Mein Kommentar zum Interview in der AZ
Vorweg möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich es großartig finde, dass Saki StimoniarisAthanasaios "Saki" wurde am 9. April 1971 in München gebore... für den Verwaltungsrat kandidiert. Der ist ja deutlich geschrumpft und besteht nur noch aus 5 Personen. Bei der kommenden Mitgliederversammlung müssen aus aktuell 17 Kandidaten 4* neue Verwaltungsräte gewählt werden. Saki StimoniarisAthanasaios "Saki" wurde am 9. April 1971 in München gebore... könnte einer davon sein. Der Grieche ist im Betriebsrat beim Fahrzeug und Maschinenbaukonzern MAN. Doch nun wird er nicht nur als Kandidat für den Verwaltungsrat gehandelt, sondern auch als möglicher Kandidat für das Amt des PräsidentenÜbersicht über alle Präsidenten des TSV München von 1860....
Kein weltbewegendes Pressegespräch
In einem Interview mit der Abendzeitung beantwortete der 46jährige gebürtige Münchner mit griechischen Wurzeln die Fragen von AZ-Reporter Matthias Eicher.
AZ vom 11.07.2017: Präsident? “Wenn 1860 mich braucht, bin ich da”
Und ganz ehrlich: Das Interview gefällt mir nicht. Die Diskussion ist banal. Sie dreht sich um allgemeine Fragen rund um die “Schmerzhaftigkeit des Abstiegs”, um die Einstellung zu Investor Ismaik, um die Meinung zum möglichen Geldgeber Gerhard Mey und natürlich zur Frage aller Fragen: die Stadionfrage.
Die Fragen und die Antworten befriedigen mich nicht. Nichts Neues. Nichts Weltbewegendes. Wieso ist man bei der AZ so vorsichtig? Mich hätte eher interessiert, was Stimoniaris anders machen möchte. Welche Befähigungen er mitbringt. Warum man ausgerechnet ihn wählen soll? Nicht falsch verstehen, ich stelle nicht in Frage, dass er für einen Posten im Verwaltungsrat der Richtige ist. Er würde dem Verein sicherlich guttun. Mit seinem Wissen, vor allem aus verschiedenen Gremien, kann er sich einbringen. Aber nach diesem Interview bin ich eher geneigt skeptischer zu sein. Das ist schade. Man hätte aus diesem Interview mehr machen können.
Der Fan als Investor?
Stimoniaris zeigt deutlich seine Zuneigung zu Sechzig. Aber er nimmt nicht wirklich Stellung gegenüber dem Investor aus Abu Dhabi. Als es um einen möglichen Einstieg von Gerhard Mey geht, antwortet er, “jeder, der bei uns investieren will, ist herzlich willkommen.” Und er meint zudem “jeder Fan, der ein Ticket kauft, ist auch ein Investor.” Ganz ehrlich? Mir gefallen solche Worte. Wenn sie vor einem Fanclub fallen. Oder bei einer Festivität. Aber in einem Interview, wo es darum geht, sich als Kandidat für den Verwaltungsrat zu empfehlen? “Rock N’ Roll” und “We go to the top” will keiner mehr hören. Wir wollen auch nicht hören, dass wir einzelnen Fans Investoren sind. Das sind wir nicht. Alleine schon deshalb, weil das Wort “Investor” bei uns erst wieder einen Heilungsprozess erleben muss.
Sei’s drum. An diesen Worten mache ich nicht fest, ob ich ihn als Kandidat für den Verwaltungsrat geeignet halte. Im Gegenteil. Ich glaube, dass er eine Bereicherung wäre.
Stimoniaris als Präsident?
… doch eines stört mich gewaltig. Er wird nicht nur als Kandidat für den Verwaltungsrat gehandelt, sondern auch als möglicher Präsident des Vereins. Er sagt dazu “Wenn Sechzig mich braucht, dann bin ich da!” Finde ich toll. Wirklich. Das meine ich ganz ernst. Aber nicht zum aktuellen Zeitpunkt.
Wäre es nicht sinnvoll ihn erst einmal für den Verwaltungsrat zu gewinnen und ihn dort Sechzger-Luft schnuppern zu lassen? Herrje, dieser Verein ist nicht einfach. Präsident zu sein ist nicht einfach. Es reicht nicht aus, diesen Verein zu lieben. Wir haben genügend Leute aus der Wirtschaft als Präsident verbrannt. Die hatten Beziehungen, Erfahrungen und vieles mehr. Warum kann ein Saki StimoniarisAthanasaios "Saki" wurde am 9. April 1971 in München gebore... nicht einfach Kandidat für den Verwaltungsrat sein? Ohne, dass man wieder einen Messias in ihn hinein interpretiert? Und ihn gleich zum PräsidentenÜbersicht über alle Präsidenten des TSV München von 1860... macht?
Der Verein muss aufpassen. Ich habe das Gefühl, manche Seiten wollen nicht die besten Lösungen für bestimmte Ämter, sondern Lösungen, die sie am einfachsten steuern und beeinflussen können. Manch einer hat sich mit dem e.V. ganz schön angelegt. Manch einer hat klar Stellung bezogen gegenüber Verwaltungsrat und Präsidium. Deshalb glaube ich durchaus, dass der eine oder andere es lieber hätte, wenn jemand Neues kommt. Der überhaupt keine Erfahrung hat mit dem Verein. Sind das Mutmaßungen von mir? Interpretiere ich da zu viel rein? Vielleicht. Es ist nun mal meine Meinung. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Wenn er als Verwaltungsrat Erfahrungen sammelt und dann bei der nächsten Wahl mit diesen Erfahrungen als Präsident kandidiert, dann hat das einen ganz anderen Charakter. Lässt er sich jetzt schon auf eine Diskussion ein, dass er bereits in diesem Jahr als Präsident zur Verfügung steht, dann bin ich äußerst kritisch. Ich erinnere mich noch genau an Gerhard Mayerhofer. Ein Managementexperte. Ein rockiger Typ. Der wusste, was er wollte. Eine starke Persönlichkeit. Der allerdings schnell gemerkt hat, dass das Präsidentenamt fast schon ein Full-Time-Job ist. „Ich glaube an den Aufstieg in diesem Jahr“, sagte Mayerhofer bei seiner Wahl und weiter: „Sechzig ist lange genug ein Ausbildungscamp für Funktionäre gewesen“. Das waren große Worte. Nun, so richtig geklappt hat das nicht. Das wissen wir alle.
* Es müssen 4 aus 17 Kandidaten gewählt werden, nicht wie von mir ursprünglich angegeben 3 Kandidaten. Das habe ich korrigiert.