Stellungnahme des 1860-Präsidiums zur Berichterstattung rund um die Jahreshauptversammlung

Das Präsidium des TSV München von 1860 e.V. hat eine Stellungnahme im Hinblick auf die Berichterstattung rund um die Jahreshauptversammlung veröffentlicht. Dabei geht es insbesondere um Live-Ticker.

Die Stellungnahme

Verehrte Mitglieder, liebe Löwinnen und Löwen,

wir haben uns im Präsidium im Vorfeld der Mitgliederversammlung vom Wochenende länger mit der Thematik von Live-Tickern beschäftigt und überlegt, was das Beste für die Versammlung, die Mitglieder und den Verein ist.

Es gibt ein Informationsbedürfnis von Vereinsmitgliedern und interessierten Anhängern ohne Mitgliedschaft, die die Versammlungen des TSV 1860 nicht besuchen können oder möchten. In Presseberichten verschiedener Tageszeitungen und Online-Medien sowie auf der Vereinswebsite finden diese spätestens am Folgetag, meist aber bereits direkt nach Veranstaltungsschluss, alle relevanten Informationen zum Verlauf der Versammlung aus verschiedener Perspektive geschildert.

Bis zu fünf miteinander um Aufmerksamkeit im Netz ringende Live-Ticker aus der Halle, wie wir sie auf Mitgliederversammlungen zuletzt hatten, dienen keinem Erkenntnisgewinn der Mitglieder mehr. Es ist ein unguter Wettbewerb entstanden, bei dem die meisten Klicks sammelt, wer am schnellsten und aggressivsten nach draußen kommentiert.

Live-Ticker sind ein wunderbares Instrument zur Begleitung von Sportwettkämpfen. Für die Wiedergabe komplexerer Sachverhalte sind sie nur bedingt geeignet. Es sind durch den Einsatz von Live-Tickern in der Vergangenheit Zerrbilder unserer Versammlungen entstanden, die dem Verein nicht gut tun. Die Mitgliederversammlung ist das höchste beschließende Organ des TSV 1860. Wir wünschen uns eine respektvolle Haltung davor.

Es darf nicht sein, dass Mitglieder auf der Versammlung ihres eigenes Vereins sich nicht mehr persönlich zu Wort zu melden trauen, weil sie befürchten müssen, nur Sekunden später im Internet angegriffen oder lächerlich gemacht zu werden.

Das trifft nicht auf alle Medien gleichermaßen zu. Das ist uns bewusst. Wir können und möchten aber keine subjektive Auswahl treffen. Deshalb haben wir uns entschieden, neben Film- und Videoaufnahmen auch auf Live-Ticker aus der Halle zu verzichten.

München, den 25. Oktober 2021

Robert Reisinger (Präsident), Heinz Schmidt (Vizepräsident), Hans Sitzberger (Vizepräsident)


Veröffentlicht im offiziellen Online-Organ des Vereins: https://tsv1860.org/2021/10/26/berichterstattung-von-mitgliederversammlungen/

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loewenaufsteiger
loewenaufsteiger(@loewenaufsteiger)
1 Jahr zuvor

Es darf nicht sein, dass Mitglieder auf der Versammlung ihres eigenes Vereins sich nicht mehr persönlich zu Wort zu melden trauen, weil sie befürchten müssen, nur Sekunden später im Internet angegriffen oder lächerlich gemacht zu werden.”

Naja, ich traue mich nicht, mich live auf der MV zu Wort zu melden, weil ich fürchte verhauen zu werden – wie fast seinerzeit der gute Doktor Schummer, der es gewagt hat, eine eigene Stellung gegen das Präsidium zu beziehen. Zwar etwas wirr, aber so geht man mit den eigenen Leuten nicht um. Körperliche Gewalt ist ekelhaft!

aymen1860
aymen1860(@aymen1860)
1 Jahr zuvor

Keine Akkreditierung für Griess …. Daumen hoch!

francis-underwood
francis-underwood(@francis-underwood)
1 Jahr zuvor

Persönlich brauche ich während der MV auch keinen Liveticker. Die Entscheidung des Vereins kann ich dennoch nicht nachvollziehen. Ich verstehe, welcher Zweck aus Sicht des Vereins verfolgt wurde. Nur meine ich, dass das der falsche Weg war/ist.
Um Personen zu “schützen”, wie es in der PM steht, hilft es wenig einen Liveticker zu verbieten. Denn gehetzt werden kann auch danach in “normalen” Artikeln..
Dass Infos falsch/verkürzt dargestellt werden liegt fast schon in der Natur der Sache, da ein Liveticker sehr schnell getippt werden muss und so eine MV sehr lebhaft ist. Kann man z. B. auch gut bei Livetickern zu Corona-PKs verfolgen.
Außerdem bestrafe ich damit ALLE Blogs/Magazine/Zeitungen, obwohl sich nicht alle angesprochen fühlen dürften.
Ich hätte vielmehr (und das schon viel früher!) das Gespräch mit denjenigen gesucht, die ich als Verein eigentlich meine und mit dieser “Strafe” ansprechen möchte.
Auch die (angebliche, ich kanns nicht nachprüfen) Nicht-Akkreditierung von O. Griss finde ich äußerst unglücklich, da sie mehr schadet als dass sie was bringt. Das meine ich ganz neutral, ohne dass ich hier für Griss Partei beziehen möchte.

Ich habe nur immer noch das Duo Mayerhofer/Casalette im Kopf, die damals mit ihrem Verhalten ein mehr als unglückliches Bild den Medien ggü. abgegeben haben. Ich kann das leider nicht detaillierter beschreiben, da ich hier immer noch/wieder die Gefahr rechtlicher Schritte der beiden bei detaillierterer Beschreibung hierzu sehe…
Was ich sagen möchte: Ich würde mich mit den Betiligten lieber unter 4-Augen und ernsthaft besprechen, als dass ich mit Beschränkungen beginne..

Herbert
Gast
Herbert
1 Jahr zuvor

Der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) hat die Nichtakkreditierung des Sportjournalisten Herrn Oliver Griss (ob er tatsächlich Journalismus betreibt oder eher als Blogger einzuordnen ist, möchte ich hier nicht weiter thematisieren) bei der Mitgliederversammlung des TSV 1860 e.V. scharf kritisiert.

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