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Thorsten Fink über die lange Trainersuche des TSV 1860 München

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Thorsten Fink war Gast bei Blickpunkt Sport. Dabei spricht er auch über die Löwen, das potentielle Angebot für ihn dort als Trainer zu arbeiten und warum es beim TSV 1860 so schwierig ist.

Die Geschäftsführung hatte bereits intern frühzeitig kommuniziert, dass man nach dem Spiel des TSV 1860 gegen Waldhof Mannheim von Köllner sechs Punkte aus den folgenden zwei Spielen erwartet. Ansonsten wird man sich aus sportlichen Gründen von ihm trennen. Deshalb hatte sich zum Beispiel auch Maurizio Jacobacci bereits vor der Niederlage gegen Dynamo Dresden mit den Löwen beschäftigt. Am Spieltag hatte Max Kothny, ehemaliger Geschäftsführer von Türkgücü München der Investorenseite die Personalie dann sogar ganz offen nahegelegt. Da war Köllner offiziell noch nicht entlassen.

Dem Vernehmen nach gab es ein Budget in mittlerer fünfstelliger Höhe für einen potentiellen Nachfolger. Diese Reserven hätte man sofort verwenden können. Einen Plan B gab es also. Allerdings hatte Günther Gorenzel, der Geschäftsführer Sport, auch noch einen Plan C und D. Die legte er den Gesellschaftern, quasi als Möglichkeiten des eigenen Handelns, auf den Tisch. Seitens HAM International soll man mit Plan B, der keine Erhöhung des Sportetats erforderte, nicht glücklich gewesen zu sein. Danach zogen sich die Verhandlungen hin.

Fink: “Es gab auf jeden Fall mal ein Vorfühlen …”

Ob nun Thorsten Fink zu Plan B, C oder D gehörte, das wissen wohl nur die Verantwortlichen. Tatsächlich hatte er jedoch Kontakt mit den Löwen. Gegenüber dem BR bestätigt er dies. “Es gab auf jeden Fall mal ein Vorfühlen.”, so Fink. “Am Ende muss man dann überlegen, klappt das, oder klappt das nicht und dann sagt man, okay, dann besser nicht. Ich weiß auch gar nicht, ob der Verein gesagt hätte, wir nehmen dich. Es ist ja nicht so, dass man mir ein vertragsreines Angebot hingelegt haben. Ich muss halt dann trotzdem überlegen, was kann denn ich als Trainer, der in die Dritte Liga geht, überhaupt mit diesem Verein erreichen.”

Fink kritisiert lange Entscheidungsfindung

“Es wurden ja viele Trainer gehandelt bei 1860”, so Fink. Er kritisiert dabei die lange Entscheidungsfindung. “Ich glaube, man muss immer schauen, was kann der Klub eigentlich erreichen. Hat der Klub einen Plan oder nicht und da kannst du den Trainer so oft wechseln wie du willst, Am Ende wenn der Investor, sage ich mal, und die Vereinsführung und der Trainer nicht zusammen einen Plan machen, dann wird der Verein nicht funktionieren. Und das ist das Wichtigste dabei. Und der Trainer ist dann am Ende die ärmste Sau, wenn dann das einmal nicht funktioniert. Weil, wenn ich einen Einkauf machen muss und du brauchst, ich weiß nicht, drei Monate um vielleicht einen Spieler zu verpflichten; Andere können halt schneller handeln, innerhalb von ein paar Tagen, weil die sich einig sind, dann ist das für einen Verein viel mehr wert. Und das hat dieser Verein im Moment nicht oder das Gefühl gibt der Verein mir nicht, dass sie das können.”

Titelbild: JOHANNES EISELE/AFP via Getty Images

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