Sind sich Trainer Daniel Bierofka und Sportchef Günther Gorenzel uneinig im Hinblick auf weitere Verstärkung? Dieses Bild zeichnet zumindest die Abendzeitung.
Laut der Abendzeitung fährt Günther Gorenzel eine andere Transferstrategie als Daniel Bierofka. Der Trainer möchte sich laut dem Boulevard-Blatt mit Aaron Berzel und Sascha Marinkovic verstärken. Die bezeichnet Gorenzel als Ergänzungsspieler Nummer 15 und 16. Er selbst soll andere Wünsche haben. „In einer nachhaltigen Kaderplanung sehe ich als absolute Priorität einen Stoßstürmer. Ich hoffe, dass wir uns richtig verstehen: Ein Stoßstürmer, der in vorderster Front mit dem Rücken zum Tor die Bälle ablegen kann“, sagt der Sportchef laut der Abendzeitung. Berzel und Marinkovic seien ein „nice to have“, die Löwen benötigen laut Gorenzel jedoch ein „must have“. Eine Nummer 12 oder 13, die statt Mölders in die Startelf rutschen kann. „Ich hätte Spieler parat. Man muss nach Holland schauen, Norwegen, an den Balkan, nach Frankreich oder Spanien“, erklärt der Sportchef. Und auch am deutschen Markt könne sich etwas ergeben. Laut der AZ einen hochkarätigen Leihstürmer aus der Bundesliga. Der abgebende Verein würde einen Großteil des Gehalts zahlen, da er seinem Stürmer Spielpraxis geben möchte. Ob es motivierend ist, bei zwei Spielern vor einer möglichen Verpflichtung von einem „nice to have“ zu sprechen?

Die große Frage allerdings ist eine andere. Ist Gorenzels Wunsch umsetzbar? Rein basierend auf den durch Geschäftsführer Michael Scharold vorgegebenen Spieleretat vermutlich eher nicht. Gerade Gorenzel betonte immer wieder, dass er handlungsunfähig ist. Eine Entscheidung zwischen der Wunschvorstellung von Günther Gorenzel und der Planung von Daniel Bierofka im Hinblick auf Aaron Berzel und Sascha Marinkovic wird es vermutlich nicht geben. Bereits seit einiger Zeit sind die privaten Gönner, die diese Spieler für „Biero“ möglich machen möchten, direkt mit dem Trainer der Löwen im Gespräch. Um direkt ihn zu unterstützen und ihm mehr Manpower zu geben. Deshalb kam ursprünglich die Idee auf, Aaron Berzel fremd zu finanzieren. Natürlich in Absprache mit dem Trainer. Und nur, wenn der die Idee unterstützt. Für Günther Gorenzel als Sportchef und Geschäftsführer Sport heißt das allerdings auch: Hier fließt Geld ganz speziell für Berzel und Marinkovic. Das sind keine finanziellen Mittel, die seinen Handlungsspielraum erweitern und die frei verfügbar sind. Sportchef Günther Gorenzel kann darüber nicht frei verfügen. Sollte er einen weiteren Stürmer wollen, dann muss er entweder einen weiteren Gönner auftun oder aber in der KGaA gemeinsam mit Michael Scharold die tatsächlich vorhandenen finanziellen Mittel prüfen.
Mit dem Initiator der Fremdfinanzierung hat das Löwenmagazin gesprochen. Aktuell geht es darum, „juristisch und finanztechnisch eine einwandfreie Lösung“ zu finden. Das stellt sich bei der KGaA etwas kniffliger dar als beim gemeinnützigen Verein 1860 e.V., aus dem der Initiator und einige Mitstreiter kommen und den sie bislang tatkräftig mit Spenden unterstützt haben. Rechtlich muss die finanzielle Unterstützung bei der KGaA anders angegangen werden. Daran arbeitet man nun mit Hochdruck.