TSV München von 1860 bittet die Fans, das investorenkritische Scheichlied zu unterlassen

Als “Idioten” bezeichnete Michael Köllner diejenigen, die das sogenannte “Scheichlied” während des Trainingslagers gesungen hatten. Die Sache soll sich zwischen Köllner und den Fans mittlerweile im positiven Sinne geklärt haben. Eine größere Diskussion in den sozialen Netzwerken ließ sich jedoch nicht vermeiden. Nun bittet auch die Fanbetreuung darum, das Scheichlied zu unterlassen.

Die Fanbetreuung soll mit “vereinzelten Sängern in Windischgarsten” bereits Gespräche geführt haben. In den sozialen Netzwerken gab es dennoch eine große Diskussion. Viele Fans störte die Bezeichnung der Scheichlied-Sänger als “Idioten”. Andere wiederrum sehen eine Zensur, wenn Klubverantwortliche den Fans vorschreiben, was sie zu singen haben und was nicht. Wiederum andere kritisieren hingegen die Scheichlied-Sänger aufs Schärfste. Seitens der KGaA kommt nun die Bitte, das Lied zukünftig zu unterlassen. “Lasst es bitte künftig bleiben, dieses Lied zu singen. Der Verein ist in einer Aufbruchstimmung und alle Verantwortlichen gehen derzeit einen gemeinsamen Weg. Wir Fans sollten unseren Teil dazu beitragen”, schreibt Christian Poschet im Auftrag der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA.

Mit dem Scheichlied kritisierten Fans des TSV 1860 München bereits vor dem Doppelabstieg das klubpolitische Verhalten von Hasan Ismaik. Nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga verschärften sich dann die Gesänge. Vor allem als Ismaik Vereinsverantwortliche des TSV als Rassisten bezeichnete oder Fans mit der DDR verglich. Zum ersten Mal gesungen wurde das Lied im Rahmen der X-Tausend-Aktion der Freunde des Sechz’ger Stadions. Die zweite Mannschaft des TSV 1860 trat am 19. Mai 2017 gegen die Spielvereinigung Unterhaching an. Erstmalig erklang dann “Scheiß auf den Scheich”, basierend auf dem Lied “Johnny Däpp – Ich will Malle zurück” von Lorenz Büffel. Die Grenze der Meinungsfreiheit sei, anders als in manch anderen deutschen Fanblocks, beim TSV 1860 weder mit dem Scheichlied, noch mit Plakaten oder Shirts mit durchgestrichenem Gesicht “strapaziert oder gar überschritten”, schrieb die Süddeutsche Zeitung im August 2019.

Titelbild: (c) imago/MIS

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Thalo
Gast
Thalo
1 Jahr zuvor

Mimimi. Wie erbärmlich viele Leute in und um meinen einst so geliebten Verein doch sind. Verweichlichte Mitläufer ohne Seele und Rückrat. Bitte singt nicht mehr gegen den Scheich….
Aber es war damals mit Wildschweinmoser schon das gleiche. Was daraus wurde weiß heute jeder. Wir haben den roten Drecksäcken das Stadion finanziert. Danke an alle die ihm damals blind gefolgt sind. Und danke an alle die damals gekämpft haben wie die Löwen um ihren Verein. Ich sag nur Sitzstreik hinter seinem Benz am Grünwalder. Wildmoser raus! Scheich raus!
Tja leider nur ein Traum. In Wahrheit ists FCB Zero………

friedrich_hegel
friedrich_hegel(@leviatan)
1 Jahr zuvor

Alles hat seine Zeit.
Als nach dem von Hasan Ismaik allein zu verantwortenden Doppelabstieg der Mehrheitsgesellschafter höchstpersönlich bestimmte Fanlager, vor allem aber die Vereinsführung gerade auch im Zusammenhang mit damals anstehenden Wahlen des Präsidiums und Verwaltungsrats auf das Übelste beleidigt hat – auch durch seine Statthalter wie z.B. Saki Stimoniaris & Anthony Powers, aber auch und sehr infam durch seinen nach wie vor unerträglichen Propagandisten Oliver Griss – war das “Scheichlied” die einzige Möglichkeit der Fanszene, deutlich zu machen, dass man eine derartige Sonnenkönigmentalität und Hetzkampagne von oben nicht akzeptiert, nur weil einer meint, Geld erlaube alles.

Jetzt herrscht Burgfrieden und daher ist dieses Lied obsolet und tatsächlich unangebracht.

Sollte aber vor allem Oliver Griss, aber auch die aktuell stille Fraktion um Ismaik, Stimoniaris & Co. wieder einen Wahlkampf der persönlichen Verunglimpfung führen wollen, sind Scheichlied und durchgestrichene Köpfe richtige Mittel des eindeutigen Protests gegen Hetzer, die ganz allein gespaltet haben statt zu vereinen.

Und vielleicht eine Anregung an Hasan Ismaik persönlich: Es stünde ihm als zur Fraktion der Philosophen und Philanthropen konvertierten Ex-Hetzer gut an, nach wie vor bestehende Beleidigungen unter Zuhilfenahme einer formellen Entschuldigung aus der Welt zu schaffen. Das muss keinesfalls öffentlich geschehen, aber ein persönlicher Anruf bei den “Rassisten” wäre sicher kein Fehler.

Und noch ein Vorschlag: Das Lied muss nicht verschwinden, sondern könnte einfach auf den Blogger umgetextet werden, der federführend für alle Hetz- und Spaltaktionen der Fanszene seit über zehn Jahren verantwortlich ist und auch jetzt schon wieder versucht, den aktuellen Anlass künstlich aufzubauschen.
Wie wäre folgende Version des dann in “Schleich Di” umzutaufenden Fangesangs:

Scheiß auf den Scheiß,
Den Olli schreibt,
Egal, was er weiß,
Egal, was er meint!
Sechzig sind wir!
Das merke Dir!
Grünwalder Stadion
Und Giasinger Bier!

In diesem Sinn…😘
ELIL

eisloewe
eisloewe(@eisloewe)
1 Jahr zuvor

Wenn man Reisinger auf der anderen Seite des Kosmos dann als “Wohnmobilverleiher” tituliert, läuft das nicht auch unter freier Meinungsäußerung wie das einige hier für das “Scheichlied” in Anspruch nehmen?

Ich frag nur so despektierlich, weil ich den prinzipiellen Unterschied da nicht verstehe, der da von einigen gemacht wird.

Man mag/mochte Isamiks Vorgehensweise nicht und singt “Scheiß auf den Scheich” und verkauft das als “freie Meinungsäußerung”, aber wenn man mit Reisingers Vereinspolitik nicht einverstanden ist, ist der “Wohnmobilverleiher” eine Beleidigung.

Mit Verlaub, das bekomme ich keinem Kleinkind erklärt…

dadone
dadone(@dadone)
1 Jahr zuvor

Das Problem sind doch nicht die paar Sänger, sondern die ganzen Wichtigmacher um den Blogger rum.

loewenaufsteiger
loewenaufsteiger(@loewenaufsteiger)
1 Jahr zuvor

In dem Schmählied kommt ja auch vor (wenn ich mich recht erinnere) “Sch… auf sein Geld” Naja, ohne sein Geld hätten wir auch diese Saison keine Neuverpflichtungen und wahrscheinlich einige Abgänge zu verzeichnen. Verstehe es nicht – ist es das was die Sänger wollen? Wenn sie den OG treffen wollen, dann sollen sie doch einen neuen Text dazu dichten; oder ist das zu viel intellektuelle Leistung?

nofan
nofan(@nofan)
1 Jahr zuvor

Warum nicht aus allem das Beste heraus suchen?

Mit dem unseligen Scheichlied soll Herr Hasan Ismaik provoziert werden. Aber warum wird nicht daraus gelesen, dass die Sänger Herrn Imsaik als Scheich würdigen. Denn Scheich “ist ein arabischer Ehrentitel, der seit vorislamischer Zeit für Männer von Rang und Namen verwendet wird. Er wird, oft im Sinne von „Geistiger Führer“, sowohl in weltlichen als auch in religiösen Zusammenhängen benutzt.”

Zudem wird auch der Vater von Herrn Hasan Ismaik mit Scheich Hajj Abdullah Ismaik betitelt.

Ist zwar ein wenig Rabulistik, aber vielleicht sind die Sänger damit zu bremsen.

ROGER jaerling
Gast
ROGER jaerling
1 Jahr zuvor

traurig traurig traurig

tirollion
tirollion(@tirollion)
1 Jahr zuvor

Glaube nicht, dass die Fanlager schon geeint sind – konnte mich davon leider im Trainingslager überzeugen … durch diverse Wortmeldungen und Wortfetzen von Personen, die aufgrund der Äußerungen verschiedenen Lagern zuzuordnen sind.

… bleibt abzuwarten, ob die vom Verein angestrebte Einigung der Fan(club)-Lager wirklich von allen Seiten OFFEN und OHNE GRABENKÄMPFE betrieben wird.

tsvmarc
tsvmarc(@tsvmarc)
1 Jahr zuvor

Es bringt beide “Seiten” ja auch nicht wirklich weiter. Die Gesellschafter sind halt nun mal in der jetzigen personellen Zusammensetzung vorhanden. Ändern können wir es nicht, sondern sollten versuchen die (zumindest nach aussen) vorgelebte Einigkeit zu untersützen. Kritik ist gut aber sollte sachlich gehalten werden.

Ottomania
Gast
Ottomania
1 Jahr zuvor

Genug geredet! Unverbesserliche versuchen leider immer wieder die positive Entwicklung zu stören. Dafür gibt es weder einen Anlass noch ist es vertretbar, deshalb Schluss damit. Die ganze Konzentration gilt der nächsten Saison und da ist jeder gefordert.

EensZweeDrii
Gast
EensZweeDrii
1 Jahr zuvor

Es geht dabei (dies wurde, glaube ich, sogar schon geschrieben) hauptsächlich gegen an Griss…oder warum hört man das Lied nicht, wenn der nicht am Platz ist? Das Problem ist Griss und sonst (aktuell) nichts beim TSV…und solange dagegen nichts gemacht wird, wird dieses Lied gesungen/gepfiffen, sobald der sich auf den Platz bewegt…

reinhardfriedl
reinhardfriedl(@reinhardfriedl)
1 Jahr zuvor

Auch ich habe das Lied früher aus Überzeugung gesungen. Allerdings hat sich meine Sichtweise bezüglich Ismaik etwas geändert und ich erachte den derzeitigen Weg den er und der Verein nun gemeinsam geht als erfolgversprechend an. Ich war am Freitag noch im Stadion, als die meisten Leute schon weg waren und war überrascht, als das Lied von einigen angestimmt wurde. Wenn bei der Hitze alkoholische Getränke eingenommen werden, ist dann so etwas ein “Selbstläufer”. Letztendlich fand ich es trotzdem unglücklich und war “peinlich berührt”. Ich kann die Erstreaktion von Köllner gut nachempfinden. Allerdings sollte man tatsächlich keinen allzu großen Akt daraus machen. Die entsprechenden Akteure haben sich ausgesprochen und “gut ist´s”.

United Sixties
United Sixties(@richard-ostermeiergmail-com)
1 Jahr zuvor

Gut so. Und der Mitgesellschafter aus Abu Dhabi soll sich auch bei allen gewählten Vereinsverantwortlichen entschuldigen für seine zahlreichen Entgleisungen und öffentl. Diffamierungen der letzten Jahre ! #Gemeinsam 😇

a-schlegel
a-schlegel(@a-schlegel)
1 Jahr zuvor

Ich habe es im Stadion auch schon mitgesungen, werde es aber in naher Zukunft unterlassen. Aber grundsätzlich soll das jeder für sich entscheiden. Wenn HAM und Hasan Ismaik weiter den Konsens mit dem e.V. suchen und langfristig dafür sorgen, dass die KGaA irgendwann mal wieder auf eigenen Füßen stehen kann, dann nehmen die Gesangeskünstler sowieso von alleine ab.

Und Michael Köllner sollte in Zukunft mit seiner Wortwahl mal etwas vorsichtiger sein. Er ist jetzt 1 1/2 Jahre dabei und kann wahrscheinlich die Verbitterung, die auch heute noch Löwenfans umtreibt, nicht richtig einschätzen. Die muss man jetzt nicht beleidigen, sondern das Gespräch suchen. Aber anscheinend ist das ja schon geschehen. Und das ist gut so.

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