Die Saison 2019/2021 in der Herren-Bayernliga Süd (U21) und in der A-Junioren-Bayernliga (U19) ist nun offiziell abgebrochen. Manfred Paula, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim TSV 1860 München, erklärt, wie es nun weiter geht.
Der Abbruch sei die einzige Alternative, so der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Keine optimale Lösung aber eine “sinnhafte Lösung”. Eine Mehrheit von 71,14 Prozent habe sich dafür entschieden, die unterbrochenen Spielzeiten unter der Maßgabe abzubrechen, dass es durch Anwendung der in §93 der Spielordnung verankerten Quotienten-Regelung direkte Auf- und Absteiger in den einzelnen Spielklassen gibt und die Relegation ersatzlos entfällt. Paula selbst habe aufgrund der geringen Spielanzahl dazu tendiert, alles zu annullieren und mit den gleichen Mannschaften in die Saison 2021/22 zu starten. Man hätte dabei eine Aufblähung der Ligen verhindert. “Denn ich sehe keinen Ansatz, nach so wenigen Spielen sportlich über Auf- und Absteiger zu entscheiden”, meint Paula, zeigt aber Verständnis für die vom Verband gefundene Regelung: “Es war sicher eine schwierige Entscheidung!”
Der Leidtragende der Quotienten-Regelung ist die U19 des TSV 1860 München. Nach fünf Spielen ohne Niederlage belegt sie mit einem Punktedurchschnitt von 2,2 den 2. Platz hinter der SpVgg Unterhaching, die einen Schnitt von 2,6 Punkten vorweisen kann und nun gegen den ersten der Nord-Staffel, den 1. FC Schweinfurt 05, um den Aufstieg in die U19-Bundesliga spielt. Bitter für die Junglöwen ist, dass sie sowohl gegen Unterhaching, als auch gegen 1860 Rosenheim, das ebenfalls einen Punkteschnitt von 2,2 aufweist und wegen des schlechteren Torverhältnisses nur Dritter ist, auswärts antreten mussten.
Die Auswirkungen für die Löwen-Reserve in der Herren-Bayernliga Süd sind weniger gravierend. Die U21 kam auf einen 7. Platz. Aufsteigen wird in der Bayernliga der FC Pipinsried.
So geht es weiter
Auch in der neuen Spielzeit wird Ex-Profi Schmöller (u.a. Hamburger SV, Waldhof Mannheim, Lierse SK, Hertha BSC) die kleinen Löwen betreuen. Schon im Februar, so Paula, habe man sich darüber verständigt. „Frank ist der ideale Mann, um den Jungs den richtigen Schliff in Richtung Profifußball zu geben.“ Nach der Rückkehr von Xhevat „Jacky“ Muriqi zum FC Ismaning, wo er die U19 als Chefcoach übernimmt, hat Paula in den eigenen Reihen Ersatz gefunden. Benjamin Schwarz wird zukünftig Schmöller assistieren. Der mittlerweile 34-Jährige galt einst als eines der größten Verteidiger-Talente im deutschen Fußball – unvergessen sein Auftritt gegen Franck Ribery im DFB-Pokal-Viertelfinale 2008 mit den Löwen gegen den FC Bayern München (0:1 n.V.). Durch viele Verletzungen konnte Schwarz aber nie sein Potential als Spieler ausschöpfen. Seit seinem endgültigen Karriereende 2019 ist er als TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... im Nachwuchs der Löwen tätig, zuletzt als Co-Trainer in der U19. „Wir wollen Benny als ehemaligen 1860-Spieler bei uns als TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... weiterentwickeln, deswegen ziehen wir ihn zur U21 hoch“, erklärt der NLZ-Leiter.
Ebenfalls einen Umbruch gibt es in der U19. Diese wird zukünftig wieder Jonas Schittenhelm übernehmen. Kurzfristig war der 35-Jährige bereits in der Saison 2018/2019 als Interimslösung eingesprungen. Danach führte er die U17 zurück in die B-Junioren-Bundesliga, blieb in der abgebrochenen Saison dort ungeschlagen. „Er ist ein TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... mit viel Potential, den wir bei uns den nächsten Schritt machen lassen wollen“, schwärmt Paula von dem dreifachen Familienvater. „Wir geben Jonas die Möglichkeit, die Jahrgänge 2003 und 2004 nun in der A-Jugend weiter zu betreuen.“ Natürlich mit der stillen Hoffnung, dass der aus dem rheinhessischen Gau-Odernheim stammende Coach auch das älteste Jugendteam in die Bundesliga zurückführt.
Seinen Part bei der U17 wird Felix Hirschnagl übernehmen. „Für ihn gilt das Gleiche“, sagt Paula. Hirschnagl hat bisher die U15 betreut, soll sich jetzt bei den B-Junioren beweisen. Dort trifft er wieder auf den Jahrgang 2005, den er bereits in seinem ersten Jahr als U15-Coach trainierte.
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