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Shitstorm für Münchner CSU-Politiker: “Wünsche dem TSV die Insolvenz”

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Was Facebook-User zu sagen haben

Es hat eine große Welle ausgelöst. Die Aussage eines Münchner CSU-Politikers im Hinblick auf den TSV 1860 München. Gerhard Mittag wünscht dem Verein die Insolvenz. Auf einer eher zweifelhaften Facebook-Seite, wo man dem TSV ohnehin “Tod und Hass” wünscht, ruft er die Fans des FC Bayern München sogar zum Boykott des Vereins auf.

Mehr dazu: CSUler wünscht sich für 1860 die Insolvenz

Eine unüberlegte Handlung, die nicht nur einen Shitstorm ausgelöst hat, sondern auch in der CSU für Ärger sorgt. Nicht jeder Parteifreund findet das inmitten des Wahlkampfes gut. Teilweise kommt sogar harsche Kritik. Bei uns im www.loewenmagazin.de wurden rasch auch sehr viele Besucher aus Berlin registriert. Nicht ganz überraschend. Ein CSU-Parteikollege rief direkt in Berlin an. Die Tageszeitungen griffen die Thematik ebenfalls recht zügig auf.

In der Zwischenzeit versucht Gerhard Mittag seine Aussage zu verteidigen. Mit “Also nochmals für alle, die es nicht verstehen wollen …” fängt er an zu reagieren. Schade, es sieht wirklich so aus, als hätte er es nicht verstanden um was es geht. Hier schadet jemand mit seiner hartnäckigen Art auch der CSU. Und dem Politiker an sich.

Leider liest man auch viele Facebook-Beiträge, die sehr ernüchternd klingen, wie zum Beispiel, “…so sind sie eben die Politiker”. Oder jemand schreibt, “… was kann man von unseren Politikern schon erwarten?”. Noch schlimmer: “Wenigstens einer sagt mal was er denkt, sonst lügen sie uns doch alle an”. Ist so unser Politikverständnis? Herr Mittag hilft nicht gerade dabei, Vorurteile abzubauen.

“Darf man sich als Politiker wünschen, dass eine Firma Insolvenz geht?”

Emotionen im Fußball sind normal. Ich möchte gar nicht erläutern, was ich gedanklich manchmal dem FC Bayern München wünsche. Die Gedanken sind frei. Gerhard Mittag hat den Bogen definitiv überspannt. Nicht als Privatmensch. Da interessiert es uns kaum was er denkt. Und im Grunde ist es uns auch egal welchem Verein Politiker angehören. Es gibt viele Politiker, bei denen bekannt ist, dass sie hundertprozentig hinter dem FC Bayern München stehen. Genauso wie andersherum. Aber als Politiker sich die Insolvenz eines Vereins wünschen? Man bedenke auch, was das für die Schuldner bedeutet. Politisch korrekt ist das definitiv nicht.

Man kann nur hoffen, dass Gerhard Mittag zur Vernunft kommt und sich beim Verein sowie den Fans entschuldigt. Wie wir erfahren haben, kann man eigentlich mit ihm sogar als Löwenfan ganz normal über Fußball sprechen. Vielleicht kann Gerhard Mittag gerade jetzt im Wahlkampf beweisen, dass Politiker zu ihren Fehlern stehen.

Fans des TSV 1860 München können wir nur dazu aufrufen, nicht persönlich zu werden. Auch wenn die Thematik an unser Löwenherz geht. Es sind nicht Politiker an sich, die sich hier die Insolvenz wünschen und uns angreifen. Und es ist auch nicht die CSU. Und wir hoffen, dass sich möglichst viele Politiker und CSUler von den Wünschen ihres Politik- oder Parteifreundes distanzieren.

Einige interessante Kommentare auf Facebook

“Am kommenden Wochenende sind Wahlen. Da muss die Partei reagieren, hoffentlich richtig…” (Andy G.)

Sehr geehrter Herr MIttag, es gibt Leute die sich in den letzten Wochen den A… im Wahlkampf aufgerissen haben und Löwenfans sind. Es gibt verdammt viele Löwenfans, die die CSU wählen. Durch solche Aussagen werden untenschlossene Wähler bestimmt nicht in die richtige Richtung gelenkt. Hinzu kommen Ihre tragischen Versuche, Ihre Aussagen richtig zu stellen, wodurch Sie es noch schlimmer machen. Vielleicht sollten Sie mal versuchen berufliches und privates zu trennen. Ihr Direktkandidat Herr Pilsinger wird sich mit Sicherheit über diese Art von Wahlkampf nicht sonderlich freuen. Danke für Ihre tolle Unterstützung im Wahlkampf.” (David K.)

“Herr Mittag, ich finde es unerträglich, dass Sie Ihr politisches Amt dazu missbrauchen, Ihre fußballerische Gesinnung derart zum Ausdruck zu bringen! Haben Sie eigentlich mal darüber nachgedacht, dass mit der von Ihnen gewünschten Insolvenz des TSV 1860 von München e.V. ca. 70 Arbeitsplätze vernichtet werden. Als Mitglied der CSU und Vorstand meines Ortsverbandes kann ich über solche Aussagen nur den Kopf schütteln. Oh Herr, lass es Hirn regnen…” (Peter S.)

Sehr geehrter Herr Mittag. Ihr oben geposteter Kommentar ist an Peinlichkeit kaum mehr zu übertreffen. Als “Politiker” über “Kätzchen” zu sprechen und einem tief in München verwurzelten Verein (70 Mitarbeiter, Steuerzahler) die Insolvenz zu wünschen und zu beleidigen ist mehr als asozial. Darüber hinaus antworteten Sie auf einem Beitrag in dem von “Tod und Hass dem TSV” die Rede ist. Es ist erschreckend, wie Sie Ihren Hass gegenüber einem Münchner Club freien Lauf lassen und wollen, dass 70 Mitarbeiter arbeitslos werden. Sie bewegen sich aus meiner Sicht mit Ihrer Argumentation auf dem Niveau von der ein oder anderen Partei vom rechten Flügel. Ihr Post ist eine Beleidigung für jeden engagierten Politiker und ist auch der Grund weshalb diese in der breiten Bevölkerung so kritisch gesehen werden. Zum Fremdschämen ist zudem Ihr Versuch, Ihren hetzerischen Post abzuschwächen oder zu begründen. Ich hoffe Ihr Ortsverband wird darauf reagieren.” (Marco P.)

“So kann man auch Politik machen. Als Bayernfan sage ich da nur, unter aller Kanone.” (Franz S.)

Ihr Auftreten und der verzweifelte Versuch, zurückzurudern, ist peinlich und schadet der CSU. Tun Sie sich und unserer Partei den Gefallen und treten zurück! Was lernt man als erstes in der Politik: Ohne genaue Sachkenntnis hält man besser erstmal den Mund !!” (Peter S.)

“Sehr geehrter Herr Mittag. Es hat den Anschein, dass sie von Insolvenz keine Ahnung haben. Wer davon keine Ahnung hat, sollte keine Position in der Politik haben. Ich frage mich, wie man so naiv sein kann und mit solchen persönlichen Statements seiner eigenen Partei so schaden kann. Das Sie sich nicht schämen.????” (Dieter G.)

Weitere Informationen

Löwenmagazin: CSUler wünscht sich für 1860 die Insolvenz

Abendzeitung: CSU-Politiker wünscht Löwen Insolvenz – es folgt Shitstorm

tz München: Münchner CSU-Politiker wünscht 1860 die Insolvenz

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