Der TSV 1860 München wurde von der SpVgg Unterhaching zum S-Bahn-Derby im Hachinger Sportpark empfangen. Ein Spiel, das für die Löwen nicht unwichtig war, da die Konkurrenz am Wochenende gepunktet hatte, wodurch ein gewisser Druck aufgebaut wurde. „Beide Klubs brennen auf Wiedergutmachung. Deshalb erwarte ich ein heißes Montagabend-Spiel, ein heißes Derby„, meint im Vorfeld zum Spiel Trainer Michael Köllner, der wegen muskulärer Probleme auf Stefan Lex verzichten musste und dafür den Neuzugang Pusic in die Startelf positionierte.
Dressel bringt Löwen in Führung
Haching startete gut und flott ins Spiel. Sie wussten rasch das Mittelfeld zu überbrücken und waren in der ersten Viertelstunde durchaus offensiv ausgerichtet. Beide Teams legten viel Engagement an den Tag, waren präsent in den Zweikämpfen und auch am Tempo mangelte es nicht. Die Gastgeber waren zu Beginn jedoch etwas zielstrebiger und klarer in ihren Spielzügen. Mit der Zeit erspielten sich die Löwen aber gute Spielchancen und 14. Minuten nach dem Anpfiff fiel schon der Führungstreffer: Heinrich köpfte Neudeckers Ecke von links am ersten Pfosten zu kurz weg. Die Kugel landete vor den Füßen vom Geburtstagskind Dennis Dressel, der sehenswert aus zwölf Metern abzog und in die Maschen traf. Der Treffer saß bei Haching tief und erwischte sie wohl kalt, denn danach spielten nur die Löwen, die sich einige Chancen erspielten, keine davon aber in etwas Zählbares umwandeln konnten. Sechzig hatte den Ball und den Gegner im Griff, vom anfänglichen Elan der Hachinger war nicht mehr viel zu sehen, es fehlte an Ideen und es klappte einfach nicht viel. Die Partie plätscherte aber auch etwas vor sich hin – ohne großen Spannungsbogen oder glänzende Highlights. Es spielte sich viel im Mittelfeld ab und die Fehlerquote steigerte sich auf beiden Seiten. Bis zum Pausenpfiff passierte nichts Weltbewegendes mehr und mit der knappen Führung ging es auch in die Kabinen zum Abtrocknen.
Mölders macht das Ding
Hachings Trainer Van Lent reagierte und brachte mit Marseiler und Schröter zwei frische Offensivkräfte für den zweiten Durchgang ins Spiel, und dennoch spielten zuerst nur die Löwen. In der 59. Minute bekam Haching dann eine gute Chance, bei der Hufnagel freie Bahn Richtung Tor hatte. Hiller aber eilte aus dem Sechzehner heraus und rettete per riskanter Grätsche die Führung der Löwen. Die Hachinger wurden mutiger, die Löwen ließen aber auch mehr Raum, so dass sie besser ins Spiel fanden. Die Löwen agierten etwas passiver, standen aber dennoch stabil in den hinteren Reihen. Viel Gefahr strahlten die Gastgeber trotz offensiver Bemühungen nicht aus. So nutzen die Weiß-Blauen die Schlussphase, um offensiv wieder mehr Druck aufzubauen. Pusic ließ in der 84. Spielminute eine gute Chance liegen, als er nach einem Steilpass relativ alleine aufs Tor zulief und aus fünf Metern verzog, so dass der Ball drüber rauschte. Eine Minute später machte es dann Sascha Mölders einfach aus der Distanz. Sein Schuss senkte sich Richtung Tor, wurde noch vom Gegenspieler abgefälscht und landete im Kasten. Damit wurde der Deckel draufgesetzt und auch nach drei Minuten Nachspielzeit rüttelte keiner mehr am 2:0-Sieg der Löwen.
Ein Derbysieg, der nicht nur drei Punkte sondern auch die Tabellenspitze brachte.