Die Stadt München wollte im ersten Quartal 2023 eine abschließende Entscheidung im Hinblick auf die Sanierung und Umbaumaßnahmen des Grünwalder Stadions treffen. Das ist nicht mehr möglich. Ein Treffen mit den Löwen soll im April stattfinden. Es geht um die Stadionmiete.
Das Referat für Bildung und Sport und das Bewertungsamt wurden vom Stadtrat im Rahmen der Sanierungsdiskussion “Grünwalder Stadion” beauftragt, eine für die Nutzung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße angemessene (marktübliche) Miete zu ermitteln. Dabei sollten auch die laufenden Betriebs- und Nebenkosten bestimmt sowie einen marktüblichen Umlageschlüssel erarbeitet werden. Der TSV 1860 München hatte mehrfach eingefordert, dass die Mietkonditionen überprüft werden sollen.
Der Prozess ist nun abgeschlossen. Das Ergebnis wurde den Verantwortlichen des TSV München von 1860 am 15. März 2023 in einem konstruktiven Gespräch mitgeteilt.
Die Stadt München stellt hierbei fest:
Die Förderung des Profisports (im Herrenfußball laut Festlegung des Deutschen Fußballverbandes und der Deutschen Fußballliga ab der 3. LigaDritthöchste Spielklasse im Meisterschaftssystem des deutsc... aufwärts) ist keine kommunale Aufgabe. Daher sind bei Überlassungen zu Zwecken des Profisports rechtlich zwingend marktübliche Entgelte (einschließlich Betriebs- und Nebenkosten) zu verlangen. Ein kommunaler sportfachlicher Handlungsspielraum besteht nicht. Es ist geplant, die Thematik Ende April 2023 im Stadtrat zu behandeln.
In einem kürzlichen Schreiben soll die Geschäftsführung des TSV München von 1860 deutlich gemacht haben, dass sie die ermittelten Ergebnisse der Verwaltung keineswegs anzweifeln. Jedoch seien Rahmenbedingungen für den TSV München von 1860 “sehr schwierig”.
Die kommenden Wochen sollen genutzt werden, um gemeinsam mit den Verantwortlichen des TSV München von 1860 weitere konstruktive Gespräche zum Stadion-Thema zu führen.
Bemerkungen
Sportbürgermeisterin Verena Dietl: “Die Pflicht zur Erhebung marktüblicher Entgelte im Profisport können wir nicht beeinflussen. Durch die Berücksichtigung aller Maluspunkte des Vereins für das nach wie vor unsanierte Stadion wurde die Basismiete stark reduziert. Auch bei den Betriebs- und Nebenkosten wurde ein äußerst faires Verfahren gewählt. Dennoch kommt es zu einer Erhöhung der Kosten für den TSV München von 1860. Die Landeshauptstadt ist bereit, gemeinsam mit dem Verein nach möglichen Lösungsansätzen zu suchen, daher werde ich zeitnah zu Gesprächen einladen.”
Sportreferent Florian Kraus: “Zusammen mit dem Kommunalreferat-Bewertungsamt ist mein Haus dem Auftrag des Stadtrates nachgekommen, neben einer marktüblichen Miete auch ein Konzept für die Umlage der Basismiete und der Nebenkosten zu ermitteln. Mir ist bewusst, dass das Ergebnis eine Mehrbelastung für den TSV München von 1860 darstellt. Wir sind weiterhin gesprächsbereit und beteiligen uns an der Suche nach Lösungsansätzen, welche den Verein in die Lage versetzen, mit der neuen Situation umzugehen. Wichtig ist jedoch, dass alles, was rechtlich zwingend erforderlich ist (Erhebung einer marktüblichen Miete, Umlage der Betriebskosten), umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrund wird es wichtig sein, die Handlungsoptionen im Bereich der Einnahmen und sonstigen Ausgaben des TSV München von 1860 zu analysieren.”