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TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA – die Bilanzzahlen der Drittliga-Saison 2020/21

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Nachdem die Geschäftsleitung der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA bereits am 6. Mai 2022 eine Pressemitteilung zu den Geschäftszahlen des Jahresabschlusses zum 30.6.2021 für die Saison 2020/2021 herausgab, sind seit 27.5.2021 die gesamten Zahlen und Erläuterungen im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Es handelt sich um die Geschäftszahlen der vorletzten Saison, bei der Corona bedingt keine Zuschauer im Grünwalder Stadion zugelassen waren. Daher überrascht das negative Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 2,4 Mio € nicht. Aufgrund einer Verlustzuweisung des Genussrechtskapitals in Höhe von 810 T€ verringerte sich der Jahresfehlbetrag (Verlust) auf 1,6 Mio €.

Der vorherige Abschluss 2019/2020 war nur in der Rückrunde durch Corona Maßnahmen geprägt. Jedoch konnten nachträgliche Transfererlöse für Weigl, Pongracic und Uduokhai in Höhe von 3,4 Mio € verbucht werden. Diese außerplanmäßigen Einnahmen verhalfen der KGaA zu einem fast ausgeglichenen Jahresergebnis 2019/2020.

Geistertickets und Dauerkarten

In der Saison 2020/2021 konnten nur nachträgliche Transfererlöse in Höhe von 600 T€  vereinnahmt werden. Da überhaupt keine Zuschauer zugelassen wurden, wird das Ergebnis der Einnahmen für den Spielbetrieb mit Null angesetzt gegenüber 3,1 Mio € in der Saison davor. Die Einnahmen der 6.800 Herz-Jahres-Karten in Höhe von 1,7 Mio € von insgesamt 10.100 Jahres-Karten sind im Ergebnis der sonstigen Einnahmen enthalten, ebenso sind Geisterspiel-Tickets mit 100 T€ in den sonstigen Einnahmen verbucht.

Dank der guten Arbeit von Geschäftsführer Pfeifer – positive Entwicklung beim Sponsoring

Sehr erfreulich entwickelten sich die Einnahmen durch Sponsoren, die unter Werbung ausgewiesen werden. Dieser Einnahmeposten erhöhte sich von 4,6 Mio € auf 5 Mio € und könnte, wie die Geschäftsleitung bereits berichtete, in der Saison 2021/2022 weiter deutlich gesteigert werden. Es dürften wohl 5,5 Mio € mit steigender Tendenz in der nun beendeten Saison zum 30.6.2022 erreicht worden sein.

Gestundete Zinsen erhöhen Darlehen des Hauptgesellschafters

Aus der Gewinn- und Verlustrechnung ist zu ersehen, dass 715 T€ an Zinsen angefallen sind, die allerdings gestundet wurden und dadurch haben sich die Darlehen des Hauptgesellschafters um diese Summe erhöht.

Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern

Die gestundeten Zinsen für die Gesellschafterdarlehen werden aber auf der anderen Seite wieder durch die Verlustzuweisung der Genussrechte in Höhe von 810 T€ mehr als wettgemacht. Das Genussrechtskapital liegt nun bei 32,1 Mio € und die Darlehen vom Hauptanteilseigner HAM International sind 14,3 Mio €. Der TSV München von 1860 e.V. hat noch ein Darlehen in Höhe von 800 T€ offen. Die Verbindlichkeiten gegenüber der H.I. Squared International sind unter Sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 5,3 Mio € mit 4,9 Mio € enthalten.

Demzufolge hat Hasan Ismaik Forderungen in Höhe von rund 50 Mio € gegenüber seiner Firma und zudem Eigenkapital in Höhe von 12 Mio € (für 60 % Anteil an der KGaA) investiert.

Die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA hat auch noch Verbindlichkeiten aus der Zeit in der Allianz Arena. Wie hoch diese Verbindlichkeiten sind, wird nicht aufgeschlüsselt. Sie sind wohl in den “Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen” in Höhe von über 7 Mio € enthalten.

Fazit und Ausblick

Dem folgenden Fazit der Geschäftsleitung in den Erläuterungen zur Bilanz kann vollinhaltlich zugestimmt werden:

„Das Geschäftsjahr 2020/2021 war somit im Wesentlichen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die rückläufigen Transfererlöse geprägt. Zusammenfassend ist das Geschäftsjahr 2020/2021 insgesamt positiv zu bewerten, da die drohenden Verluste trotz der Auswirkungen der Corona Pandemie durch die große Unterstützung der Fans durch den Verzicht auf Rückzahlung der Dauerkarten und Kosteneinsparungen infolge der Geisterspiele in Grenzen gehalten werden konnten. Der im Lagebericht des Vorjahrs prognostizierte deutliche Rückgang der Gesamtleistung ist speziell durch die länger als geplant dauernden Auswirkungen der Corona-Pandemie eingetreten.“

Unter Berücksichtigung von 11.766 Dauerkarten in der Saison 2021/2022 und wieder zugelassenen Zuschauern im Grünwalder Stadion und den erwarteten gesteigerten Werbeeinnahmen dürfte es zum 30.06.2022 wohl nur noch zu einem kleinen Verlust, wenn nicht sogar zu einem ausgeglichenen Ergebnis kommen.

Der bisherige Verkauf von Dauerkarten für die neue Saison mit bereits 9.700 Karten in der ersten Phase, lässt eine Zielerreichung von 11.500 Jahreskarten erwarten. Gepaart mit steigenden Werbeeinnahmen und der Teilnahme am DFB Pokal hat wohl die Einkaufspolitik der Geschäftsleitung beeinflusst und die Fans bereits jetzt ins Träumen versetzt.

Zusammenfassung durch: Reinhard Friedl

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