit 2014 ist Verena Dietl nun beim TSV München von 1860 e.V. als Verwaltungsrätin im Amt. Ihre Kontakte zur Stadt sind für den Verein immens wertvoll. Auch in diesem Jahr kandidiert sie wieder für das Amt. “Ich habe mich insbesondere um das Thema Hallenbau und Stadionstandort in den Verwaltungsrat eingebracht und möchte das Thema gerne weiterbearbeiten!”
Grünwalder Stadion – Wie viel geht wirklich?
Die Stadt ist im Zugzwang. Denn auch von der CSU gibt es bereits einen Antrag mit der Nummer 14-20 / F 01045. Die beiden CSU-Stadträte Kristina Frank und Ulrike Grimm stellten bereits am 30. November 2017 die Frage nach der maximalen Kapazität im Grünwalder Stadion. “Fans und Anwohner erwarten von Politik und Verwaltung verlässliche Antworten”, so die beiden CSU-Stadträte. Der Vorwurf: Die Verwaltung habe in der Vergangenheit trotz mehrmaliger Nachfrage keine Aussage zur maximal zulässigen Belegung früher und heute getroffen. Die Bearbeitungsfrist ist auf den 31. Juli 2018 verlängert worden. Lange ist es bis dahin allerdings nicht mehr. Die SPD macht nun noch zusätzlich Druck.
Große Zustimmung unter Fans
Zahlreiche Fans begrüßen den aktuellen Vorstoß der SPD. Man möchte Klarheit. Nun besteht Hoffnung, dass die Stadtverwaltung aufgrund politischen Drucks reagieren muss. Sowohl die CSU als auch die SPD sind daran beteiligt.
Konsequenzen für die Mitgliederversammlung 2018
Für das Team Profifußball, das geschlossen für den Verwaltungsrat kandidiert, sind sowohl der Antrag der CSU vom November 2017 als auch der heutige Antrag der SPD durchaus ein Rückschlag. Das primäre Wahlversprechen, die Stadt zu einer Aussage im Hinblick auf die maximale Kapazität bis zum Ende des Jahres zu zwingen, ist längst politisches Thema im Stadtrat. Dabei ging der Antrag der CSU ein wenig unter. Die SPD geht jedoch in die Offensive. Für das Team Profifußball war das Stadionthema die wesentliche Strategie. Themen des e.V. hingegen wurden bislang eher zurückhaltend kommentiert und thematisiert.
Die Rolle des TSV aktuell noch offen
Inwieweit der Verein nun aktiv werden muss, ist für Außenstehende unklar. Ein Gutachten im Hinblick auf das Stadion wird dem Mieter in jedem Fall Geld kosten. Die weitere Rolle gilt es abzuklären. So die Frage, welches Gremium mit der Stadt verhandelt. Sollte Verena Dietl jedoch wieder in den Verwaltungsrat kommen, dann wird dies sicherlich eine ihrer wichtigsten Aufgaben, dies zu klären.