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Stadtrat sagt Ja zum Umbau des Sechzgers. Wie geht es nun weiter?

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Der Münchner Stadtrat hat gestern die Machbarkeitsstudie zum Umbau und Kapazität-erhöhung des Grünwalder Stadions besprochen und abgestimmt. Und obwohl im Vorfeld bereits positive Zeichen zu vernehmen waren, hat sich eine Diskussion entwickelt und sogar ein Antrag auf Vertagung wurde gestellt, der zum Glück abgelehnt wurde. Grundsätzlich hat sich keiner der Stadträte dagegen ausgesprochen, doch es gab dennoch einiges zu klären.

Während die Grünen das friedliche Verhalten der Löwenfans lobten, fand Ulrike Grimm von der CSU zwar die Machbarkeitsstudie sehr gut, hatte aber am Vorgehen von Oberbürgermeister Reiter einiges zu kritisieren. Sie stellte auch Überlegungen zu Stromsparmaßnamen durch Montage einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach an und interessierte sich für die Tieferlegung des Spielfeldes. Während Mario Schmidbauer (Bayernpartei und Löwenfan) eine erneute Prüfung für 23.000 Zuschauer anstrebte, sprach sich Thomas Ranft von der FDP, dem es um die mangelnde Transparenz des OB Reiter ging und der wissen wollte, was der Kämmerer und auch die verantwortlichen Gremien dazu sagen, für die Vertagung der Abstimmung. Die SPD, die durch Beatrix Zurek und Verena Dietl, den ursprünglichen Auftrag zur Kapazitäterhöhung gestellt haben, war ja grundsätzlich dafür.

Am Ende wurde abgestimmt und das Ergebnis war positiv. Aber was heißt das?

Wer sich nun freut und bereits vor seinem inneren Auge das umgebaute Grünwalder Stadion sieht, wer sich bereits unter dem Dach der Westkurve vorstellt, die verlängerte Haupttribüne und die VIP-Plätze zu sehen vermag, der muss etwas gebremst werden. Denn wie es Thomas Ranft bei der Sitzung richtig sagte, es ging nicht darum, dass die Studie so umgesetzt wird. Es ging nur um einen Prüfantrag an die Verwaltung. Es ist zu prüfen was geht und was nicht geht. Es ging lediglich um die Prüfanträge in der vorgelegten Beschlussvorlage (Siehe Seite 11 >II Antrag der Referentin<).

Dazu wurden weitere Anträge zu dem vorgearbeiteten Beschluss eingereicht und es wurde darüber abgestimmt. So wurde der Antrag der Bayernpartei, zu prüfen, ob 23.000 Zuschauer im Grünwalder möglich wären, abgelehnt. Was jedoch angenommen wurde, waren die Anträge der CSU und der Grünen. Dadurch ergibt sich folgendes Ergebnis (die Änderungen sind Fett markiert):

  1. Das Referat für Bildung und Sport wird zusammen mit dem Baureferat beauftragt, die Frage, inwieweit die mit einer Erhöhung der Zuschauerkapazitäten auf 18.060 Zuschauerplätze verbundenen Umbaumaßnahmen noch vom Bestandsschutz umfasst sind, zu klären und dafür entsprechende Genehmigungsverfahren beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung einzuleiten. Dabei sind insbesondere die Vereine, die Fans, die Anwohner und die betroffenen Bezirksausschüsse zu beteiligen. Vor Einleitung des entsprechenden Genehmigungsverfahrens beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung ist der Stadtrat zu befassen. [CSU]
  2. Das Referat für Bildung und Sport wird beauftragt, die seitens AS+P vorgeschlagenen Maßnahmen im Hinblick auf den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga bzw. Bundesliga mit der DFL zu klären.
  3. Die Stadtverwaltung erarbeitet zusammen mit allen notwendigen Partnern (Polizei, Rettungsdienste, MVG, Bezirksauschüsse etc) im Hinblick auf die Vergrößerung des Stadions und der erhöhten Zuschauerzahl
    1. ein aktualisiertes Sicherheitskonzept, welches dezidiert auf die Problematiken von aggressiven und gewaltbereiten Fangruppen in der Dritten Liga und auf anstehende Hochrisikospiele eingeht. Berücksichtigt wird hierbei vor allem der Aspekt, dass sich die Zahl dieser Spiele durch den Aufstieg von Bayern II verdoppelt.
    2. ein aktualisiertes Verkehrskonzept, welches die innerstädtische Lage des Stadions berücksichtigt. Großer Wert wird hierbei darauf gelegt, dass motorisierter Individualverkehr und Parksuchverkehr vermieden wird. Zudem ist sicherzustellen, dass das Stadion barrierefrei erreichbar ist und ausreichend Fahrradabstellanlagen bereitstehen.
    [Die Grünen]
  4. Das Referat für Bildung und Sport wird beauftragt, zusammen mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung, dem Referat für Arbeit und Wirtschaft und der Olympiapark München GmbH die Rahmenbedingungen für einen Fußballbetrieb im Olympiastadion ab der 3. Liga aufwärts zu prüfen.
  5. Das Referat für Bildung und Sport wird beauftragt, alternative Standorte für den Bezug oder den Bau einer regionalliga tauglichen Spielstätte mit bis zu 2.500 Zuschauerplätzen zu prüfen.

Es werden also noch einige Tage vergehen und einiges an Wasser die Isar runterfließen, bis es dazu kommt, dass das Sechzger entsprechend der Machbarkeitsstudie umgebaut wird, denn zuerst müssen diese Punkte abgearbeitet … und danach wahrscheinlich erneut abgestimmt werden.

Vorangegangener Bericht: Nach der Machbarkeitsstudie: Worüber stimmt der Stadtrat ab?

Newsticker zur Stadtratssitzung der Stadt München am 24. Juli 2019

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