Bei Regen verließen wir München und bei strahlendem Sonnenschein kamen wir in Aschaffenburg an. Und wie es bei Auswärtsfahrten ist, wenn man zeitig ankommt, man sucht sich ein nettes Lokal, trifft andere Löwen und freut sich auf das Spiel.
Es fing alles so gut an…
Löwen verpennen die Anfangsphase
Ohne Mölders, Karger und Owusu sind die Löwen nach Aschaffenburg zum Toto-Pokal-Halbfinale gereist. Ebenso fehlte Wein. Die angeschlagenen Spieler sollten wohl geschont werden für den Saisonendspurt. Dafür durfte Ziereis stürmen und Kindsvater, Böhnlein und Abruscia standen auch in der Startelf.
Wie soll man die ersten 25 Minuten beschreiben? Sechzig fand nicht statt. Keine Ideen, kein Plan, keine Energie. Dafür spielten ihnen die Gastgeber was vor. So war es fast keine Überraschung, als Viktoria in der 12. Minute in Führung ging. Schnitzer ließ die Löwen stehen, flankte in den Strafraum, wo Oppermann zum Kopfball kommt. Hiller wehrte den Ball ab zu Cheron, der die Kugel über die Linie bugsierte. Verdiente Führung der Heimmannschaft. Und so ging es weiter. Sechzig mehr im Ballbesitz und Viktoria machte die Tore. Sechzig wurde hinten nämlich richtig vorgeführt. Paul pennte auf der rechten Seite, ließ sich düpieren, Schnitzer gab an freistehenden Schmidt ab und das war’s. 2:0 für Viktoria (20.).
In der 37. Minute lief Kindsvater los, legte für Bekiroglu ab, der sich freigelaufen hatte, und den Ball aus der zweiten Reihe dann in das rechte Toreck zum 2:1 zimmerte. Ein Hammertor! Danach musste Lex ausgewechselt werden, der davor nach einem Foul an ihm behandelt werden musste. Für ihn kam Lacazette.
Das Tor muss wohl der Zünder gewesen sein. Endlich rührte sich was. Endlich war wieder Leben in den Löwenknochen. Und es dauerte nicht lange, bis es sich auszahlte. Paul war es, der in der 43. Minute für Sechzig traf und die Löwen zurück ins Spiel brachte.
Fragwürdiger Elfer kostet Sechzig die Hoffnung aufs Finale
Der zweite Durchgang gestaltete sich offener. Die Anfangsphase ging aber an Aschaffenburg. Sie bauten mehr Druck auf und die Löwen hatten Probleme, ein strukturiertes Spiel aufzuziehen. Wieder gingen 10 Minuten ins Land, bis die Löwen die ersten Chancen verzeichnen konnten. Erst war es Ziereis mit zwei Gelegenheiten und danach Bekiroglu. Zwingend war das aber nicht. Bis zur 81. Minute ging es so weiter. Alles war offen – bis der Pfiff kam und der Schiri auf den Elfmeterpunkt zeigte. Im Sechziger-Strafraum. Nach einem Kopfball von Schnitzer bekam Paul den Ball unglücklich an den Oberarm. Sehr diskussionswürdig, weil Paul keine aktive Bewegung machte. Aber der Ball war am Oberarm, und das genügte Brütting zum Handelfmeter, den Schnitzer souverän in das untere rechte Eck verwandelte. Sehr bitter.
Auch das Powerplay der Löwen hatte keine Wendung gebracht. Die Löwen verabschieden sich aus dem Toto-Pokal. Leider verdient… und der DFB-Pokal wird seit vielen Jahren nun ohne die Löwen stattfinden.
Am Ende der Begegnung feierte Viktoria und die Löwenspieler stellten sich den enttäuschten und teilweise wütenden Fans.