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Streit beim TSV 1860 München – Günther Gorenzel weist Schuld von sich

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Die Fans sind müde, frustriert und genervt vom anhaltenden Streit an der Grünwalder Straße. Ein Ende ist nicht in Sicht. Die verschiedenen Handelnden in den Verantwortungsbereichen schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Mal weniger, mal mehr offensiv. In einem längeren Interview hat sich Günther Gorenzel gegenüber der Abendzeitung zur aktuellen Situation geäußert. Dabei verteidigt er sowohl sich selbst als auch Trainer Daniel Bierofka. Und greift den Finanzchef, Michael Scharold, an.

Keine Einsicht in wirtschaftliche Lage gehabt

„Der Sportlichen Leitung Daniel Bierofka und Günther Gorenzel die wirtschaftliche Verantwortung in die Schuhe zu schieben, entbehrt jeder rechtlichen und inhaltlichen Grundlage“, stellt der Geschäftsführer Sport am Anfang fest. Es sei Fakt, dass kein Trainer und kein sportlicher Leiter aus wirtschaftlicher Sicht Einblick in die Zahlen habe. Das sei sowohl bei Sechzig so, als auch bei anderen Klubs. Man habe ihnen erklärt, dass die wirtschaftliche Situation stabil sei.

Im Sommer 2018 sei er Sportchef gewesen. Man habe Bestandsverträge mit Neuzugängen über zwei Jahre geschlossen, so der heutige Geschäftsführer. Erst seit Februar 2019 habe er Einblick in die Zahlen. Gorenzel habe sich dann mit den Wirtschaftsprüfern ausgetauscht: „Nun hat sich herausgestellt, dass unsere Spieler mit dem aktuellen Etat nicht finanziert werden können.“ Das Problem: Im Sommer 2018 seien Verträge unter anderen Annahmen abgeschlossen worden. Er sei deshalb nun gezwungen, Spieler zu verkaufen. Dabei verspricht Gorenzel, er würde alles in die Waagschale werfen, „um stabil und nachhaltig zu planen“.

Günther Gorenzel

Günther Gorenzel hinterfragt Michael Scharold

Der Geschäftsführer Sport hinterfragt: „Wenn die Lage damals doch nicht so stabil gewesen wäre, warum wurden Zweijahresverträge abgeschlossen – mit Grimaldi sogar ein Dreijahresvertrag? Wenn meine Darstellung nicht der Wahrheit entsprechen sollte, warum wurden diese Verträge geschlossen?“ Im Endeffekt richtet er diese Frage an Michael Scharold, den Geschäftsführer Finanzen, und nimmt sich dabei persönlich aus der Verantwortung. Scharold sei für die Wirtschaft und die Finanzen verantwortlich. Er selbst nur für die Einhaltung des Etats im Sportbudget. Der würde jedoch für 2019/20 nicht ausreichen. „Wir werden in ein Licht gerückt, das nicht der Faktenlage entspricht.“

„Ich mache keine Vereinspolitik“

Günther Gorenzel stellt zudem klar: „Ich mache keine Vereinspolitik“. Er wolle einzig und allein den Profifußball beim TSV 1860 München weiterentwickeln. „Ich bin seit 20 Jahren im Geschäft, mir ging es immer nur um die Entwicklung des Fußballs.“

Der Artikel: TSV 1860: Günther Gorenzel wehrt sich – „Lassen uns nicht die Schuld zuschieben“

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