Verena Dietl wollte im April 2021 dem TSV 1860 München verschiedene Umbauvarianten präsentieren und damit die Löwen als Mieter in die mögliche Planung einbinden. Das tat sie nicht. Stattdessen hält sie ihre Pläne unter Verschluß. Ein Kommentar.
Der Plan für die Beschlussvorlage
Im Februar 2021 überzeugte mich Verena Dietl mit einer klaren Ansage und einem Plan zum Umbau des Grünwalder Stadions. Im April 2021 wollte sie verschiedene Stadion-Varianten im Sportausschuss diskutieren. Gleichzeitig sollten auch die Mieter die Varianten bekommen. Nach einem gemeinsamen Prozess und der Abwägung der Möglichkeiten sollte die priorisierte Stadionvariante im Sportausschuss unterzeichnet und in der Vollversammlung dann zur entgültigen Abstimmung kommen. Das klang für mich nach einem guten Plan.
Ein Jahr vergeht …
Mittlerweile ist weit über ein Jahr vergangen. Mal fehlten der Stadt München Unterlagen, mal wollte man ein klares Bekenntnis, an anderer Stelle fehlten noch Zahlen – es folgte eine unsägliche Hinhaltetaktik. Im Zuge derer Oberbürgermeister Dieter Reiter kurz seinen Hut in den Ring warf, aber dann schnell wieder seiner Sportbürgermeisterin das Argumentieren überließ.
Wurden überhaupt Stadion-Varianten ausgearbeitet?
Und nun? Der Plan ist am 30. März 2022 die Beschlussvorlage im Sportausschuss abzusegnen und dann im April in der Vollversammlung zu verabschieden. Eine Debatte über verschiedene Stadion-Varianten ist wohl nicht mehr geplant. Weder mit den Stadträten der einzelnen Fraktionen, noch mit den Mietern. Das ist mehr als grotesk. Und man fragt sich schon: Wurden überhaupt verschiedene Varianten ausgearbeitet? Und wenn ja, warum wurden sie nicht mit den Mietern und den anderen Parteien diskutiert? Noch viel wichtiger für mich ist aber die Frage: Knallt die SPD am 30. März 2022 dann eine Variante auf den Tisch und es heißt “friss oder stirb”? Oder hat man eigentlich noch gar keinen Plan und zimmert in den nächsten 15 Tagen noch mal schnell was zusammen?