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Team Profifußball fordert PRO1860 heraus und verliert den Wahlkampf

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Das Team Profifußball ist als Team geschlossen zur Verwaltungsratswahl angetreten. Mit einem recht engagierten Wahlkampf, prominenter Unterstützung, viel Zeiteinsatz und sicherlich auch finanziell mehr Mitteln als andere Kandidaten. Gemeinsam tritt man an, gemeinsam geht man schließlich auch als Verlierer aus dem Saal. Und das hat sicherlich mehrere Gründe.

Die Rolle der ARGE

Zum einen war es die ARGE, die zwar Stimmung für das Team Profifußball machte, jedoch kaum eines der Mitglieder aktivieren konnte. Geplante Busse wurden gestrichen, weil sich schlichtweg zu wenig anmeldeten. Zudem war der Kurs der ARGE nicht wirklich offensiv. Der Vorstand hielt sich zurück. Sicherlich auch mit Blick auf den bevorstehenden Ruhestand. Stattdessen schickte man Franz Hell als Vertreter der ARGE ins Rennen. Auch wenn Hell ein fairer Gesprächspartner ist und andere Sichtweisen zulässt, für die ARGE hat er sich definitiv vor den Karren spannen lassen.

Die politische Ausrichtung

Zum anderen die politische Ausrichtung des Teams. Zuerst lag der Schwerpunkt auf reinen KGaA-Themen. Als man schließlich merkt, dass das kritisiert wird, möchte man umschwenken. Nimmt die Halle als Stichwort in den Wahlkampf. Kommt aber damit nicht weit, da der e.V. bereits in der Planung einer neuen Halle ist. Auch der Aufstieg hat im Endeffekt einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir wollen nicht ewig Amateurliga“, waren die anfänglichen Worte. Als schließlich der Aufstieg perfekt ist, spricht man davon, dass Profifußball erst in der 2. Bundesliga anfängt. Mehr als ungeschickt, denn die Fans möchten sich ungern ihre Euphorie nehmen lassen.

Der größte Fehler jedoch: Wird man auf mögliche Problemfelder der Abteilungen angesprochen, kommt man mit einem seltsamen Wahlspruch: „Geht es dem Profifußball gut, dann geht es den Abteilungen gut“. Das kommt nicht gut an. Vor allem bei den Abteilungen, die außerhalb des Dunstkreises „Profifußball“ ihren eigenen Weg gehen und vor allem auch wollen.

Polarisierende Kandidaten

Unglücklich auch die Wahl einiger Kandidaten. Während mancher Kandidat des Teams alleine durchaus hätte punkten können, hat man sich Partner ins Boot geholt, die im Wahlkampf für Wirbel sorgen. Senta Auth ließ sich im Wahlkampf nicht blicken, kämpfte stattdessen mit ihrem Ruf im Hinblick auf ihre Auftritte im sozialen Netzwerk. Bei der Wahl war sie gar nicht anwesend – aufgrund eines PR-Termins. Helmut Reiter hat in Pfaffenhofen den dortigen Verein als Vorsitzender in eine schwierige Lage gebracht. Spricht man ihn darauf an, wird er laut. Teilweise sogar mit einem aggressiven Unterton. Zuletzt Bernhard Winkler, der als Ex-Profi hoch angesehen ist, aber nicht wirklich überzeugend e.V.-Themen vertritt. Und genau da sind die Mitglieder empfindlich. Sie wollen eine klare Linie für ihren Verwaltungsrat. Keine Parolen. Winkler wirkt wie der enttäuschte Ex-Profi, der keinen Job bekommt und es nun auf andere Weise versucht. Ob man ihm damit unrecht tut oder nicht, so kommt es in jedem Fall rüber. Würden sich seine Äußerungen im Hinblick auf Sechzig vor allem auf sportliche Themen konzentrieren, würde er sicherlich besser ankommen. Aber eben nicht im Verwaltungsrat, wo es um die Zukunft des gesamten Breitensportvereins geht.

Das Team Profifußball ist Geschichte. Sollte es zumindest sein. Ein weiteres gemeinsames Auftreten wäre fatal. Es könnte jedoch durchaus im Interesse der nun gewählten Funktionäre im e.V. sein, den einen oder anderen nun ins Boot zu holen. Bricht man das vermeintlich starke Bündnis auf, dann bleiben einige sehr interessante Persönlichkeiten, die sich teilweise bereits für den e.V. stark und verdient gemacht haben. Das gilt es isoliert zu bewerten. Wie man allerdings hört, geschieht das bereits. Erste Gespräche haben schon stattgefunden. Das ist ein gutes Zeichen.

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