Unentschieden in Wiesbaden – Steinhart rettet den dritten Platz

Am 36. Spieltag hat Wehen Wiesbaden den TSV 1860 München in die Brita-Arena zum Duell geladen. Dafür hat der Löwen-Chef Michael Köllner in seiner Startelf eine kleine Anpassung vorgenommen und Lex anstelle von Greilinger in die Startformation gesetzt. Ein schweres Spiel wurde erwartet. Obwohl sich Wehen Wiesbaden aus dem Aufstiegsrennen bereits verabschiedet hatte, Punktelieferant wollten sie definitiv nicht werden.

Wurtz bringt Löwen in Rückstand

Die Partie begann geordnet und ein wenig verhalten. Man tastete den Gegner zuerst ab. So dauerte es eine Weile, bis sich eine erste Möglichkeit auftat. Und diese hatten die Löwen, als Neudecker in den Strafraum eindrang und aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf (12.). Sechzig erspielte sich langsam immer größere Spielanteile, presste früh, störte den Gegner im Spielaufbau und war das gefährlichere Team, konnte aber aus den wenigen Chancen nichts machen. Dafür aber der Gastgeber. Wehen Wiesbaden ging in der 30. Minute in Führung, weil Johannes Wurtz einen schönen Sololauf startete. Er zog das Tempo an, ließ Belkahia stehen und zog von links ab zur Führung.

Zuerst erwischte der Rückstand die Löwen kalt, die hinten unsicher wurden, doch dann legten sie doch den Schalter um und holten ein paar offensive Aktionen heraus. Die beste Chance bot sich in der 35. Minute, nachdem Mockenhaupt vor der Strafraumkante den Ball verlor und Mölders einfach heranstürmte und mit Wucht abzog. Keeper Boss flog aber und parierte. Auch die nächste wirklich gute Ausgleichchance hatte Mölders auf dem Füßchen, der nach einem Querpass frei vor dem Kasten auftauchte, die Kugel aber nicht richtig traf und den Ball ins Toraus bugsierte (43.) Da war schon einiges dabei, wodurch die Löwen hätten ausgleichen können, aber am Ende musste man mit einem Rückstand den Gang in die Kabine antreten.

Steinhart bringt die Löwen zurück ins Spiel

Der Ball rollte wieder und fast baute Wiesbaden die Führung aus. Nilsson kam mit dem Fuß an eine Hereingabe, doch zum Glück trudelte der Ball knapp am Pfosten vorbei (46.). Der erste Schuss der Löwen war wieder über Mölders (52.), der erneut an Boss scheiterte. Wiesbaden tat in puncto Angriff wenig bis nichts, stand aber hinten wie eine Eins. Ein Durchkommen war für die Löwen einfach nicht drin. Die Hausmannschaft beschränkte sich auf Konteraktionen, die sie jedoch eher schlampig durchführten und keinen Erfolg damit hatten.

Die letzten 20 Minuten brachen an und es sah eher danach aus, als wäre bei den Löwen die Luft raus. Das ständige Anlaufen hatte seine Spuren hinterlassen und die Gastgeber nutzten dies, um offensiv wieder Akzente zu setzen. Hiller war es, der sein Team rettete, als er zuerst gegen Nilsson und gleich hinterher gegen Lenkfort parierte. Im Gegenzug fiel der Ausgleich: Neudecker behauptete sich gegen zwei Verteidiger und bediente Phillipp Steinhart, der frei stand und abzog. Die Kugel wurde noch abgefälscht und landete in den Maschen (80.). Danach hatten es die Löwen eilig, in jeder Aktion vielleicht doch noch den Siegestreffer zu erzielen und die eine oder andere Chance war tatsächlich da. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung.

Die Löwen haben geackert und waren über weite Strecken das aktivere, offensivere und bessere Team. Ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen. Den dritten Tabellenplatz hat Sechzig dadurch jedoch nicht abgeben müssen, weil die Schanzer wie auch Rostock in ihren Spielen nicht über ein 0:0 hinauskamen.

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richard-ostermeiergmail-com
richard-ostermeiergmail-com(@richard-ostermeiergmail-com)
1 Jahr zuvor

Respekt vor dem Elan, Kampfgeist und Zusammenhalt unseres Löwenteams. Bis zur letzten Minute alles versucht um noch zu gewinnen ( wenn doch nur der Kopfball von Belkahia reingegangen wäre) und nun ein Endspiel vor Augen . Mit einem bedeutenden Heimsieg am Sonntag gegen Seitenstrasse II könnt ihr allen treuen Anhängern und Löwenpapas das beste Geschenk zum Vatertag nachreichen. Wir sind im Herzen bei Euch und gefühlt im Stadion …wir brüllen für Euch und unaufhörlich von der ersten bis letzten Spielminute.
Wir sind bereits stolz auf Eure Saisonleistungen , aber in den beiden kommenden Spielen könnt Ihr unsterblich werden ! Für unseren T S V

a-schlegel
a-schlegel(@a-schlegel)
1 Jahr zuvor

Irgend etwas ist anders in dieser Saison. In den vergangenen Jahren gab es auch immer wieder gute Phasen, aber in entscheidenden Momenten dann wieder regelmäßige Rückschritte. Du konntest fast schon im Terminkalender ankreuzen, wann wieder ein entscheidendes Spiel “ganz überraschend” in die Hose gehen wird. Aber dieses Jahr zieht die Truppe das durch. Unter Köllner ist nicht nur eine Mannschaft entstanden, die einen wirklich vorzüglichen Fußball spielt, sondern eine charakterfeste Truppe, die sich von Rückschlägen auf den Platz nicht mehr beirren lässt. Das ist wirklich unglaublich.

Wann hat man eigentlich die spielerisch so starken Wiesbadener jemals sich hinten einigeln sehen? Natürlich hatten sie nach dem Führungstor und mit fortschreitender Spieldauer Konterchancen. Aber wie abgeklärt und zielstrebig wurde weiter das Tor beackert. Man schnürte den Gegner teilweise ein. Das ist allein schon zur Hinrunde ein solch himmelweiter Unterschied, dass man sich verwundert die Augen reibt.

Von mir gibts in dieser Saison keine Einzelwertung mehr. Denn was der DFB nur als hohle Phrase und Werbegag produzierte, wird hier seit Wochen in der Grünwalderstraße vorgelebt: das ist ein Team, eine Mannschaft.

Auf jeden Fall hat man jetzt schon mal sein Endspiel um Platz 3 in der Tasche. Und wer weiß, vielleicht ist sogar noch mehr drin.

Snoopy.
Snoopy.(@snoopy)
1 Jahr zuvor

Mal sehen, was dieser Punkt am Ende wert ist, ob er etwas wert ist.

Das spannende an dem Spiel war, ob es der Löwe schafft, gegen 10 Verteidiger den Ball hinter die Linie zu bringen. Sich einfach hinten rein stellen und mit allem verhindern, dass der Gegner zur Torgelegenheiten kommt ist einfach albern. Wobei bei Wehen das Spiel erst mal aufgegangen ist. Allerdings haben wir noch einen als Außenverteidiger getarnten Stürmer, der zwar das Tor nicht direkt trifft, aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Ein Punkt gerettet.

Gegen so tief stehende Mannschaften tut sich jeder schwer, obwohl man stehts bemüht war, zum Erfolg zu kommen. Aber irgendwie war – bis auf Steinharts Schuss – immer irgendwie was im Weg. Verloren ist noch nichts, dank der Tordifferenz ist der TSV immer noch auf einem Relegationsplatz. Aber irgendwie tut es schon weh, nur mit einem Punkt aus Wehen zurückfahren zu müssen. Tabellarisch wäre das ein “großer” Sprung gewesen, wenn die Konkurrenz auch nicht mehr macht als ein Remis. Abhaken, jetzt auf das vorletzte Spiel die Konzentration legen.

loewen1860
loewen1860(@loewen1860)
1 Jahr zuvor

Chancen wurden heute sehr viele liegen- aber auch zugelassen. Das 1-0 war ein saudummer Fehler, der 1x in 3 Spielen passieren darf… also nicht nächstes u übernächstes Spiel!
Wahnsinn, was aus dieser Mannschaft in diesem Jahr herausgeholt wurde! Sollte es am Ende nicht klappen, bin ich trotzdem stolz auf euch! Aber ich bin guter Dinge, dass wir zumindest im letzten Spiel 3 Punkte holen!

ELIL – schönen Abend – 🍻

_flin_
_flin_(@flin)
1 Jahr zuvor

Wieder ein gutes Spiel, wenn auch kein sehr gutes. Viele Chanchen vergeben oder einen Tick zu unpräzise zu Ende gespielt. Auch ein wenig Pech war heute dabei. Aber: das Herausspielen der Chancen war super.

Auch die Defensive war diesmal anfälliger als die letzten Spiele.

Aber alles in Allem denke ich, dass wir zufrieden sein können. Noch vier Punkte fehlen bis zu einem dritten Platz. Der vierte ist sicher. Deutlich mehr als ich zu Saisonbeginn oder auch noch im Januar erwartet habe.

Jetzt ein geiles Derby und dann ein super Endspiel spielen, dann schauen mer mal was bei rauskommt.

uraltloewe
uraltloewe(@uraltloewe)
1 Jahr zuvor

Die Wampe von Giesing! Da hatte er nächsten Spiele aber was gut zu machen😉. Insgesamt ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner. Ich finde, das Unentschieden geht in Ordnung. Und hätten die Wiesbadner ihre Chancen besser ausgespielt, wär auch eine Niederlage möglich gewesen. Es bleibt spannend.

Unknown Member
Gast
Unknown Member
1 Jahr zuvor

Kompliment, dass die Löwen noch den Ausgleich geschafft haben. Das war ein Spiel, das du auch verlieren kannst. Wiesbaden war ein starker Gegner und obwohl es bei denen um nichts mehr ging, haben die alles rausgehauen.
Sechzig hab ich ebenfalls stark gesehen, alle Spieler gingen ans Limit. Sehr stark waren Steinhart und der Dauerläufer Neudecker.
Pech, dass Sascha die Megachance nicht versenkt hat und der Handelfmeter war natürlich ein klarer.
Jetzt noch 2 Spiele. Ingolstadt schwächelt schon länger. Der dritte Platz ist absolut noch drin.

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