Die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA ist ein finanziell krankes Unternehmen. Das stellte der ehemalige Geschäftsführer Michael Scharold fest. Dennoch zeigen sich die Löwen großzügig. Und spenden nicht nur 10.000 Euro an die Tafel München, sondern durch den Dauerkartenverkauf nun auch eine größere Summe an den Tierpark Hellabrunn.
Die Münchner Tafel kann in den kommenden Wochen mit 10.000 Euro rechnen. Eine Summe, die von der TSV 1860 Merchandising GmbH gespendet wird. Pro verkaufter Löwen-Maske, die während der Krise verkauft wurde. Da vom Gewinn der TSV 1860 Merchandising GmbH in jedem Fall 120.000 Euro pro Jahr an Hasan Ismaik geht, schmälert die Spende dabei den gemeinsamen Anteil, der über diese Summe hinausgeht und brüderlich geteilt wird. Zwischen Familie Ismaik und der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA. Die Fußball-Firma der Löwen spendet also rein rechnerisch genau die Hälfte. Das ist durchaus positiv. Die Tafel München benötigt jeden Cent.
„Mein Herz für Sechzig – Sechzig für München“
Doch damit nicht genug. Die Geschäftsführung des TSV 1860 München möchte auch aus dem Dauerkartenverkauf Geld spenden. 25 Cent sollen pro verkaufter Karte an den Tierpark Hellabrunn gehen. Als Futterspende für die dortigen Löwen: „Der Münchner Tierpark ohne Löwen ist für uns nicht vorstellbar. Auch wenn die Stadt München ihre Unterstützung zur Rettung des Tierparks bereits zugesichert hat, wollen wir uns nach dem Motto #SechzigfürdieLöwen beteiligen und einen kleinen Teil jeder verkauften Dauerkarte (25 Cent pro Stück) weitergeben, um das Futter der Löwen mit zu finanzieren“.
Angst, dass die Profifußball-Firma die Spende empfindlich zu spüren bekommt, müssen Fans nicht haben. Vom Spieler-Etat in Höhe von 3 Millionen Euro geht nichts verloren. Hierfür sorgt das sogenannte „nachhaltige Finanzpaket“, das eventuelle Verluste in den kommenden zwei Saisons ohnehin ausgleicht. Die Löwen spenden also und nehmen dafür Darlehen bei ihrem Gesellschafter und Kreditgeber Hasan Ismaik. Die Fans wiederrum schmälern das Darlehen wieder. Indem sie Dauerkarten mit Löwenherz kaufen. Also auf eine potentielle Rückerstattung verzichten. Und indem man mit eventuell eingeschränkten MVV-Tarifzonen lebt. Denn hier scheint der TSV 1860 München zum gleichen Preis das Angebot senken zu wollen.
Klingt alles kompliziert? Den tierischen Löwen in Hellabrunn kann es egal sein. Vor allem legt das Präsidium des TSV München von 1860 e.V. noch einen ordentlichen Batzen Geld obendrauf. Und verdoppelt jede Spende pro Dauerkarte. Das in jedem Fall ist uneingeschränkt lobenswert.