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TSV 1860 gg. Preußen Münster: Adler gewinnen gegen zahnlose Löwen

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Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße. 15.000 Zuschauer. Wieder ein ausverkauftes Heimspiel. Das ist Sechzig München.

Sechs-Punkte-Spiel auf Giesings Höhen. Es gilt, sich für die schwache Leistung in Großaspach vor heimischem Publikum zu rehabilitieren. Der wieder genesene Nico Karger steht in der Startelf und soll der Mannschaft die in den vergangenen Spielen fehlende Durchschlagskraft zurückbringen. Mit Sascha Mölders, Stefan Lex und Benjamin Kindsvater stehen drei weitere Offensivkräfte auf dem Platz. Der Plan ist also klar. Drei Punkte.

Ecke – Tor – Führung Münster

Löwen stiegen gut ins Spiel ein. Schon nach wenigen Sekunden musste Klingenburg hinten aushelfen, nachdem Stefan Lex den Ball scharf vor das Tor gebracht hatte. Das erste echte Ausrufezeichen setzten die Löwen nach sechs Minuten. Schulze Niehues konnte aber den Distanzschuss von Nico Karger noch über die Latte drücken. Nur kurz danach kam Sascha Mölders durch, legte ab auf Lex, doch der brachte den Ball nicht unter Kontrolle. Münster lief zuerst weitestgehend hinterher, München bestimmte die Anfangsviertelstunde.

Die kurze Behandlungspause für Schiri Guido Winkmann, nachdem ihm Simon Lorenz unabsichtlich auf den Fuß tritt, brachte etwas Zeit zum Durchschnaufen, die Münsteraner nutzten diese für sich und waren plötzlich in der Partie drin. Sie erspielten sich einige Torchancen: Ein Einwurf von Mening auf Kobylanski konnte geblockt werden (22.). Dann versuchte Dadashov den Ball in den Strafraum zu legen, der per Hand geklärt wurde – kein Elfmeter (24.). Dazu ein Freistoß von Pires, der keinen Abnehmer fand. Eigentlich nichts wirklich Gefährliches, aber der SCP sendete Zeichen.

Dann passierte es. 30. Minute. Eckball für die Gäste. Der Ball landete erst am Oberschenkel von Klingenburg und dann direkt vor die Füße von Dadashov, der zur Führung für die Adler einschob! Münster hätte die Führung kurz darauf noch ausbauen können. Martin Kobylanski scheiterte mit einem starken Freistoß nur um Zentimeter am 2:0 (33.). Dann vergab Rodrigues Pires ebenfalls einen Freistoß. 

Adler

Adler retten die knappe Führung über die Zeit

Die Löwen brachten nach dem Wechsel Prince Owusu und Christian Köppel. In der Kabine blieben Dennis Dressel und Benjamin Kindsvater.

Löwen hatten etwas mehr Spielanteile, die Preußen konzentrierten sich auf die Abwehrarbeit. Richtig große Chancen kamen aber nicht zustande. Dann kam Münster wieder, mit 2-3 kleinen Chancen.

Der eingewechselte Owusu bekam die erste echte Chance für die Löwen in der zweiten Halbzeit, aber Schulze Niehues klärte gerade noch (60.). Viertelstunde später landete ein Eckball vor dem Preußentor, wo Braun im Fallen den Ball an den Arm bekam. Torwart Schulze Niehues stand direkt hinter ihm, aber Sascha Mölders wäre einschussbereit gewesen. Ein eher klarer Elfer für die Löwen, der aber nicht erkannt wurde. Dann kam noch Dadashovs Kopfballduell mit dem Ellbogen gegen Simon Lorenz. Der Löwe musste noch auf dem Platz genäht werden, Dadashov kam mit Gelb davon.

„Sie waren stets bemüht“

In der Schlussphase versuchten die Löwen noch was zu reißen, aber richtig gefährlich wurden sie nicht mehr. Nur eine wirklich klare Szene gab es noch – in der Schlussminute des Spiels! Da scheiterte Herbert Paul per Kopf frei vor Schulze Niehues.

Letztendlich hätten die Löwen noch eine Stunde so weiter spielen können, ohne dass etwas Zählbares dabei herausgekommen wäre. Müssten wir ein Zeugnis ausstellen, wäre der Satz „die Mannschaft war stets bemüht” kaum zu vermeiden gewesen. Diese Leistung war, so leid es uns tut, schlicht und ergreifend „mangelhaft“. An Harmlosigkeit ist das Spiel der Löwen derzeit nicht zu überbieten. Für unsere Gegner sind wir einfach zu leicht auszurechnen. Hinten anfällig, vorne harmlos und in der Mitte nicht vorhanden.

Aber diese Spieltage gehören zu einer Saison einfach dazu. Der Löwenfan ist traurig. Und dennoch freut er sich über einen Fußballnachmittag mit Gleichgesinnten im ewig lebendigen Giesing. Auf der Heimfahrt mit der S-Bahn hatten die Weiß-Blauen ebenso, wie bereits auf der Hinfahrt die Oberhand. Gesänge schallen durch das Abteil. Fast könnte man meinen, wir hätten gewonnen.
Das ist eben Sechzig München.

(TT / SC)

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